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Lesung im Kirchenjahr
3. Sonntag im Advent
Der Vorläufer des Herrn


Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag

 

Die Leseordnung dieser Woche gilt nur bis zum 16. Dezember;
danach folgt der Hohe Advent.

 
 
Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jes 40, 3.10
 
Wenn der Herr kommt, um zu erfüllen, was Er in Seinem Weltenplan beschlossen hat, so kommt Er mit einer Gewalt, der nichts widerstehen kann: wie eine Feuersbrunst, die niemand löschen kann, wie eine Meeresflut, die alle Dämme überspült, wie ein Heereszug, der alle Feinde zu Boden zwingt. "Gottes Reich kommt wohl ohne unser Gebet von ihm selbst." Aber weil Gott in Seinem Ratschluß den Menschen gewürdigt hat, Ihm als Sein Werkzeug zu dienen, darum sollen und dürfen wir Menschen Ihm den Weg bereiten, auf dem Er einzieht in Sein Reich. Weil wir aber immer wieder geneigt sind, uns selbst und menschlichen Plänen den Weg zu bereiten, darum bedeutet das Wort vom Weg-bereiten zugleich eben das, was der Bußprediger Johannes uns zumutet, daß wir unseren Sinn ändern und uns von uns selbst hinweg zu Gott und Seiner Herrschaft wenden.
(Spieker [5], S. 10 f.)

Sonntag

 

3. SONNTAG IM ADVENT

 

Wochenspruch

 

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.

Wochenlied

 

Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)

Vorabend
 
So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff, daß ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben: Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode, damit du erkennst, daß ich der HERR bin, der dich beim Namen ruft, der Gott Israels. Um Jakobs, meines Knechts, und um Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir. Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest, damit man erfahre in Ost und West, daß außer mir nichts ist. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. Träufelt, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und Gerechtigkeit wachse mit auf! Ich, der HERR, habe es geschaffen.
Jes 45, 1-8 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der heidnische König Kores (Kyros), welcher Babel zerstören und Jerusalem befreien soll, ist Gottes Werkzeug und Wegbereiter für Christus und Sein Reich. Auf Sein Kommen zielt der Gang der Weltgeschichte. Seine Herkunft vom Himmel gleicht dem Tau, der die Erde feuchtet. (Spieker [5], S. 16)
 
Alttestamentliche Lesung
 
Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und prediget ihr, daß ihre Knechtschaft ein Ende hat, daß ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden. Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's geredet. Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk! Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.
[Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott; siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.]
Jes 40, 1-8 (9-11) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Trostamt der Kirche tritt erst da in Kraft, wo zuvor das Zorngericht Gottes bejaht und durchlitten ward. Dann aber darf sie verkünden, daß Gottes Herrlichkeit nahe ist, und darf den Weg bereiten für Sein Kommen durch das Wort ihres Zeugnisses und den Dienst ihrer Barmherzigkeit. (Spieker [5], S. 12)
 
Epistel
 
Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als daß sie für treu befunden werden. Mir aber ist's ein Geringes, daß ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. Ich bin mir zwar nichts bewußt, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist's aber, der mich richtet. Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteil werden.
1.Kor 4, 1-5 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Den Aposteln sind Gottes Geheimnisse anvertraut: der Heilsrat Gottes, der in Jesus Christus Gestalt gewann. Nichts anderes haben die "Diener am Wort" der Welt zu verkündigen und im Sakrament auszuteilen. Sie sind - gleich den Aposteln - unabhängig vom Urteil der Menschen, wenn sie nur treu der Sache Christi dienen und den Anspruch der Gemeinde nicht verachten. Sie haben als Haushalter Gottes Rechenschaft abzulegen am Gerichtstag Christi. (Spieker [5], S. 11)
 
Evangelium
 
Als Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
Matth 11, 2-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Täufer durchleidet stellvertretend Not und Zweifel der Welt vor Christus, aber auch ihn grüßt in seinen Banden schon der Trost Christi: die Welt wird verwandelt, das Alte erneuert, was tot war, lebendig. Er hat das Heil Gottes gesehn und Sein Kommen bezeugt. Er ist - sich selber unbewußt - der Wegbereiter des Herrn. (Spieker [5], S. 12)
 
