16. Sonntag nach Trinitatis Der starke Trost |
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Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium 2.Tim 1, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Vorabend Dies ist das Lied Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit gesund geworden war: Ich sprach: Nun muß ich zu des Totenreiches Pforten fahren in der Mitte meines Lebens, da ich doch gedachte, noch länger zu leben. Ich sprach: Nun werde ich den HERRN nicht mehr schauen im Lande der Lebendigen, nun werde ich die Menschen nicht mehr sehen mit denen, die auf der Welt sind. Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines Hirten Zelt. Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; er schneidet mich ab vom Faden. Tag und Nacht gibst du mich preis; bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; aber er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst du mich preis. Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube. Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat's getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele. Herr, laß mich wieder genesen und leben! Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. Der Vater macht den Kindern deine Treue kund. Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN! Jes 38, 9-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Krankheit erschreckt uns durch die Einsicht, daß alles, woran wir unser Herz hängen, nichtig und flüchtig ist. Wenn Gott uns an die Grenze führt, zerschlägt Er uns alle unsre Berechnungen und Wünsche und läßt nur noch das E i n e übrig: den Ruf nach Ihm. Wer von Ihm aus solcher Not errettet wird, der kennt fortan seine Ohnmacht. Wir aber kennen Den, der uns vom Tode errettet und aus der Hölle herausführt. (Spieker [5], S. 240) Alttestamentliche Lesung Die Güte des HERRN ist's, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. Denn der HERR verstößt nicht ewig; sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte. Klgl 3, 22-26.31-32 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Der Weg dahin, daß man rühmen und Gottes immerwährende Treue preisen kann, ist der Weg des unbeirrsamen Gehorsams, ein beharrliches Wandern in entsagender Demut. Aber diesem Wandel gilt die Verheißung, daß Gott treu ist, daß Er »unser Teil« ist, daß Er sich erbarmt nach Seiner großen Güte. (Spieker [5], S. 257) Epistel {Denn} Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes. Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluß und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium. 2.Tim 1, 7-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Der Ruf Gottes erreichte uns zuerst bei unserer Taufe, als Ruf der Gnade, welche alle unseren Werken zuvorkommt, als Ruf des Lebens, welcher uns herausholt aus dem Raum des Todes und uns hineinversetzt in einen Raum göttlicher Kräfte, welche wirksam sind durch die christliche Gemeinde. (Spieker [5], S. 139) Evangelium Es lag {aber} einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta. [Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank.] Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du liebhast, liegt krank. Als Jesus kam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa eine halbe Stunde entfernt. Und viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu trösten wegen ihres Bruders. Als Marta nun hörte, daß Jesus kommt, geht sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen. Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta spricht zu ihm: Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird - bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist. [Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich weiß, daß du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast. Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und laßt ihn gehen! Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.] Joh 11, 1 (2) 3, 17-27 (41-45) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Der Zweifel sieht am Ende des Weges Christi nur den Tod: den Tod des Lazarus, den Tod des Herrn selbst, den Er am Kreuz erleiden soll. Der Feind, vor den sich Jesus gestellt sieht, ist der Tod. Darum ergrimmt Er »im Geist« über das, was der Feind in dieser Welt angerichtet hat, und darüber, daß auch Seine Freunde so völlig im Bann der Todesmacht stehn. Darum richtet Er in dieser Welt voll Verwesungsgeruch ein Zeichen auf: es gibt eine Macht, welche dieser Todesgewalt überlegen ist. Gott will auch d e i n Leben, diese sündige und verwesliche Fleischesnatur, verwandeln zu neuer Leiblichkeit aus der Kraft der Auferstehung Jesu Christi. (Spieker [5], S. 100/104) Abend Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, so daß es todkrank wurde. Und David suchte Gott um des Knäbleins willen und fastete, und wenn er heimkam, lag er über Nacht auf der Erde. Da traten herzu die Ältesten seines Hauses und wollten ihn aufrichten von der Erde; er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen. Am siebenten Tage aber starb das Kind. Und die Männer Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, daß das Kind tot sei; denn sie dachten: Siehe, als das Kind noch am Leben war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf uns; wie könnten wir ihm nun sagen: Das Kind ist tot! Er könnte ein Unheil anrichten. Als aber David sah, daß seine Männer leise redeten, merkte er, daß das Kind tot sei, und sprach zu seinen Männern: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Ja. Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und als er wieder heimkam, ließ er sich Speise auftragen und aß. Da sprachen seine Männer zu ihm: Was soll das, was du tust? Als das Kind lebte, hast du gefastet und geweint; nun es aber gestorben ist, stehst du auf und issest? Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer weiß, ob mir der HERR nicht gnädig wird und das Kind am Leben bleibt. Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurück. Und als David seine Frau Batseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und wohnte ihr bei. Und sie gebar einen Sohn, den nannte er Salomo. Und der HERR liebte ihn. 2.Sam 12, 15-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart David weiß um seine Schuld und um die Strafe, die der Prophet ihm angedroht hat. [11. So. nach Trinitatis AT] Darum nimmt er den Tod seines Kindes aus Gottes Hand und weiß, daß Gott es also geordnet hat, nicht nur für sein Kind, sondern auch für ihn selber, daß er sterben muß. So weiß er sich und sein Kind in Gottes Macht. (Spieker [5], S. 257)
Morgen
Morgen
Morgen
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Morgen Als nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte von den Hohenpriestern und Pharisäern, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Da nun Jesus alles wußte, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin's! Judas aber, der ihn verriet, stand auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sagte: Ich bin's!, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie abermals: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, daß ich es bin. Sucht ihr mich, so laßt diese gehen! Damit sollte das Wort erfüllt werden, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. Joh 18, 3-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Er, der Sein Leben in königlicher Freiheit dahingibt, tritt bis zuletzt schützend vor die Seinen. »Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe / der gute Hirte leidet für die Schafe« (Spieker [5], S. 145) Abend {Und} dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind die Synagoge des Satans. Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode. Offb 2, 8-11 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Gott wird Seine Gemeinde, die im Leiden bewährt ist, krönen mit dem Kranz des Lebens. (Spieker [5], S. 259)
Morgen {Und er} Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft. Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie redeten mit Jesus. Und Petrus fing an und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wußte aber nicht, was er redete; denn sie waren ganz verstört. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, daß sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten. Und sie behielten das Wort und befragten sich untereinander: Was ist das, auferstehen von den Toten? Mark 9, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart »Nach sechs Tagen« - Tagen schweren Kampfes und Zweifels, nachdem der Herr zu ersten Mal Sein Leiden angekündigt hatte [Mk. 8, 36 ff.] - werden die drei Jünger des innersten Kreises gewürdigt, einen Blick in die Zukunft zu tum: sie dürfen ihren Herrn in Seiner zukünftigen Lichtgestalt schauen. Daß Er zwischen Mose und Elia steht, den Märtyrern der Endzeit [Offb. 11, 3 ff.], bedeutet: auch Sein Weg führt durch das Martyrium hindurch. Aber das Ziel, dem Er entgegengeht. ist die Herrlichkeit. Die himmlische Stimme bezeichnet Ihn als Den, in welchem die Offenbarung Gottes zum Abschluß kommt. (Spieker [5], S. 68) Abend |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 04-11-24 |