19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Heilung an Leib und Seele

Sonntag

Wochenspruch

 

Heile Du mich, HERR, so werde ich heil;
hilf Du mir, so ist mir geholfen.

Lied

 

Ich singe dir mit Herz und Mund (EG 324)
Da wohnt ein Sehnen tief in uns (EG E 24/SJ 128)


Vorabend

P. JordanUnd es war ein Mann in Lystra, der saß da ohne Kraft in den Füßen; er war gelähmt von Mutterleib an und hatte noch nie gehen können. Der hörte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, dass er glaubte, ihm könne geholfen werden, sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und ging umher. Da aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf Lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herabgestiegen. Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort führte. Und der Priester vom Tempel des Zeus vor der Stadt brachte Stiere und Kränze an die Stadttore und wollte mit dem Volk opfern. Als das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk und schrien: Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt von diesen nichtigen Göttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre eigenen Wege gehen lassen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. - Und obwohl sie das sagten, konnten sie kaum das Volk davon abbringen, ihnen zu opfern.
Apg 14, 8-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

{Und} Mose hieb zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, und stand am Morgen früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand. Da kam der HERR hernieder in einer Wolke und trat daselbst zu ihm. Und er rief aus den Namen des HERRN. Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied. Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an und sprach: Hab ich, HERR, Gnade vor Deinen Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte, denn es ist ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere Missetat und Sünde und lass uns Dein Erbbesitz sein. Und der HERR sprach: Siehe, Ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will Ich Wunder tun, wie sie nicht geschaffen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des HERRN Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was Ich an dir tun werde.
2. Mose 34, 4-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wenn ein ganzes Volk vor Gott in der Schuld ist und die Gebote Gottes übertreten hat, so ist ihm nur dadurch zu helfen, daß die Tafeln des Gesetzes neu wieder vor ihm aufgerichtet werden. An ihnen wird offenbar, daß jedes göttliche Gebot zugleich eine Gabe und Gnade in sich schließt, welche uns verpflichtet, in den Geboten zu wandeln. (Spieker [5], S. 298)

Epistel

Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Jak 5, 13-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Not des Kranken liegt darin, daß er abgetrennt ist von der Gemeinschaft. Gewiß nimmt ihn Gott »besonders«, denn Er hat mit ihm allein zu reden und zu handeln. Aber der Kranke bleibt doch auch Glied der Gemeinde. Ihren Vertretern wird in unserm Text die doppelte Aufgabe gestellt: über dem Kranken zu beten und ihn mit Öl zu salben im Namen des Herrn - geistliche und leibliche Hilfe liegen ineinander. Der Dienst der Gemeinde umfaßt den ganzen Menschen, er geht bis an die Wurzel, wenn sie seine Beichte annimmt und ihm das Wort der Vergebung zuspricht. (Spieker [5], S. 240)

Evangelium

P. Jordan{Und} nach etlichen Tagen ging Jesus {Er} wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass Er im Hause war. Und es versammelten sich viele, sodass sie nicht Raum hatten, auch nicht draußen vor der Tür; und Er sagte ihnen das Wort. Und es kamen einige, die brachten zu Ihm einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie ihn nicht zu Ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo Er war, gruben es auf und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag. Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach Er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. Es saßen da aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihren Herzen: Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein? Und Jesus erkannte alsbald in Seinem Geist, dass sie so bei sich selbst dachten, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr solches in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin? Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden - sprach Er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und er stand auf und nahm sogleich sein Bett und ging hinaus vor aller Augen, sodass sie sich alle entsetzten und Gott priesen und sprachen: Wir haben solches noch nie gesehen.
Mk 2, 1-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Blick des Herzenskündigers dringt bis zur Wurzel der Krankheit, Er spricht den Sünder los und macht das Neuwerden des ganzen Menschen sichtbar auch an seinem Leibe. Niemand kann Sünden vergeben als Gott allein: hier ist Gott in Seinem Sohn zu den Menschen gekommen mit Seiner lebenerneuernden, heilenden Kraft. (Spieker [5], S. 190)