Abend
 
Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der HERR redet! Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von mir abgefallen! Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht. Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind! Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind. Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren eure Äcker vor euren Augen; alles ist verwüstet wie beim Untergang Sodoms. Übriggeblieben ist allein die Tochter Zion wie ein Häuslein im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. Hätte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übriggelassen, so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra.
Jes 1, 2-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
»Ist das nicht die äußerste Schande, daß - nach göttlichem Ausspruch - Ochse und Esel, ich will nicht sagen mit uns verglichen, sondern uns sogar vorgezogen werden, weil jene ihre Schuldigkeit gegen ihren Herrn tun? Sollten wir nicht unsere Pflicht gegen Gott beachten? Deswegen sollen wir unsere Häupter vor den Ochsen und Eseln als vor unseren Lehrmeistern entblößen, indem wir sehen, daß sie uns von Gott hingestellt werden, damit wir an ihren Beispielen lernen, wie wir vor unserm Gott Ehrfurcht haben sollen.« (Martin Luther)

Montag

3. SONNTAG IM ADVENT

Morgen
 
Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Denn dieser ist's, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat: "Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!" Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und alle Länder am Jordan und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.
Matth 3, 1-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Prediger der Buße ist der Verkünder des neuen Anfangs, der in der Geistestaufe durch Christus soll vollendet werden. Schon die Bußtaufe des Johannes zielt auf das Neuwerden des Menschen, welches anhebt mit dem Bekenntnis der Sünden. (Spieker [5], S. 12)
 
Abend
 
Bekehre dich, Israel, zu dem HERRN, deinem Gott; denn du bist gefallen um deiner Schuld willen. Nehmt diese Worte mit euch und bekehrt euch zum HERRN und sprecht zu ihm: Vergib uns alle Sünde und tu uns wohl, so wollen wir opfern die Frucht unserer Lippen. Assur soll uns nicht helfen; wir wollen nicht mehr auf Rossen reiten, auch nicht mehr sagen zu den Werken unserer Hände: "Ihr seid unser Gott." Denn bei dir finden die Verwaisten Gnade. So will ich ihre Abtrünnigkeit wieder heilen; gerne will ich sie lieben; denn mein Zorn soll sich von ihnen wenden. Ich will für Israel wie ein Tau sein, daß es blühen soll wie eine Lilie, und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie eine Linde und seine Zweige sich ausbreiten, daß es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie die Linde. Und sie sollen wieder unter meinem Schatten sitzen; von Korn sollen sie sich nähren und blühen wie ein Weinstock. Man soll sie rühmen wie den Wein vom Libanon. Ephraim, was sollen dir weiter die Götzen? Ich will dich erhören und führen, ich will sein wie eine grünende Tanne; von mir erhältst du deine Früchte. Wer ist weise, daß er dies versteht, und klug, daß er dies einsieht? Denn die Wege des HERRN sind richtig, und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.
Hos 14, 2-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott selber will unter Seinem Volke wohnen, will unter ihm sein wie ein immergrünender Baum, dessen Blätter nicht verwelken. Gott will sogar die Lebensfrüchte, die Er erschafft, dem Volke zurechnen, weil es in seiner Furcht steht und seine Taten in Gott getan sind. - Unser Christbaum ist ein Sinnbild, wie Gott Seine Verheißungen wahr macht. (Spieker [5], S. 13)

Dienstag

 

3. SONNTAG IM ADVENT

Morgen
 
Als Johannes nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiß gemacht, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! Denkt nur nicht, daß ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
Matth 3, 7-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
»Johannes hat die Pharisäer und Juden darum gestraft und gescholten, weil sie predigten, man müsse durch eigene Frömmigkeit und Heiligkeit selig werden. Er hat sie Schlangenbrut genannt, und gesagt, sie sollten rechtschaffene Früchte der Buße tun; kurz, er hat mit einem Donnerschlag alles in einen Haufen geschlagen und allen geheißen, Buße zu tun: den falschen Büßern, die da meinten, sie hätten gebüßt, und den falschen Heiligen, die sich dünken ließen, sie bedürften keiner Buße. Und er hat seine Predigt allein auf das Osterlämmlein bezogen, welches der Welt Sünde tragen und hinwegnehmen sollte.« (Martin Luther)
 
