3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Der Heiland der Völker

Sonntag

Wochenspruch

 

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Lied

 

Lobt den Herrn, ihr Heiden all (EG 293)
In Christus gilt nicht Ost noch West (EG Wü 597)


Vorabend

[Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus und meinten, er wäre gestorben. Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.]
Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe; und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und unterwiesen viele. Dann kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonion und Antiochia, stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen. Und sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie nun glaubten. Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia. Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten. Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündeten, wie viel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan hätte. Sie blieben aber dort eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern.
Apg 14, (19-20a) 20b-28 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

[Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. Die sprach zu ihrer Herrin: Ach dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet. Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Schekel Gold und zehn Feierkleider und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht! Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist.]
So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien. Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.
[Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: Ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht. Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, so viel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern allein dem HERRN. Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbeten muss, wenn er anbetet, im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben]
Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!
2.Kön 5, (1-8) 9-15 (16.17) 19a Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

»Viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman aus Syrien« (Luk 4, 27). Mit diesen Worten weist Jesus in Nazareth darauf hin, daß es vor Gott kein Privileg der Hilfe für Israel gibt. Er ist Herr der Welt und auch der Heiden Gott. An der erfahrenen Hilfe erkennt der Heide den allein wahren Gott und gibt Ihm die Ehre. (Spieker [5], S. 54)

Epistel

Ich will euch aber nicht verschweigen, Brüder und Schwestern, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen - wurde aber bisher gehindert -, damit ich auch unter euch Frucht schaffe wie unter andern Heiden. Griechen und Nichtgriechen, Weisen und Nichtweisen bin ich es schuldig; darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«
Röm 1, 13-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

An den Schlußversen dieser Lesung ging Martin Luther auf, was "Gerechtigkeit Gottes" sei, nämlich ein Handeln Gottes am Menschen, durch welches dieser vor Gott gerecht wird. Gott teilt dem Sünder Seine "Gerechtigkeit", Sein göttliches Leben mit; der Mensch ist dabei der Empfangende, er gibt sich im Glauben dem Handeln Gottes hin. "Da ward ich fröhlich, da tat sich mir die Heilige Schrift und der Himmel selbst auf." (Spieker [5], S. 356)

Evangelium

Als {aber} Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu Ihm; der bat Ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass Du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's. Als das Jesus hörte, wunderte Er Sich und sprach zu denen, die Ihm nachfolgten: Wahrlich, Ich sage euch: Solchen Glauben habe Ich in Israel bei keinem gefunden! Aber Ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
Mt 8, 5-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In diesem Evangelium kommt ein Mensch zu Jesus mit bedingungslosem Vertrauen, mit dem er Jesus bittet: »sprich nur ein Wort«, ein Wort, das Befehlsgewalt hat. Jesu Hilfe geschieht »supra et contra naturam«, über die natürliche Erwartung hinaus. Er gibt dem gläubigen Heiden die Zusage, daß ihm nach seinem Glauben geschieht. In ihm sieht Jesus eine Hoffnungsgestalt für die Zukunft, in welcher ferne Völker zum Heil kommen, während die Angehörigen des ursprünglich erwählten Volkes ausgeschlossen sind.(nach Spieker, [5] S. 53 f.)

Abend

{Und} als die Königin von Saba die Kunde von Salomo vernahm, kam sie, um Salomo mit Rätselfragen zu prüfen. Und sie kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Spezerei trugen und viel Gold und Edelsteine. Und als sie zum König Salomo kam, redete sie mit ihm alles, was sie sich vorgenommen hatte. Und Salomo gab ihr Antwort auf alles, und es war dem König nichts verborgen, was er ihr nicht hätte sagen können. Da aber die Königin von Saba alle Weisheit Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte, und die Speisen für seinen Tisch und die Sitzordnung seiner Großen und das Aufwarten seiner Diener und ihre Kleider und seine Mundschenken und seine Brandopfer, die er in dem Hause des HERRN opferte, stockte ihr der Atem, und sie sprach zum König: Es ist wahr, was ich in meinem Lande gehört habe von deinen Taten und von deiner Weisheit. Und ich hab's nicht glauben wollen, bis ich gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und siehe, nicht die Hälfte hat man mir gesagt. Du hast mehr Weisheit und Güter, als die Kunde sagte, die ich vernommen habe. Glücklich sind deine Männer und deine Großen, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gelobt sei der HERR, dein Gott, der an dir Wohlgefallen hat, sodass er dich auf den Thron Israels gesetzt hat! Weil der HERR Israel lieb hat ewiglich, hat er dich zum König gesetzt, dass du Recht und Gerechtigkeit übst. Und sie gab dem König hundertzwanzig Zentner Gold und sehr viel Spezerei und Edelsteine. Es kam nie mehr so viel Spezerei ins Land, wie die Königin von Saba dem König Salomo gab.
1. Kön 10, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Montag


