2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Die Einladung

Sonntag

Wochenspruch

 

Christus spricht: Kommt her zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid;
Ich will euch erquicken.

Lied

 

Kommt her, ihr seid geladen (EG 213)
Komm, sag es allen weiter (EG 225)


Vorabend

Wir {aber} fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage. Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht. Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren. Es saß aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Geschrei; denn seine Seele ist in ihm. Dann ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg. Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.
Apg 20, 6-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Für die älteste Christenheit gehört zum vollen Gottesdienst die Verkündigung und das Brotbrechen, Durch beides, Wort und Sakrament, ist der Herr unter Seinen Gläubigen gegenwärtig und wirksam; beides zusammen bewirkt die volle Gemeinschaft des Apostels mit seiner Gemeinde, in welcher beide gestärkt und aufgerichtet werden. (Spieker [5], S. 290)

Alttestamentliche Lesung

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und eßt! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!
[Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.]
Jes 55, 1-5 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Unsre Mühe, unser Geld verschaffen uns nicht, was unser Leben wirklich kann ernähren. Gott bietet es uns an in freier, schenkender Gnade. Wir eignen es uns an im Hören, ja im "Essen" des Worts. (Spieker, [5], S. 185)

Epistel

Er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Eph 2, (11-16) 17-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Durch Christus ist mitten in der Zerissenheit der Welt der Anfang zu einer neuen Einheit des Menschengeschlechts gemacht, die ihre sichtbare Verwirklichung in der christlichen Kirche findet. Sie erhebt sich wie der "Turm über den Wassern", weil ihre Bausteine aus dem Wasser der Taufe geholt sind. (Spieker, [5], S. 174)

Evangelium

[Als einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot ißt im Reich Gottes!]
P. SinkwitzEr aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, daß mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, daß keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.
Lk 14, (15) 16-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott selber ladet uns ein zu der Fülle der himmlischen Gnaden. Aber die Geladenen in ihrem irdischen Sinn verachten den Ruf Gottes und gehen des Heiles verlustig. Es werden die an der himmlischen Tafel sitzen, welche wirklich der Hilfe, Heilung und Führung bedürfen und sie auch annehmen. (Spieker, [5], S. 186)

Abend

Jesus
{Und Er} rief Seine zwölf Jünger zu Sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen. Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch. Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Tasche für den Weg, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.
[Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; und wenn es das Haus wert ist, kehre euer Friede dort ein. Ist es aber nicht wert, so wende sich euer Friede wieder zu euch. Und wenn euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, Ich sage euch: Dem Land von Sodom und Gomorra wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt.]
Mt 10, 1.5-10 (11-15) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen

Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen behauen. Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und ihren Tisch bereitet und sandte ihre Mägde aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt: »Wer noch unverständig ist, der kehre hier ein!«, und zum Toren spricht sie: »Kommt, esst von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe! Verlasst die Torheit, so werdet ihr leben, und geht auf dem Wege der Klugheit.« Wer den Spötter belehrt, der trägt Schande davon, und wer den Frevler zurechtweist, holt sich Schmach. Rüge nicht den Spötter, dass er dich nicht hasse; rüge den Weisen, der wird dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen. Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.
Spr 9, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Mahl der Weisheit ist ein Abbild für die Einladung Gottes zu den wesentlichen Gütern; die göttliche Weisheit leitet dich an zum Wandel in Gottes Geboten. (Spieker, [5], S. 186.)

Abend

(So spricht der HERR:) Siehe, Ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen. Sie werden weinend kommen, aber Ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn Ich bin Israels Vater und Ephraim ist Mein erstgeborener Sohn. Höret, ihr Völker, des HERRN Wort und verkündet's fern auf den Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde; denn der HERR wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten. Sie werden kommen und auf der Höhe des Zion jauchzen und vor Freude strahlen über die Gaben des HERRN, über Getreide, Wein, Öl und junge Schafe und Rinder, dass ihre Seele sein wird wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr verschmachten sollen. Alsdann werden die Jungfrauen fröhlich beim Reigen sein, die junge Mannschaft und die Alten miteinander; denn Ich will ihr Trauern in Freude verwandeln und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis. Und Ich will die Priester mit Fett vom Opfer laben, und Mein Volk soll Meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.
Jer 31, 8-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wie Gott dem Volk Israel nach Krieg und Schrecken Seine Güte erzeigen und Sein Land und Seine Hauptstadt wieder aufbauen will, so soll auch uns offenbar werden, daß in allen Schickungen und Gerichten die Güte Gottes am Werke war, die uns zu Ihm ziehen will. Von dieser ewigen Gnade darf die Gemeinde durch ihren priesterlichen Dienst Zeugnis ablegen. (Spieker, S. 27)