Abend
 
Weh der widerspenstigen, befleckten, tyrannischen Stadt! Sie will nicht gehorchen noch sich zurechtweisen lassen; sie will auf den HERRN nicht trauen noch sich zu ihrem Gott halten. Ihre Oberen sind brüllende Löwen und ihre Richter Wölfe am Abend, die nichts bis zum Morgen übriglassen. Ihre Propheten sind leichtfertig und voll Trug; ihre Priester entweihen das Heiligtum und deuten das Gesetz freventlich. Der HERR handelt gerecht in ihrer Mitte und tut kein Arges. Er bringt alle Morgen sein Recht ans Licht, und es bleibt nicht aus; aber der Frevler kennt keine Scham. Ich habe Völker ausgerottet, ihre Burgen verwüstet und ihre Gassen so leer gemacht, daß niemand darauf geht; ihre Städte sind zerstört, daß niemand mehr darin wohnt. Ich sprach: Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen -, so würde ihre Wohnung nicht ausgerottet und nichts von allem kommen, womit ich sie heimsuchen wollte. Aber sie sind von jeher eifrig dabei, alles Böse zu tun. Darum wartet auf mich, spricht der HERR, bis auf den Tag, an dem ich zum letzten Gericht auftrete; denn mein Beschluß ist es, die Völker zu versammeln und die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Zorn über sie auszuschütten, ja, alle Glut meines Grimmes; denn alle Welt soll durch meines Eifers Feuer verzehrt werden. Dann aber will ich den Völkern reine Lippen geben, daß sie alle des HERRN Namen anrufen sollen und ihm einträchtig dienen. Von jenseits der Ströme von Kusch werden meine Anbeter, mein zerstreutes Volk, mir Geschenke bringen. Zur selben Zeit wirst du dich all deiner Taten nicht mehr zu schämen brauchen, mit denen du dich gegen mich empört hast; denn ich will deine stolzen Prahler von dir tun, und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge. Ich will in dir übriglassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen. Und diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun noch Lüge reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden, sondern sie sollen weiden und lagern ohne alle Furcht.
Zef 3, 1-13 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
»Gott beruft sich Sein Volk, woher Er will. Er heiligt sich selbst ein Volk zum Eigentum. Anbeter werden kommen aus Mohrenland und niederfallen und anbeten vor dem Geheimnis der Herabkunft Gottes ins Fleisch. Die geringen Hirten, die Stillen im Lande,die Armen im Geist werden mit Freuden kommen, wenn Gott sie laden lässt, und werden Sein Heil annehmen. Die Verängsteten und Scheuen, die niemand zu sich bittet, werden kommen als zu einem Fest.« (Aus Spieker 1936)

Mittwoch

 

3. SONNTAG IM ADVENT

Morgen
 
Jesus fragte: Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Nein, ich will nicht. Danach reute es ihn, und er ging hin. Und der Vater ging zum zweiten Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr! und ging nicht hin. Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie antworteten: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. Denn Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr's saht, tatet ihr dennoch nicht Buße, so daß ihr ihm dann auch geglaubt hättet.
Matth 21, 28-32 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Niemals entscheidet sich, ob einer gehorsam ist, an seiner Rede und Lehre, sondern allein an der Tat. Gott hat schon manchen herumgeholt "wie einen störrischen Gaul" und führte ihn durch solche gesegnete Umkehr in Seinen Dienst. (Spieker [5], S. 94)
 
Abend
 
So spricht der HERR: Wahret das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, daß es komme, und meine Gerechtigkeit, daß sie offenbart werde. Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhält, das den Sabbat hält und nicht entheiligt und seine Hand hütet, nichts Arges zu tun! Und der Fremde, der sich dem HERRN zugewandt hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich getrennt halten von seinem Volk. Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll. Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben, ihm zu dienen und seinen Namen zu lieben, damit sie seine Knechte seien, alle, die den Sabbat halten, daß sie ihn nicht entheiligen, und die an meinem Bund festhalten, die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethaus, und ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen mir wohlgefällig sein auf meinem Altar; denn mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker. Gott der HERR, der die Versprengten Israels sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu der Zahl derer, die versammelt sind, sammeln.
Jes 56, 1-8 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Donnerstag

 

