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Lesung im Kirchenjahr
23. Sonntag nach Trinitatis
Die Kirche in der Welt


Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag

 

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht.
1.Tim 6, 15b.16a.c  Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
"Der König aller Könige und Herr aller Herren", das ist der große Name, den Gott sich selbst allein vorbehalten hat, damit kein sterblicher Mensch sich die Würde anmaße, die ihm nicht gebührt. Ein Mensch, der Herr sein will, ohne sein Knie vor einem größeren Herrn zu beugen, eine staatliche Macht, die "absolut" sein will, das heißt losgelöst von allem, was größer und höher ist als alle Gewalt der "Könige", ist zum Werkzeug des Teufels geworden. Nur die Anbetung des einen und wahren Gottes, dessen Reich ein ewiges Reich ist (Ps 145, 13), kann die Mächtigen dieser Welt vor der dämonischen Gefahr ihres Götzendienstes bewahren.
Aber eben diesen Würdenamen "König aller Könige und Herr aller Herren" hat der Vater dem Sohn verliehen, und der zum Gericht kommende Christus trägt diesen Namen auf Seinem Kleide (Offb 19, 16). Darum bekennt die Kirche in ihren Liedern, daß der Sohn gleicher Macht und gleicher Ehren mit dem Vater in den Himmeln throne; der tot war um unsertwillen, ist "lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb 1, 18), wir bekennen von Ihm, was bei jedem Reich der Menschheitsgeschichte wie ein grotesker Wahn oder wie ein grausamer Hohn klingen würde: "Des Reich kein Ende haben wird."
(Spieker [5], S. 301)

Sonntag

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

 

Wochenspruch

 

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht.

Wochenlied

 

In dich hab ich gehoffet, Herr (EG 275)


Vorabend
 
{Und} alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe. Und als er sie fortgeschickt hatte, ging er hin auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war das Boot mitten auf dem See und er auf dem Land allein. Und er sah, daß sie sich abplagten beim Rudern, denn der Wind stand ihnen entgegen. Um die vierte Nachtwache kam er zu ihnen und ging auf dem See und wollte an ihnen vorübergehen. Und als sie ihn sahen auf dem See gehen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht! und trat zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen; denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern ihr Herz war verhärtet.
Mark 6, 45-52 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Er weiß um die Not der Seinen, Er weiß auch um unsre Not. Er, der Auferstandene, schreitet, aller Erdenschwere entkleidet, sicher über die Wellen, Er ist auch uns nahe auf dem wilden, bewegten Lebensmeer. Er tritt zu uns ins Schiff der Kirche und spricht: "Seid getrost, Ich bin's; fürchtet euch nicht!" (Spieker [5], S. 87)
 
Alttestamentliche Lesung
 
{Und} der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, daß ihre Sünden sehr schwer sind. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob's nicht so sei, damit ich's wisse. Aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?5 Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, so daß der Gerechte wäre gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir! Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten? Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben. Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, zu reden mit dem Herrn, wiewohl ich Erde und Asche bin. Es könnten vielleicht fünf weniger als fünfzig Gerechte darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht verderben. Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man könnte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen. Abraham sprach: Zürne nicht, Herr, daß ich noch mehr rede. Man könnte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun. Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem Herrn zu reden. Man könnte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen. Und er sprach: Ach, zürne nicht, Herr, daß ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. Und der HERR ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.
1.Mose 18, 20.21.22b-33 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gewiß, Abraham "handelt" mit Gott, aber nicht für sich, sondern für andere. Er vertraut auf die Langmut Gottes, der einer ganzen Stadt vergeben will um des Restes von Frommen willen, die darin wohnen. Wie groß ist die Verantwortung des "heiligen Restes" in jeder Gemeinschaft, wie unbegründet die Angst vor der kleinen Zahl in Kirche und Gemeinde - denn gerade von der kleinen Zahl kann die Rettung ausgehn. (Spieker [5], S. 300)
 