2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

Zu der Zeit, als Mose groß geworden war, ging er hinaus zu seinen Brüdern und sah ihre Lasten und nahm wahr, dass ein Ägypter einen seiner hebräischen Brüder schlug. Da schaute er sich nach allen Seiten um und als er sah, dass kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sande. Am andern Tage ging er wieder hinaus und sah zwei hebräische Männer miteinander streiten und sprach zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du deinen Nächsten? Er aber sprach: Wer hat dich zum Aufseher oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Es ist also doch bekannt geworden! Und es kam vor den Pharao; der trachtete danach, Mose zu töten. Aber Mose floh vor dem Pharao und hielt sich auf im Lande Midian. Und er setzte sich nieder bei einem Brunnen.
[Der Priester in Midian aber hatte sieben Töchter; die kamen, Wasser zu schöpfen, und füllten die Rinnen, um die Schafe ihres Vaters zu tränken. Da kamen Hirten und vertrieben sie. Mose aber stand auf und half ihnen und tränkte ihre Schafe. Und als sie zu ihrem Vater Reguël kamen, sprach er: Warum seid ihr heute so bald gekommen? Sie sprachen: Ein ägyptischer Mann rettete uns aus der Hand der Hirten und schöpfte für uns und tränkte die Schafe. Er sprach zu seinen Töchtern: Wo ist er? Warum habt ihr den Mann draußen gelassen? Ladet ihn doch ein, mit uns zu essen. Und Mose willigte ein, bei dem Mann zu bleiben. Und der gab Mose seine Tochter Zippora zur Frau. Die gebar einen Sohn, und er nannte ihn Gerschom; denn, sprach er, ich bin ein Fremdling geworden im fremden Lande.9
Lange Zeit danach starb der König von Ägypten. Und die Israeliten seufzten über ihre Knechtschaft und schrien, und ihr Schreien aus ihrer Knechtschaft stieg auf zu Gott. Und Gott erhörte ihr Wehklagen und gedachte an Seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. Und Gott sah auf die Israeliten und nahm Sich ihrer an.
2. Mose 2,11-15 (16-22) 23-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Gebt uns Raum bei euch! Wir haben niemand Unrecht getan, wir haben niemand verletzt, wir haben niemand übervorteilt. Nicht sage ich das, um euch zu verdammen; denn ich habe schon zuvor gesagt, dass ihr in unserm Herzen seid, mitzusterben und mitzuleben. Ich rede mit großem Freimut zu euch; mir wird viel Ruhm zuteil euretwegen; ich bin erfüllt mit Trost; ich habe überschwängliche Freude in aller unsrer Bedrängnis. Denn als wir nach Makedonien kamen, fanden wir keine Ruhe; sondern allenthalben waren wir bedrängt: von außen Streit, von innen Furcht. Aber Gott, der die Geringen tröstet, der tröstete uns durch die Ankunft des Titus; nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, mit dem er bei euch getröstet worden war. Er berichtete uns von eurem Verlangen, eurem Weinen, eurem Eifer für mich, sodass ich mich noch mehr freute.
2. Kor 7, 2-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter. Und er hatte zwei Frauen; die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder und Hanna hatte keine Kinder. Dieser Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, um anzubeten und dem HERRN Zebaoth zu opfern in Silo. Dort aber waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN. Wenn nun der Tag kam, dass Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile. Aber Hanna gab er nur einen Anteil, obgleich er Hanna lieb hatte; der HERR aber hatte ihren Leib verschlossen. Und ihre Widersacherin kränkte und reizte sie sehr, weil der HERR ihren Leib verschlossen hatte. So ging es alle Jahre; wenn sie hinaufzog zum Haus des HERRN, kränkte jene sie. Dann weinte Hanna und aß nichts. Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du und warum isst du nichts? Und warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne? Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN. Und sie war von Herzen betrübt und betete zum HERRN und weinte sehr und gelobte ein Gelübde und sprach: HERR Zebaoth, wirst Du das Elend Deiner Magd ansehen und an mich gedenken und Deiner Magd nicht vergessen und wirst du Deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen.
1. Sam 1, 1-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

