Pfingstwoche Die Gaben des Geistes |
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Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.
Alttestamentliche Lesung Alle Welt hatte einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst. Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, laßt uns Ziegel streichen und brennen! - und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. Da fuhr der HERR hernieder, daß er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, laßt uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, daß keiner des andern Sprache verstehe! So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, daß sie aufhören mußten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder. 1.Mose 11, 1-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Die Menschen erhoben sich wider Gottes heilige Majestät, weil sie ihre eigne Ehre suchten, darum kam das Gericht Gottes über sie. (Spieker [5], S. 170) Epistel Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will. 1.Kor 12, 4-11 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Der Heilige Geist ist die Mitte der Kirche, die Quelle, aus der ihr Bekenntnis und ihr Leben fließt. Die verschiedenartigen Gaben und Kräfte, welche leicht auseinanderstreben und die Einheit sprengen könnten, werden zusammengehalten durch das eine Ziel: den Aufbau der Gemeinde, durch die Gemeinsamkeit des Ursprungs: die Einheit von Vater, Sohn und Geist. (Spieker [5], S. 230) Evangelium Jesus kam in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten. Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein. Matth 16, 13-19 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Christus hat Seine Kirche hineingestiftet in die Welt des "Fleisches". Ist auch Simon, des Jona Sohn, nur ein schwacher und schwankender Mensch, so hat ihn doch der Herr erwählt, daß er der "Fels" der Kirche werden soll. Der Felsgrund ist nicht der Mensch, sondern der Glaube! Diesen Glauben hat er nicht durch "Fleisch und Blut" empfangen, sondern durch Gottes Offenbarung. (Spieker [5], S. 344) Abend Zu der Zeit, als der Knabe Samuel dem HERRN diente unter Eli, war des HERRN Wort selten, und es gab kaum noch Offenbarung. Und es begab sich zur selben Zeit, daß Eli lag an seinem Ort, und seine Augen hatten angefangen, schwach zu werden, so daß er nicht mehr sehen konnte. Die Lampe Gottes war noch nicht verloschen. Und Samuel hatte sich gelegt im Heiligtum des HERRN, wo die Lade Gottes war. Und der HERR rief Samuel. Er aber antwortete: Siehe, hier bin ich! und lief zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen; geh wieder hin und lege dich schlafen. Und er ging hin und legte sich schlafen. Der HERR rief abermals: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; geh wieder hin und lege dich schlafen. Aber Samuel hatte den HERRN noch nicht erkannt, und des HERRN Wort war ihm noch nicht offenbart. Und der HERR rief Samuel wieder, zum drittenmal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Da merkte Eli, daß der HERR den Knaben rief, und sprach zu ihm: Geh wieder hin und lege dich schlafen; und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, HERR, denn dein Knecht hört. Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. Da kam der HERR und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. Und der HERR sprach zu Samuel: Siehe, ich werde etwas tun in Israel, wovon jedem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden. An dem Tage will ich über Eli kommen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden. Denn ich hab's ihm angesagt, daß ich sein Haus für immer richten will um der Schuld willen, daß er wußte, wie sich seine Söhne schändlich verhielten, und ihnen nicht gewehrt hat. Darum habe ich dem Hause Eli geschworen, daß die Schuld des Hauses Eli nicht gesühnt werden solle, weder mit Schlachtopfern noch mit Speisopfern immerdar. 1.Sam 3, 1-14 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart In Zeiten, in denen "des Herrn Wort selten" ist, rechnen wir gar nicht mehr mit der Möglichkeit, daß der Ruf Gottes unmittelbar an uns gerichtet sein könnte, und merken es nicht, wenn wirklich Gottes Anruf an uns ergeht. In solchen Zeiten müssen wir wieder lernen: "wachsein im Gebet"; uns bereit halten, die Stimme Gottes zu hören; darauf antworten in demütigem Gehorsam. (Spieker [5], S. 94)
Morgen
Morgen
