Tagzeitengebet
Vom Singen der Psalmen

 


1. Vom Singen der Psalmen
2. Zum Singen von Psalmen und Hymnen - Praktische Hinweise
 
Was wohl am meisten in die Augen springt, ist der zunächst ungewohnte Notensatz in der sogenannten Choralnotation. Er ist, da er ohne Vorzeichen beginnt, für Neulinge rascher zu durchschauen und für den längeren Gebrauch seinem Zweck am dienlichsten. Er macht die neue Weise des Psalmodierens sichtbar, ja unübersehbar, in die wir in den letzten zehn Jahren als geistliche Übung meditierenden Psalmbetens hineingewachsen sind. Während unsere früheren Veröffentlichungen noch sagten: "über die rechte Art, deutsch zu psalmodieren, sind eigentlich alle Fragen noch im Fluß" (Das Stundengehet S. 8, ähnlich TZB s. XII), meinen wir heute sagen zu können, eine der deutschen Sprache angemessene musikalische Form gefunden zu haben.
 
Nach anfänglich zum Teil starkem, inzwischen aber fast ganz überwundenem Zögern haben wir Berneuchener die neue Psallierweise samt ihrem Notenbild sehr schätzen gelernt. sie gibt der Deklamation des biblischen Wortes nach seinem eigenen Sprach- und Satzrhythmus Raum und lebt aus dem Vorgang des Vor- und Nachsingens. Dieser macht allerdings eine personale Vermittlung unverzichtbar.
 
Es bewahrheitete sich in der Erprobungszeit auch der Satz aus dem Vorwort TZB S. XIV, daß "jede neue Form der Psalmodie wieder eine entsprechende neue Übertragung des hebräischen Psalters verlangt". Wie damals schon konnten wir nicht einfach den revidierten Luthertext im Wortlaut übernehmen, da er für den Zweck des Psalmodierens nicht eingerichtet war. Vielmehr haben wir einen Bet-Sing-Psalter erarbeitet, der von Luthers Übersetzung ausgeht, durchweg in dessen Sprachspiel bleibt, aber auch neue exegetische Erkenntnisse beim hebräischen/griechischen Urtext berücksichtigt, auf die eigene Berneuchener Tradition achtet, auf die Verständlichkeit heute Wert legt und vor allem eine bestmögliche Singbarkeit zu erreichen sucht.
 
Ein ausführlicher Werkstattbericht von Günther Hinz und Alexander Völker in JLH 33, 1990/91 (S. 1-94) gibt Rechenschaft über den Umgang mit dem Ton- und Sprachmaterial einer Psalmodie in deutscher Sprache und entfaltet Grundlinien der Gestalt eines evangelischen Bet-Sing-Psalters.
 
Zum Singen von Psalmen und Hymnen - Praktische Hinweise
 
Aus der Einführung des Evangelischen Tagzeitenbuches


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-16
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