3. SONNTAG IM ADVENT

Morgen
 
[Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk von Johannes zu reden: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her weht? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: er ist mehr als ein Prophet. Dieser ist's, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.«]
Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes; und wenn ihr's annehmen wollt: er ist Elia, der da kommen soll. Wer Ohren hat, der höre!
Matth 11, (7-10) 11-15 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Himmelreich wird nicht den Stürmern und Drängern, sondern denen zuteil, die sich demütig beschenken lassen. Darum ist der Kleinste im Himmelreich größer als Johannes der Täufer. Wer kindlichen Geistes sich beschenken läßt, statt mit stürmender Hand zu rauben, hat das Geheimnis des Reiches Gottes tiefer erfaßt als der Gewalttäter. (Spieker [5], S. 12)
 
Abend
 
Zieh dein Trauerkleid aus, Jerusalem, und zieh den herrlichen Schmuck von Gott an für immer! Zieh den Mantel der Gerechtigkeit Gottes an, und setze die Krone der Herrlichkeit des Ewigen auf dein Haupt! Gott wird deinen Glanz unter dem ganzen Himmel offenbaren; denn dein Name wird von Gott genannt werden für alle Zeit: »Friede der Gerechtigkeit; Lobpreis der Frömmigkeit«. Mache dich auf, Jerusalem, und tritt auf die Höhe und sieh umher nach Osten und schaue deine Kinder, die vom Westen und vom Osten versammelt sind durch das Wort des Heiligen und sich freuen, daß Gott wieder an sie gedacht hat! Sie zogen aus von dir zu Fuß, weggeführt von den Feinden; Gott aber bringt sie zu dir, in Ehren getragen wie auf einem Königsthron. Denn Gott will alle hohen Berge und die ewigen Hügel niedrig machen und die Täler auffüllen, damit das Land eben wird und Israel sicher heimziehen kann unter Gottes Herrlichkeit. Die Wälder aber und alle wohlriechenden Bäume werden Israel auf Gottes Befehl Schatten geben. Denn Gott wird Israel zurückbringen mit Freuden im Licht seiner Herrlichkeit, mit seiner Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
Bar 5, 1-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Zeit der Trauer ist zu Ende; Gottes Volk darf sich freuen. Gerechtigkeit und Frieden schmücken die Gemeinde. Gott selbst wird ihr die Krone Seiner Herrlichkeit auf das Haupt setzen und damit offenbar machen, daß die Gemeinde nun völlig Sein heiliges Eigentum ist. (Spieker [5], S. 10)
 
oder
 
O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, laßt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden! Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen geben noch deinen Wein, mit dem du soviel Arbeit hattest, die Fremden trinken lassen, sondern die es einsammeln, sollen's auch essen und den HERRN rühmen, und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums. Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg! Machet Bahn, machet Bahn, räumt die Steine hinweg! Richtet ein Zeichen auf für die Völker! Siehe, der HERR läßt es hören bis an die Enden der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her! Man wird sie nennen »Heiliges Volk«, »Erlöste des HERRN«, und dich wird man nennen »Gesuchte« und »Nicht mehr verlassene Stadt«.
Jes 62, 6-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Gemeinde Gottes soll in das helle Licht der göttlichen Gnade gerückt werden, Das Heil, das ihr widerfärt, soll über ihr leuchten wie eine brennende Fackel. Diese Gemeinde, an der Gott ein Wohlgefallen hat, darf der Welt das Heil Gottes verkündigen. (Spieker [5], S. 14)

Freitag

 

3. SONNTAG IM ADVENT

Morgen
 
Jesus trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, daß er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.
Joh 19, 17-22 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Er wird durch die Überschrift in den drei heiligen Sprachen der Welt kundgetan als der wahre König der Juden. (Spieker [5], S. 124)
 
Abend
 
[Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, daß du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! - Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat's getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst und ist herrlich in Israel.]
So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde festmacht ohne Gehilfen; der die Zeichen der Wahrsager zunichte macht und die Weissager zu Narren; der die Weisen zurücktreibt und ihre Kunst zur Torheit macht; der das Wort seiner Knechte wahr macht und den Ratschluß vollführt, den seine Boten verkündigt haben; der zu Jerusalem spricht: Werde bewohnt! und zu den Städten Judas: Werdet wieder aufgebaut!, und ihre Trümmer richte ich auf; der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich aus;
Jes 44, 21-23 (24-27) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-22
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