Morgen

Zu der Zeit wird für den HERRN ein Altar mitten in Ägyptenland sein und ein Steinmal für den HERRN an seiner Grenze; das wird ein Zeichen und Zeugnis sein für den HERRN Zebaoth in Ägyptenland. Wenn sie zum HERRN schreien vor den Bedrängern, so wird Er ihnen einen Retter senden; der wird ihre Sache führen und sie erretten. Und der HERR wird den Ägyptern bekannt werden, und die Ägypter werden den HERRN erkennen zu der Zeit und werden Ihm dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern und werden dem HERRN Gelübde ablegen und sie halten. Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und Er wird sich von ihnen bitten lassen und sie heilen. Zu der Zeit wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien, dass die Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter samt den Assyrern werden dem Herrn dienen. Zu der Zeit wird Israel der Dritte sein mit Ägypten und Assyrien, ein Segen mitten auf Erden; denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, Mein Volk, und du, Assur, Meiner Hände Werk, und du, Israel, Mein Erbe!
Jes 19,19-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wunderbare Schau: ein Altar des wahren Gottes mitten in Ägyptenland uns eine Heerstraße ohne Sperren, ohne Festungen von Ägypten nach Assur. In der Mitte in Israel werden beide sich treffen zu gemeinsamer Anbetung, und Israel wird ihnen den Segen Gottes vermitteln! Hier ist vorausgeschaut, was in der Christnacht verheißen ist: auf Erden Friede den Menschen des göttlichen Wohlgefallens. (Spieker [5], S. 54)

Abend

{Und} Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Makedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Makedonien und hilf uns! Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Makedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen. Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nächsten Tag nach Neapolis und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von Makedonien, eine römische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt. Am Sabbattag gingen wir hinaus vor das Stadttor an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen. Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, eine Gottesfürchtige, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.
Apg 16, 9-15 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Apostel wird durch ein Nachtgesicht in Troas berufen, nach Europa zu gehn; damit fällt ein Stück abendländischer Entscheidung. Nicht wir Menschen treffen die großen Entscheidungen in der Geschichte der Kirche, sondern es wird über uns entschieden, wir können nichts Besseres tun, als Gottes Entscheidung annehmen und uns in ihren Dienst stellen. (Spieker [5], S. 94)

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Dienstag


Morgen

Da kam das Wort des HERRN zu Elia {ihm}: Mach dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleibe dort; denn ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich versorge. Und er machte sich auf und ging nach Sarepta. Und als er an das Tor der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe, die las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Gefäß, dass ich trinke! Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brot mit! Sie sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Und siehe, ich habe ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen und gehe heim und will's mir und meinem Sohn zubereiten, dass wir essen - und sterben. Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mach's, wie du gesagt hast. Doch mache zuerst mir etwas Gebackenes davon und bringe mir's heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch etwas backen. Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden. Sie ging hin und tat, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch und ihr Sohn Tag um Tag. Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN, das Er geredet hatte durch Elia.
1. Kön 17, 8-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott weiß freilich Seinen Diener in der Not wunderbar zu erhalten und der Diener weiß sich geborgen in Gottes Macht, ja, er überträgt dieses Wissen und diese Geborgenheit auch auf andere. Aber es darf nicht übersehn werden, daß vor dem "Sorget nicht" das große Wagnis für Gott und Sein Reich steht, die bedingungslose Bereitschaft, Seinem Ruf Gehorsam zu leisten, und, wenn es sein muß, das Kreuz auf sich zu nehmen. (Spieker [5], S. 252)