Epistel
 
Folgt mir, liebe Brüder, und seht auf die, die so leben, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele leben so, daß ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich's auch unter Tränen: sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch, und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt. Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, daß er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.
Phil 3, 17 (18.19) 20-21 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
An unserm Wandel entscheidet sich, ob wir wirklich unser "Bürgerrecht" im Himmel haben. Menschen, welche an Gottes Statt ihren Bauch, an Stelle der Herrlichkeit ihr schändliches Treiben setzen, haben kein Recht, sich auf die himmlische Welt zu berufen. Jene himmlische Welt, deren wir warten, wird verleugnet oder bbezeugt durch unsern irdischen Wandel, nicht zuletzt durch unsre Leiblichkeit, welche auch teilhaben soll an der großen Erneuerung, die ihren Anfang genommen hat mit der verklärten Leiblichkeit des Auferstandenen. (Spieker [5], S. 302)
 
Evangelium
 
Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in seinen Worten fangen könnten; und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. Darum sage uns, was meinst du: Ist's recht, daß man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht? Als nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen. Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.
Matth 22, 15-22 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Mit scharfem Schnitt scheidet Christus den Anspruch des Staates von dem Anspruch Gottes. Dem Staate gegenüber handelt es sich um "Rückerstattungspflicht": ihr nehmt den Staat in Anspruch, genießt seinen Schutz, arbeitet mit seinem Gelde - so gebt ihm wieder, was ihm gebührt! Vor allem aber: Gebt Gott zurück, was Gottes ist! Er schuf euch zu Seinem Bild, so tragt ihr also Sein Bild an euch - darum begebt euch Ihm zum Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Den "Totalitätsanspruch" hat Gott allein. (Spieker [5], S. 302)
 
Abend
 
{Und} als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du nun da, der Israel ins Unglück stürzt? Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, daß ihr des HERRN Gebote verlassen habt und wandelt den Baalen nach. Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertundfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen. So sandte Ahab hin zu ganz Israel und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel. Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts. Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übriggeblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten Baals sind vierhundertundfünfzig Mann. So gebt uns nun zwei junge Stiere und laßt sie wählen einen Stier und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen; dann will ich den andern Stier nehmen und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen. Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, aber ich will den Namen des HERRN anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der ist wahrhaftig Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht.
[Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Wählt ihr einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran. Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gab, und richteten zu und riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten. Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft vielleicht, daß er aufwache.]
Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, laß heute kundwerden, daß du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und daß ich das alles nach deinem Wort getan habe! Erhöre mich, HERR, erhöre mich, damit dies Volk erkennt, daß du, HERR, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst! Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben. Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!
1.Kön 18, 17-24 (25-27) 36-39 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Ist Elia auch ein einsamer Zeuge seines Gottes und "allein übriggeblieben" im allgemeinen Abfall, so ist er doch gegenüber der großen Zahl der Stärkere, weil er seines Gottes gewiß ist. Er sucht Seinen Beistand in starkem und gläubigem Gebet, und der Herr Himmels und der Erde bezeugt sich gewaltig im Feuer.(Spieker, [5] S. 303)

Montag

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes Leben unter den Heiden, damit die, die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung. Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft - als die Freien, und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes. Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!
1.Petr 2, 11-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Als die in einer andern Welt Beheimateten, also als Fremdlinge in dieser Welt, tun Christen ihren Dienst in den irdischen Ordnungen, auch der des Staates. Sie dienen der Welt mit den Kräften, die nicht aus der Welt stammen. Sie sind der Welt so nötig wie das Salz den Speisen. "Sie gehorchen den bestehenden Gesetzen, aber durch ihre Lebenshaltung besiegen sie die Gesetze" [Brief an Diognet, 2. Jh.] (Spieker [5], S. 146)
 
Abend
 
Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift, tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, daß Christus leiden mußte und von den Toten auferstehen und daß dieser Jesus, den ich - so sprach er - euch verkündige, der Christus ist. Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen. Aber die Juden ereiferten sich und holten sich einige üble Männer aus dem Pöbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie vor das Volk zu führen. Sie fanden sie aber nicht. Da schleiften sie Jason und einige Brüder vor die Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind jetzt auch hierher gekommen; die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers Gebote und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus. So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt, die das hörten. Und erst nachdem ihnen von Jason und den andern Bürgschaft geleistet war, ließen sie sie frei. Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden.
Apg 17, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Dienstag