{Und} es kam zu Jesus {Ihm} ein Aussätziger, der bat Ihn, kniete nieder und sprach zu Ihm: Willst Du, so kannst Du mich reinigen. Und es jammerte Ihn, und Er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein! Und alsbald wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. Und Jesus bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von Sich und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekannt zu machen, sodass Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen zu ihm von allen Enden.
Mk 1, 40-45 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Jesus berührt den Unberührbaren und zieht ihn damit herein in den Stromkreis des Lebens. Er weist den Geheilten an den Priester - Er denkt nicht daran, das Gesetz aufzulösen, sondern leitet an, es zu erfüllen, damit an dem gebotenen Opfer der Dank gegen Gott kund werde. (Spieker, [5], S. 248)

2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

P. Jordan{Und} Jesus ging von dort weiter und kam an das Galiläische Meer und ging auf einen Berg und setzte Sich dort. Und es kam eine große Menge zu Ihm; die hatten bei sich Lahme, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere und legten sie Ihm vor die Füße, und Er heilte sie, sodass sich das Volk verwunderte, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Lahmen gingen und die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. Und Jesus rief Seine Jünger zu Sich und sprach: Das Volk jammert Mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei Mir aus und haben nichts zu essen; und Ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege. Da sprachen die Jünger zu Ihm: Woher sollen wir so viel Brot nehmen in der Einöde, um eine so große Menge zu sättigen? Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische. Und Er ließ das Volk sich lagern auf die Erde und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt; und sie sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll. Und die da gegessen hatten, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder. Und als Er das Volk hatte gehen lassen, stieg Er ins Boot und kam in das Gebiet von Magadan.
Mt 15, 29-39 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Jesus hat nicht nur das Volk gelehrt, sondern auch gespeist. "Denn Christus ist nicht darum kommen, daß er Seele oder Leib verderben wolle, sondern beiden zu helfen." Er nimmt Seine Mahlgenossen auf in die Gemeinschaft derer, welche auf den Anbruch des Gottesreiches warten und erneuert das Mannawunder in der Wüste. "Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel." (Spieker, [5], S. 215)

Abend (1. Alternative)

Kommt her zu mir, ihr Ungebildeten, und wohnt im Haus der Bildung! Warum wollt ihr noch warten und eure Seelen dürsten lassen? Ich habe meinen Mund aufgetan und gesprochen: Kauft euch Weisheit - ganz ohne Geld! Beugt euren Nacken unter ihr Joch und nehmt ihre Erziehung an. Sie ist nahe und leicht zu finden. Seht mich an: Ich habe eine kleine Zeit Mühe und Arbeit gehabt und habe großen Trost gefunden. Nehmt Bildung an, die wertvoll ist wie Silber, und gewinnt Gold durch sie. Freut euch an der Barmherzigkeit Gottes und schämt euch nicht, ihn zu loben. Tut euer Werk zur rechten Zeit, so wird er euch belohnen zu seiner Zeit.
Sir 51, 23-30 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend (2. Alternative)

Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komm, dass du hörst. Das ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie wissen nichts als Böses zu tun. Sei nicht schnell mit deinem Munde und lass dein Herz nicht eilen, etwas zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel und du auf Erden; darum lass deiner Worte wenig sein. Denn wo viel Mühe ist, da kommen Träume, und wo viel Worte sind, da hört man den Toren. Wenn du Gott ein Gelübde tust, so zögere nicht, es zu halten; denn Er hat kein Gefallen an den Toren; was du gelobst, das halte. Es ist besser, du gelobst nichts, als dass du nicht hältst, was du gelobst. Lass nicht zu, dass dein Mund dich in Schuld bringe, und sprich vor dem Boten nicht: Es war ein Versehen. Gott könnte zürnen über deine Worte und verderben das Werk deiner Hände. Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede; darum fürchte Gott!
Pred 4, 17 - 5, 6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Gang zum Hause Gottes fordert äußere und innere Bereitung; Haltung, Gebärde, Stimme zeigen an, ob du wirklich gesammelt und andächtig vor Gott stehst. (Spieker, [5], S. 186)

2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

{Aber} einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte Ihn und sprach: Bist Du nicht der Christus? Hilf Dir selbst und uns! Da antwortete der andere, wies ihn zurecht und sprach: Fürchtest du nicht einmal Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn Du in Dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, Ich sage dir: Heute wirst du mit Mir im Paradies sein.
Lk 23, 39-43 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

(Jesus sprach:) Alles, was Mir der Vater gibt, das kommt zu Mir; und wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstoßen. Denn Ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich Meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der Mich gesandt hat. Das ist aber der Wille dessen, der Mich gesandt hat, dass Ich nichts verliere von allem, was Er Mir gegeben hat, sondern dass Ich's auferwecke am Jüngsten Tage. Denn das ist der Wille Meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an Ihn, das ewige Leben habe; und Ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
[Da murrten die Juden über Ihn, weil Er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist, und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann Er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel gekommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander. Es kann niemand zu Mir kommen, es sei denn, Ihn ziehe der Vater, der Mich gesandt hat, und Ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Es steht geschrieben in den Propheten: »Sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu Mir. Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen.]
Joh 6, 37-40 (41-46) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

P. JordanDa kam Jesus {Er} in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte Er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib Mir zu trinken! Denn Seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. Da spricht die samaritische Frau zu Ihm: Wie, Du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. - Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest Ihn, und Er gäbe dir lebendiges Wasser. Spricht zu Ihm die Frau: Herr, Du hast doch nichts, womit Du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast Du denn lebendiges Wasser? Bist Du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das Ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. Spricht die Frau zu Ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen! Spricht Er zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her! Die Frau antwortete und sprach zu Ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast richtig gesagt: »Ich habe keinen Mann.« Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.
Joh 4, 5-14 (15-18) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Bittende ist hier in Wahrheit der Schenkende: Er bittet um das irdische Wasser, und Er hat den Trank des ewigen Heils zu verschenken, (Spieker, [5], S. 186)

Wochenspruch

Christus spricht: Kommt her zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; Ich will euch erquicken. Mt 11, 28

"Mühselig" sind alle, deren Leben von der "Mühsal" unseres irdischen Daseins geprägt ist (daher das Wort eigentlich, um Mißverständnisse zu vermeiden, "mühsälig" geschrieben werden müßte); und "beladen" sind alle, die ihre Lebensumstände, ihre Mitmenschen und wahrscheinlich auch sich selber mehr als Last denn als Quelle der Daseinsfreude erfahren. Während es dem Menschen von Natur näher liegt, die Mühseligen und Beladenen, weil sie uns selber müde machen und belasten, zu meiden und lieber die Gesellschaft der Starken, Freudigen und Beglückten zu suchen, wagt es der Herr, eben die Mühseligen und Beladenen zu sich zu rufen; nicht um mit ihnen über die Misere dieses Weltlaufs zu klagen oder gar, um nach der Art jener politischen Agitatoren mit dem Zündstoff ihrer Unzufriedenheit einen revolutionären Brand zu entzünden, sondern um sie zu "erquicken". Die Erquickung aber, die Er ihnen verheißt, kann nicht darin bestehen, daß Er ihnen ihre Lasten abnimmt und ihnen die Mühsal erspart, sondern daß Er ihnen, die bereits sind, von Ihm zu lernen, das Joch Seines Gehorsams und Seiner Geduld auflegt, durch das die Last tragbar und die Mühsal in inwendige Stärke verwandelt wird. (Spieker, S. 170 f.)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 18-08-16
zurueck     top     weiter

Impressum
Haftungsausschluss