Morgen Den Aposteln und Brüdern in Judäa kam zu Ohren, daß auch die Heiden Gottes Wort angenommen hatten. Und als Petrus hinaufkam nach Jerusalem, stritten die gläubig gewordenen Juden mit ihm und sprachen: Du bist zu Männern gegangen, die nicht Juden sind, und hast mit ihnen gegessen! Petrus aber fing an und erzählte es ihnen der Reihe nach und sprach: Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und geriet in Verzückung und hatte eine Erscheinung; ich sah etwas wie ein großes leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen vom Himmel; das kam bis zu mir. Als ich hineinsah, erblickte ich vierfüßige Tiere der Erde und wilde Tiere und kriechende Tiere und Vögel des Himmels. Ich hörte aber auch eine Stimme, die sprach zu mir: Steh auf, Petrus, schlachte und iß! Ich aber sprach: O nein, Herr; denn es ist nie etwas Verbotenes oder Unreines in meinen Mund gekommen. Aber die Stimme antwortete zum zweitenmal vom Himmel: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten. Das geschah aber dreimal; und alles wurde wieder gen Himmel hinaufgezogen. Und siehe, auf einmal standen drei Männer vor dem Hause, in dem wir waren, von Cäsarea zu mir gesandt. Der Geist aber sprach zu mir, ich solle mit ihnen gehen und nicht zweifeln. Es kamen aber mit mir auch diese sechs Brüder, und wir gingen in das Haus des Mannes. Der berichtete uns, wie er den Engel in seinem Haus gesehen habe, der zu ihm sagte: Sende Männer nach Joppe und laß holen Simon, mit dem Beinamen Petrus; der wird dir die Botschaft sagen, durch die du selig wirst und dein ganzes Haus. Als ich aber anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie ebenso wie am Anfang auf uns. Da dachte ich an das Wort des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir zum Glauben gekommen sind an den Herrn Jesus Christus: wer war ich, daß ich Gott wehren konnte? Als sie das hörten, schwiegen sie still und lobten Gott und sprachen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt! Apg 11, 1-18 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Gott selber durchbricht die Schranke, mit der das alte Gottesvolk umgeben war, und offenbart Seinem Diener durch eine Schau, daß Er auch den Heiden Buße zum Leben gegeben hat. (Spieker [5], S. 41) Abend Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen! Ist doch offenbar geworden, daß ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen. Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. Nicht daß wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern daß wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. Wenn aber schon das Amt, das den Tod bringt und das mit Buchstaben in Stein gehauen war, Herrlichkeit hatte, so daß die Israeliten das Angesicht des Mose nicht ansehen konnten wegen der Herrlichkeit auf seinem Angesicht, die doch aufhörte, wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Herrlichkeit haben? [Denn wenn das Amt, das zur Verdammnis führt, Herrlichkeit hatte, wieviel mehr hat das Amt, das zur Gerechtigkeit führt, überschwengliche Herrlichkeit.] 2.Kor 3, 2-8 (9) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Auch das Amt des Alten Bundes hatte den Glanz der Herrlichkeit, der ausstrahlt von der Heiligkeit der Gebote. Aber es kann nicht befreien und fröhlich machen, sondern es drückt nieder, ja es tötet, weil wir nie den Gesetzesbuchstaben erfüllen können, Wieviel heller strahlt das Amt des Neuen Bundes, welches Heil und Gerechtigkeit in Christus predigt und durch den Geist uns der Gotteskindschaft gewiß macht! (Spieker [5], S. 239)
Morgen
Morgen Paulus verließ Athen und kam nach Korinth und fand einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig; der war mit seiner Frau Priszilla kürzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu denen ging Paulus. Und weil er das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen; sie waren nämlich von Beruf Zeltmacher. Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen. Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, richtete sich Paulus ganz auf die Verkündigung des Wortes und bezeugte den Juden, daß Jesus der Christus ist. Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme über euer Haupt; ohne Schuld gehe ich von nun an zu den Heiden. Und er machte sich auf von dort und kam in das Haus eines Mannes mit Namen Titius Justus, eines Gottesfürchtigen; dessen Haus war neben der Synagoge. Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen. Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. Er blieb aber dort ein Jahr und sechs Monate und lehrte unter ihnen das Wort Gottes. Apg 18, 1-11 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Das ist der Ruhm des Apostels, daß er das Evangelium predigt frei umsonst. Hier sehn wir ihn am Werk, in zwei Schichten arbeitend: in seinem Handwerk und als Prediger des Evangeliums. Er darf sagen: " Wir mühen uns ab mit unsrer Hände Arbeit" (1.Kor. 4, 12). Er steht mit diesem seinem Dienst unter Christi stärkendem Zuspruch. (Spieker [5], S. 99) Abend |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 04-11-24 |