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Weh dem, der unrechten Gewinn macht zum Unglück seines Hauses, auf daß er sein Nest in der Höhe baue, um dem Unheil zu entrinnen! Aber dein Ratschlag wird zur Schande deines Hauses geraten; denn du hast zu viele Völker zerschlagen und damit gegen dein Leben gesündigt. Denn auch die Steine in der Mauer werden schreien, und die Sparren am Gebälk werden ihnen antworten. Weh dem, der die Stadt mit Blut baut und richtet die Burg auf mit Unrecht! Wird's nicht so vom HERRN Zebaoth geschehen: Woran die Völker sich abgearbeitet haben, muß mit Feuer verbrennen, und wofür die Leute sich müde gemacht haben, das muß verloren sein? - Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des HERRN, wie Wasser das Meer bedeckt. Weh dem, der zum Holz spricht: »Wach auf!« und zum stummen Steine: »Steh auf!« Wie sollte ein Götze lehren können? Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, und kein Odem ist in ihm. Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!
Hab 2, 9-14.19-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht. Und ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil. Und die ganze Erde wunderte sich über das Tier, und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen? Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang. Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen. Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht vom Anfang der Welt an geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet ist. Hat jemand Ohren, der höre! Wenn jemand ins Gefängnis soll, dann wird er ins Gefängnis kommen; wenn jemand mit dem Schwert getötet werden soll, dann wird er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen!
Offb 13, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mittwoch

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Es begab sich zur Zeit des Ahas, des Sohnes Jotams, des Sohnes Usijas, des Königs von Juda, da zogen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, herauf nach Jerusalem, um es zu bekämpfen; sie konnten es aber nicht erobern. Da wurde dem Hause David angesagt: Die Aramäer haben sich gelagert in Ephraim. Da bebte ihm das Herz und das Herz seines Volks, wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Aber der HERR sprach zu Jesaja: Geh hinaus, Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, an der Straße beim Acker des Walkers, und sprich zu ihm: Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt vor diesen beiden Brandscheiten, die nur noch rauchen, vor dem Zorn Rezins und der Aramäer und des Sohnes Remaljas. Weil die Aramäer gegen dich Böses ersonnen haben samt Ephraim und dem Sohn Remaljas und sagen: »Wir wollen hinaufziehen nach Juda und es erschrecken und für uns erobern und zum König darin machen den Sohn Tabeals«, - so spricht Gott der HERR: Es soll nicht geschehen und nicht so gehen, sondern wie Damaskus das Haupt ist von Aram, so soll Rezin nur das Haupt von Damaskus sein - und in fünfundsechzig Jahren soll es mit Ephraim aus sein, daß sie nicht mehr ein Volk seien -; und wie Samaria das Haupt ist von Ephraim, so soll der Sohn Remaljas nur das Haupt von Samaria sein. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.
Jes 7, 1-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Rat des Propheten "hüte dich und bleibe still" fordert den Verzicht auf alle noch so klugen Pläne des Königs. Gedacht ist an die hernach von ihm vollzogene Unterwerfung unter den König von Assur, von dem er sich die Rettung aus der augenblicklichen Notlage erhofft (vgl. 2.Kön. 16, 7). In Wahrheit fällt er Gott in den Arm, bei dem die Entscheidung schon gefallen ist: die beiden Angeifer sind nur noch "rauchende Brandscheite", die am Verlöschen sind. Freilich, der Prophet fordert eine Politik "aus Glauben", als "Volk des Glaubens" ist Israel angetreten. (Spieker [5], S. 64)
 