Abend

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«; ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden und die Wolken wiederkommen nach dem Regen, - zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leise wird und sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen; wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; - ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt. Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.
[Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel.]
Pred 12, 1-7 (8) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen

Und sie kamen nach Jericho. Und als Er aus Jericho hinausging, Er und Seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesus, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner! Und viele fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass Ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu Ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte Ihm nach auf dem Wege.
Mk 10, 46-52 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Da ließ Mose Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen zur Wüste Schur. Und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher nannte man den Ort Mara. Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Er schrie zu dem HERRN, und der HERR zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß. Dort gab er ihnen Gesetz und Recht und versuchte sie und sprach: Wirst du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor Ihm, und merken auf Seine Gebote und halten alle Seine Gesetze, so will Ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die Ich den Ägyptern auferlegt habe; denn Ich bin der HERR, dein Arzt. Und sie kamen nach Elim; da waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume. Und sie lagerten sich dort am Wasser.
2. Mose 15, 22-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

Und es begab sich, als Jesus {Er} in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat Ihn und sprach: Herr, willst Du, so kannst Du mich reinigen. Und Er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm. Und Er gebot ihm, dass er's niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Aber die Kunde von Ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten. Er aber entwich in die Einöde und betete.
Lk 5, 12-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

(Jesus sprach zum Volk:) Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr Mich zu töten? Das Volk antwortete: Du bist von einem Dämon besessen; wer sucht Dich zu töten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe Ich getan und es wundert euch alle. Darum hat Mose euch die Beschneidung gegeben - nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern -, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zürnt ihr dann Mir, weil Ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe? Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht.
Joh 7, 19-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

P. Jordan{Und} Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. Und Seine Jünger fragten Ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. Wir müssen die Werke dessen wirken, der Mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange Ich in der Welt bin, bin Ich das Licht der Welt. Als Er das gesagt hatte, spuckte Er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden und sprach zu ihm: Geh zu dem Teich Siloah - das heißt übersetzt: gesandt - und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
Joh 9, 1-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Seit den Tagen des Hiob, den seine Freunde ödeten mit ihren zudringlichen Versuchen, ihn von seiner Schuld zu überzeugen, bis auf den heutigen Tag ist es Menschenart, nach dem »Warum« des Leidens zu fragen. Christus kehrt die Frage um in das »Wozu?« Fortan ist das unsre Aufgabe: das Licht Christi zu bezeugen auch gegenüber der Unbegreiflichkeit menschlichen Leidens. Dies geschieht in der Kraft sich selbst aufopfernder Liebe. (Spieker [5], S. 42)

Abend

Petrus {aber} und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit. Und es wurde ein Mann herbeigetragen, der war gelähmt von Mutterleibe an; den setzte man täglich vor das Tor des Tempels, das da heißt das Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen. Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen. Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, er sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben. Sie erkannten ihn auch, dass er es war, der vor dem Schönen Tor des Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung und Entsetzen erfüllte sie über das, was ihm widerfahren war.
[Als er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk bei ihnen zusammen in der Halle, die nach Salomo genannt ist, und sie wunderten sich sehr.]
Apg 3, 1-10 (11) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Apostel zogen nicht aus, um Wunder zu tun, sie waren nur treu in der Ordnung des Gebets. Aber durch ihre Hand wirkt die Wunderkraft des Auferstandenen große Dinge. (Spieker [5], S. 174)

19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

Jesus {Und Er} rief die Zwölf zu Sich und fing an, sie auszusenden je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister und gebot ihnen, nichts mitzunehmen auf den Weg als allein einen Stab, kein Brot, keine Tasche, kein Geld im Gürtel, wohl aber Schuhe an den Füßen. Und zieht nicht zwei Hemden an! Und Er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus geht, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht. Und wo man euch nicht aufnimmt und euch nicht hört, da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Und sie zogen aus und predigten, man sollte Buße tun, und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund.
Mk 6, 7-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Herr sendet Seine Diener in den Kampf wider die Macht der Finsternis und rüstet sie mit Vollmacht, den unsauberen Geistern zu gebieten. Die Jünger sind zu entsagendem Dienst verpflichtet durch das Vorbild ihres Meisters, welcher bei Seinem Werke stets der Dienende bleibt. Aber sie sind getragen von Seiner Verheißung, geborgen in Seinem Schutz. (Spieker [5], S. 98)

