Weihnachten |
Christvesper Vigil Christnacht Uchte 25.12. 26.12. |
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
Alttestamentliche Lesung
1. Lesung Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme. Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes sterben. 1. Mose 2, 8-10. 15-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Gott der Herr bestellte den Menschen zum Ordner und Pfleger Seiner Schöpfung und gab den ganzen Reichtum der Erde unter seine Hand. Aber Er gab ihm ein Gebot des Lebens, damit er daran seine Grenzen erkenne und seinen Gehorsam beweise. (Spieker [5], S. 251) 2. Lesung Die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, daß ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, so daß ich aß. Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. 1. Mose 3, 1-15, 22-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Der Mensch hat das Bild Gottes nicht bewahrt, er hat den Gottesfrieden gebrochen, fortan geht durch die Schöpfung der Riß der großen Störung. Diese Störung wird zuerst am menschlichen Leibe offenbar: das Wissen um die Nackheit zeigt den Verlust der bindlidren Einfalt, der Leib ist ausgeliefert an Schmerzen und Krankheit, dahingegeben unter die Fron der Arbeit, dem Tode verfallen. Mit der ganzen Schöpfung warten wir auf unsres Leibes Erlösung (Spieker [5], S. 7) 3. Lesung Gott spricht: Mein Knecht David soll ihr König sein und der einzige Hirte für sie alle. Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun. Und sie sollen wieder in dem Lande wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben. Sie und ihre Kinder und Kindeskinder sollen darin wohnen für immer, und mein Knecht David soll für immer ihr Fürst sein. Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein für immer. Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, damit auch die Heiden erfahren, daß ich der HERR bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum für immer unter ihnen sein wird. Hes 37, 24-28 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Das nun von so vielen Propheten verheißene Friedensreich des Davidssohns hat ein Ziel, das weit über dieses selbst hinausreicht: Auch die Heiden sollen erfahren, wer der Herr ist. Wir Christen aus den Völkern sind mit zu Gottes Volk gekommen, weil "der Judenkönig" doch zum Herrn der Welt wurde. Doch wenn wir in Gottes Bund aufgenommen sind, gilt uns auch seine Weisung: Ihr sollt wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun. 4. Lesung Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden. Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt. Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen. Jes 60,1-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Das Licht kommt von Gott, es strahlt auf im geringen Stall von Bethlehem, die Heiden kommen aus weiter Ferne und bringen ihre Gaben - erste Vorboten der Völker, welche zur Kirche Gottes versammelt werden. Das Licht ist aufgegangen und die Welt merkt es nicht. Deshalb muß es den Menschen zugerufen werden: das Licht ist da, glaubt es nur! Laßt euch erleuchten, werdet selber Licht! (Spieker [5], S. 40) (Alttestamentliche Lesung, Epistel und Evangelium wie bei Christvesper, Christnacht oder Uchte)
Alttestamentliche Lesung
Alttestamentliche Lesung Gott spricht: Du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Indes läßt er sie plagen bis auf die Zeit, daß die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israel. Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des HERRN und in der Macht des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist. Und er wird der Friede sein. Mich 5, 1-4a Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Von Bethlehem, dem geringen Ort, welchen Gott erwählt hat zur Stätte Seiner Gegenwart und zum Ausgangspunkt Seiner Siege. (Spieker [5], S. 19) Epistel Als erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit - durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden nach unsrer Hoffnung. Tit 3, 4-7 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Im Bad der heiligen Taufe hat uns Gott in Seinem Erbarmen Anteil gewährt an Seiner Menschenliebe, die in der Geburt des Heilands erschienen ist. Durch sie werden wir gewandelt und erneuert, daß wir das wahre Leben erlangen. (Spieker [5], S. 23) Evangelium Als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Luk 2, 15-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Die Hirten finden die göttliche Wirklichkeit in dem Kind und werden als erste zu Herolden seiner Herrschaft; Maria bewegt und bewahrt das göttliche Geheimnis von diesem Kinde in ihrem Herzen. (Spieker [5], S. 23)
Alttestamentliche Lesung
Alttestamentliche Lesung Der HERR aber sandte Propheten zu ihnen, daß sie sich zum HERRN bekehren sollten, und sie ermahnten sie, aber sie nahmen's nicht zu Ohren. Und der Geist Gottes ergriff Secharja, den Sohn des Priesters Jojada. Der trat vor das Volk und sprach zu ihnen: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des HERRN, so daß ihr kein Gelingen habt? Denn ihr habt den HERRN verlassen, darum wird er euch auch verlassen. Aber sie machten eine Verschwörung gegen ihn und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Vorhof am Hause des HERRN. 2.Chr 24, 19-21 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Epistel [Stephanus, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien und stritten mit Stephanus. Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete. Da stifteten sie einige Männer an, die sprachen: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und gegen Gott. Und sie brachten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, traten herzu und ergriffen ihn und führten ihn vor den Hohen Rat und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz. Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose gegeben hat. Und alle, die im Rat saßen, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.] Stephanus, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus, und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Apg (6, 8-15); 7, 55-60 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Die Kirche begeht das Gedächtnis ihres ersten Blutzeugen an Weihnachten, damit über dem Jubel und der Freude nicht vergessen werde, daß ihr eigner Weg auf Erden gleich dem ihres Meisters mit dem Blut der Märtyrer gezeichnet ist. (Spieker [5], S. 25) Evangelium Jesus sprach: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen. Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. Es wird aber ein Bruder den andern dem Tod preisgeben und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und werden sie töten helfen. Und ihr werdet gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig werden. Matth 10, 16-22 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Taubeneinfalt und Schlangenklugheit, lauterste Wahrhaftigkeit mit äußerster Klugheit ist den Zeugen Gottes in der Welt befohlen, wie "die behutsame, ganz sauber und ganz sicher das Messer führende Klugheit des echten Chirurgen." [Johannes Wilkens, Die urchristliche Botschaft I, S. 151]. Ebenso sind sie zu unerschrockenem Einsatz und zugleich elastischem Widerstand aufgerufen: sich nicht zum Martyrium drängen, sogar "weichen", wenn der Druck der Verfolgung zu groß geworden ist - aber nicht um menschlicher Selbsterhaltung, sondern immer um des Evangeliums willen! (Spieker [5], S. 227) Abend Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. Denn es hat Gott wohlgefallen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. Kol 1, 15-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart "Weil leider das Wort 'Gott vertrauen' und 'Gott dienen' sich so dehnen lassen muß, daß es ein jeder auf seine Gedanken bezieht, und einer es so, der andere so deutet, hat Gott sich selbst an einen bestimmten Ort und in eine bestimmte Person gestellt und geheftet, wo Er gefunden und angetroffen werden will, damit man ihn nicht verfehlt. Das ist nun kein anderer als Christus selbst, in dem - wie Paulus hier sagt - 'die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnet', so daß man ihn nirgend anders finden soll als in dieser Person." (Martin Luther 1537) |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 04-11-22 |