Abend
 
Und es begab sich an einem der Tage, daß er in ein Boot stieg mit seinen Jüngern; und er sprach zu ihnen: Laßt uns über den See fahren. Und sie stießen vom Land ab. Und als sie fuhren, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel über den See, und die Wellen überfielen sie, und sie waren in großer Gefahr. Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich, und es entstand eine Stille. Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten sich und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist dieser? Auch dem Wind und dem Wasser gebietet er, und sie sind ihm gehorsam.
Luk 8, 22-25 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Wir sind im Schiff der Kirche ebenso wenig vor Stürmen sicher wie die Jünger, die Christus bei sich im Boot haben. Aber Christus schläft! In dieser Nußschale von Boot schläft Er wie in einer Wiege, das tobende Meer ist für Ihn Gottes geöffnete Hand. Er lebt aus dem Glauben. Wenn unser Glaube nicht größer wäre als ein Senfkorn, so würden wir in aller Not der Kirche zu Ihm rufen. Und wenn Er uns auch strafen müßte wegen unsres Kleinglaubens. würden wir doch erfahren, daß Er sich erheben kann zu göttlicher Majestät und Ihm auch heute "Wind und Meer" gehorsam sind. (Spieker, [5] S. 58)

Donnerstag

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr. Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, daß er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: »Die Weisen fängt er in ihrer Klugheit«, und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, daß sie nichtig sind.« Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles ist euer: es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.
1.Kor 3, 16-23 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Kirche als der Tempel Gottes hat Raum für den ganzen Reichtum der Begabungen und Kräfte, die der Heilige Geist verleiht und die der Verherrlichung Christi dienen. Darum ist alles Pochen auf menschliche Weisheit und alle Berufung auf kirchliche Führer sinnlos - wir rühmen uns allein dessen, was uns in Christus geschenkt ist. (Spieker [5], S. 305)
 
Abend
 
Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus. Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus antwortete ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«? Und er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und blieb dort über Nacht.
[Und als er in den Tempel kam und lehrte, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Aus welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue. Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen? Da bedachten sie's bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen's nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.]
Matth 21, 12-17 (23-27) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Kinder machen mit ihrem Bitt- und Jubelruf Bahn für Christi kommendes Reich, der Herr vernimmt aus ihrem kindlichen Hosianna das Lob, das Gott aus dem Munde der Unmündigen dargebracht werden soll. (Spieker [5], S. 153)

Freitag

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber wurden noch ungestümer und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, daß er lehrt hier und dort in ganz Judäa, angefangen von Galiläa bis hierher.
Luk 23, 1-5 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Da sandte Amazja, der Priester in Bethel, zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ ihm sagen: Der Amos macht einen Aufruhr gegen dich im Hause Israel; das Land kann seine Worte nicht ertragen. Denn so spricht Amos: Jerobeam wird durchs Schwert sterben, und Israel wird aus seinem Lande gefangen weggeführt werden. Und Amazja sprach zu Amos: Du Seher, geh weg und flieh ins Land Juda und iß dort dein Brot und weissage daselbst. Aber weissage nicht mehr in Bethel; denn es ist des Königs Heiligtum und der Tempel des Königreichs. Amos antwortete und sprach zu Amazja: Ich bin kein Prophet noch ein Prophetenjünger, sondern ich bin ein Hirt, der Maulbeeren züchtet. Aber der HERR nahm mich von der Herde und sprach zu mir: Geh hin und weissage meinem Volk Israel! So höre nun des HERRN Wort! Du sprichst: Weissage nicht wider Israel und eifere nicht wider das Haus Isaak! Darum spricht der HERR: Deine Frau wird in der Stadt zur Hure werden, und deine Söhne und Töchter sollen durchs Schwert fallen, und dein Acker soll mit der Meßschnur ausgeteilt werden. Du aber sollst in einem unreinen Lande sterben, und Israel soll aus seinem Lande vertrieben werden.
Amos 7, 10-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Samstag

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, meine Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, daß ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet, und die Geduld unseres Herrn erachtet für eure Rettung, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis. Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im voraus wißt, so hütet euch, daß ihr nicht durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute samt ihnen verführt werdet und fallt aus eurem festen Stand. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen.
2.Petr 3, 13-18 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Warten auf die noch ausstehende Verwirklichung der christlichen Zukunftshoffnung darf für die Gemeinde nicht zu einem Verblassen des christlichen Hoffnungsbildes selber und zum Nachlassen der Spannkraft führen, mit der die Gemeinde sich zu diesem Hoffnungsziel ausstreckt. Vielmehr ist das Ausbleiben des Endes ein Zeichen für die zuwartende Geduld Gottes, der uns die Gnadenfrist zu unsrer Heiligung gegeben hat. (Spieker [5], S. 300)
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-24
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