Abend

Heile Du mich, HERR, so werde ich heil; hilf Du mir, so ist mir geholfen; denn Du bist mein Ruhm. Siehe, sie sprechen zu mir: »Wo ist denn des HERRN Wort? Soll es doch kommen!« Aber ich habe Dich nie gedrängt, Unheil kommen zu lassen; auch hab ich den bösen Tag nicht herbeigewünscht, das weißt Du. Was ich gepredigt habe, das liegt offen vor Dir. Sei Du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!
Jer 17, 14-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es gibt eine letzte Zuflucht in der Not; sie verachten, bedeutet: die einzige Rettung von sich stoßen, die uns helfen kann. Heil und Genesung kann nur von Dem kommen, der gesagt hat: »Ich bin der Herr, dein Arzt.« (Spieker [5], S. 286)

19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

Die aber vorübergingen, lästerten Ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der Du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf Dir selber, wenn Du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andern hat Er geholfen und kann Sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, Er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an Ihn glauben. Er hat Gott vertraut; der erlöse Ihn nun, wenn Er Gefallen an Ihm hat; denn Er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Desgleichen schmähten Ihn auch die Räuber, die mit Ihm gekreuzigt waren.
Mt 27, 39-44 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

{Und} Jesus kam in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter zu Bett lag und hatte das Fieber. Da berührte Er ihre Hand und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente Ihm. Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu Ihm; und Er trieb die Geister aus durch Sein Wort und machte alle Kranken gesund, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: »Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheiten hat er getragen.«
Mt 8, 14-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott ist herabgestiegen in unsre Not. Christus erfüllt, was geweissagt ist durch die Propheten: Er nimmt auf sich unsre Schwachheit. Das Heilungswerk gehört schon zu Seiner Passion: Er beugt Seinen Rücken unter unsrer Last und trägt sie. (Spieker [5], S. 241)

19. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

Jesus {Und Er} lehrte in einer Synagoge am Sabbat. Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. Als aber Jesus sie sah, rief Er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott. Da antwortete der Vorsteher der Synagoge, denn er war unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Sabbattag. Da antwortete ihm der Herr und sprach: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Musste dann nicht diese, die doch Abrahams Tochter ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel gelöst werden? Und als Er das sagte, schämten sich alle, die gegen Ihn waren. Und alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die durch Ihn geschahen.
Luk 13, 10-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wochenspruch

Heile Du mich, Herr, so werde ich heil; hilf Du mir, so ist mir geholfen.
Jer 17, 14

Es ist selbstverständlich, daß der, der um Hilfe ruft, in Wahrheit will, daß ihm geholfen werde, oder daß der Leidende auch wirklich Heillung verlangt. Es ist aber nicht selbstverständlich, daß dem, der gemäß seinem eigenen Wunsch eine Hilfe empfängt, damit wirklich geholfen ist, oder der, dessen Leiden »kuriert« wurde, in Wahrheit geheilt ist. Denn wie dürfen wir sagen, wir seien geheilt, solange das Übel nicht in seiner Wurzel erkannt, unsere Krankheit nicht in eben dem Herde, von dem aus sie sich in dem ganzen Bereich des Lebens ausbreitet, durch heilende Kräfte überwunden ist? Eben dies aber ist Gottes Werk, wenn Er als Arzt sich unserer Krankheit annimmt: Er läßt sich nicht durch unsere törichten Klagen und Bitten dazu erweichen, an Symptomen zu bessern, sondern Er bringt uns zurück aus der verkehrten Richtung unseres Weges und »sucht« uns, die von Gott Entlaufenen, »heim«, Darum heißt es, daß dem wirklich geholfen ist, der sich von Gott helfen läßt, und daß der, der sich in die Hände des göttlichen Arztes begibt, in Wahrheit geheilt wird.
(Spieker [5], S. 282 f.)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-20
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