Abend

Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre. Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Beschneidung geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; die Heiden aber sollen Gott die Ehre geben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: »»Darum will ich Dich loben unter den Heiden und Deinem Namen singen.« Und wiederum heißt es: »Freut euch, ihr Heiden, mit Seinem Volk!« Und wiederum: »Lobet den Herrn, alle Heiden, und preisen sollen Ihn alle Völker!« Und wiederum spricht Jesaja: »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais, und der wird aufstehen, zu herrschen über die Völker; auf den werden die Völker hoffen.« Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Röm 15, 7-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Christus kommt als der »Heiden Heiland« und bestätigt uralte Verheißungen Gottes. Darum ist die Zeit Seines Kommens die Zeit des Jubels, des Lobens und Dankens bei allen Heiden, die nun nicht mehr gottferne Völker sind, sondern Anteil empfangen an dem Gottesreich, das Gott vorzeiten den Vätern verheißen hat.(Spieker [5], S. 7)

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Mittwoch


Morgen

Es war aber von alters her ein Brauch in Israel: Wenn einer eine Sache bekräftigen wollte, die eine Lösung oder einen Tausch betraf, so zog er seinen Schuh aus und gab ihn dem andern; das diente zur Bezeugung in Israel. Und der Löser sprach zu Boas: Kaufe du es!, und zog seinen Schuh aus. Und Boas sprach zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles gekauft habe, was Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehört hat. Dazu habe ich mir auch Rut, die Moabiterin, die Frau Machlons, zur Frau genommen, dass ich den Namen des Verstorbenen erhalte auf seinem Erbteil und sein Name nicht ausgerottet werde unter seinen Brüdern und aus dem Tor seiner Stadt; dessen seid ihr heute Zeugen. Und alles Volk, das im Tor war, samt den Ältesten sprach: Wir sind Zeugen. Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben; sei stark in Efrata, und dein Name werde gepriesen zu Bethlehem. Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda gebar, durch die Nachkommen, die dir der HERR geben wird von dieser jungen Frau.
Rut 4, 7-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Unterdessen kamen Seine Jünger, und sie wunderten sich, dass Er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was willst Du?, oder: Was redest Du mit ihr? Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob Er nicht der Christus sei! Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu Ihm. Es glaubten aber an Ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu Ihm kamen, baten sie Ihn, dass Er bei ihnen bleibe; und Er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr glaubten um Seines Wortes willen. Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.
Joh 4, 27-30.39-42 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Diese Frau, die in der Erregung ihren Krug stehen läßt, wird zur Botin für Christus: "Kommt, seht einen Menschen" ... Im Blick auf die aus dem Stadttor strömenden Scharen spricht Jesus das Wort von dem Erntefeld, das der Schnitter harrt. Das Wort an die Jünger deckt das Gesetz aller Missionsarbeit auf: die die Ernte einbringen stehen auf den Schultern derer, die gesät haben. Wer die Frucht seiner Arbeit nicht mehr sieht, braucht nicht zu resignieren, wer ernten darf, soll sich nicht überheben. Beide vereint die Freude auf die Ernte, die in der ewigen Welt Gottes eingebracht wird. (Spieker [5], S. 5)

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Donnerstag


Morgen

Jesus {Und Er} ging durch Städte und Dörfer und lehrte und nahm Seinen Weg nach Jerusalem. Es sprach aber einer zu Ihm: Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage Ich euch, werden danach trachten, dass sie hineinkommen, und werden's nicht können. Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf!, dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. Und er wird zu euch sagen: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! Da wird sein Heulen und Zähneklappern, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.
Lk 13, 22-30 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Letzter Aufruf zur Umkehr! Nur der ernsthaft Ringende wird durch die enge Pforte eingehen. Wer seine Buße spart bis zum Tode, wird den Eingang in die Welt Gottes verschlossen finden. Nicht die äußere Zugehörigkeit zu Jesus sondern das Bekenntnis der Tat und der ganzen Person entscheidet. Solche, die scheinbar fern aber heilsbegierig sind, werden zu Teilnehmern am himmlischen Freudenmahle. (Spieker [5], S. 66)

Abend

(Paulus und Barnabas in Antiochien) Als sie {aber] hinausgingen, baten die Leute, dass sie am nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten. Und als die Versammlung auseinanderging, folgten viele Juden und fromme Proselyten Paulus und Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, dass sie bleiben sollten in der Gnade Gottes. Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören. Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten. Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde.« Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend. Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die Oberen der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und Heiligem Geist.
Apg 13, 42-52 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Übergang des Evangeliums von den Juden zu den Heiden vollzieht sich als ein zwiespältiges Geschehen: die Juden erkennen die Gefahr, die ihnen von den christlichen Missionaren droht und nehmen den Kampf auf. Die Heiden frohlocken über das Heil, das ihnen zuteil wird; die Apostel aber müssen erfahren, daß ihr Dienst mit Haß und Verfolgung erkauft wird. (Spieker [5], S. 55)

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Freitag


Morgen

Und sie gaben alle Zeugnis von Ihm und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus Seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? Und Er sprach zu ihnen: Ihr werdet Mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in Deiner Vaterstadt! Er sprach aber: Wahrlich, Ich sage euch: Kein Prophet ist willkommen in seinem Vaterland. Aber wahrhaftig, Ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine große Hungersnot herrschte im ganzen Lande, und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein nach Sarepta im Gebiet von Sidon zu einer Witwe. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman, der Syrer. Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten. Und sie standen auf und stießen Ihn zur Stadt hinaus und führten Ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um Ihn hinabzustürzen. Aber Er ging mitten durch sie hinweg.
Lk 4, 22-30 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Jesu Hinweis auf die heidnische Witwe, bei der der Prophet Elia einkehrt und auf den Heiden Naaman, der vom Aussatz geheilt wird, deutet voraus, daß das Heil zu den Heiden kommt. Indem die Vaterstadt ihren Propheten verstößt, weist sie das Heil ab, das ihr nahe war. Der Heidenchrist Lukas sieht schon am Anfang der Wirksamkeit Jesu den künftigen Weg (Spieker [5], S. 54)

Abend

[Auch euch, die ihr einst Fremde wart und feindlich gesinnt in bösen Werken, hat Er nun versöhnt durch seinen sterblichen Leib, durch Seinen Tod, auf dass Er euch heilig und makellos und untadelig vor Sein Angesicht stelle; wenn ihr nur bleibt im Glauben, gegründet und fest, und nicht weicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. Sein Diener bin ich, Paulus, geworden.]
Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erfülle durch mein Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für Seinen Leib, das ist die Gemeinde. Ihr Diener bin ich geworden durch den Auftrag, den Gott mir für euch gegeben hat, dass ich das Wort Gottes in seiner Fülle predige, nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber offenbart ist Seinen Heiligen. Denen wollte Gott kundtun, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Völkern ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, auf dass wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen. Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in Seiner Kraft, die mächtig in mir wirkt.
Kol 1, (21-23) 24-29 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Kühner Gedanke: die Leiden des Apostels, die Leiden der Gemeinde empfangen darin ihren Sinn, daß sie ergänzen helfen, was noch fehlt an den Trübsalen Christi! Gerade durch die Leidensgestalt der Kirche wird das Christusgeheimnis bezeugt, so daß es hinausstrahlt in die Weite der Völkerwelt. (Spieker [5], S. 70)

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Samstag


Morgen

Und ich sah ein andres Zeichen im Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes. Und ich sah, wie sich ein gläsernes Meer mit Feuer vermengte, und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind Deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, Du König der Völker. Wer sollte Dich, Herr, nicht fürchten und Deinen Namen nicht preisen? Denn Du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor Dir, denn Deine Urteile sind offenbar geworden.
Offb 15, 1-4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wochenspruch

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes

Das Evangelium ist die Einladung zum festlichen Mahl, und der König will, daß sein Haus voll werde. Niemand hat Privileg und Anspruch, daß er teilhaben wird an der Tischgemeinschaft des himmlischen Reiches. Wenn die, die berufen sind und geladen, sich selber auschließen, so werden die Menschen von den Enden der Erde einen Platz finden, der für sie bereitet ist; für die Heiden, die von Gott nichts gewußt haben, ist der Heiland da. Sie werden kommen aus allen vier Winden; und die Weisheit des Ostens und die Klugheit des Westens, die kindliche Heiterkeit des Südens und der ringende Ernst des Nordens werden zu Gast sein in dem weiten Haus des großen Königs; sie werden einander dienen, wie die Gäste an einem Tisch einander bedienen, und jeder wird empfangen, was ihm mangelt.
(Spieker [5], S. 52)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-05-02
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