JOHANNIS

Der Vorläufer des Herrn

24. Juni

Wochenspruch

 

Dies ist das Zeugnis Johannes des Täufers:
Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.

Lied

 

Wir wollen singn ein' Lobgesang (EG 141)
Kam einst zum Ufer nach Gottes Wort und Plan (EG 312)


Vorabend

Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester von der Ordnung Abija mit Namen Zacharias, und seine Frau war von den Töchtern Aaron, die hieß Elisabeth. Sie waren aber alle beide gerecht und fromm vor Gott und lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig. Und sie hatten kein Kind; denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren hochbetagt. Und es begab sich, als Zacharias den Priesterdienst vor Gott versah, da seine Ordnung an der Reihe war, dass ihn nach dem Brauch der Priesterschaft das Los traf, das Räucheropfer darzubringen; und er ging in den Tempel des Herrn. Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucheropfers. Da erschien ihm der Engel des Herrn, der stand an der rechten Seite des Räucheraltars. Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und Furcht überfiel ihn. Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Johannes geben. Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem Heiligen Geist. Und er wird viele der Israeliten zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Und er wird vor Ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist hochbetagt. Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir dies zu verkündigen. Und siehe, du wirst verstummen und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit. Und das Volk wartete auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er aber herauskam, konnte er nicht mit ihnen reden; und sie merkten, dass er eine Erscheinung gehabt hatte im Tempel. Und er winkte ihnen und blieb stumm. Und es begab sich, als die Zeit seines Dienstes um war, da ging er heim in sein Haus. Nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger und hielt sich fünf Monate verborgen und sprach: So hat der Herr an mir getan in den Tagen, als Er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen.
Lk 1, 5-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gottes Gnade und Berufung geht unsern irdischen Wegen voraus. Johannes wird schon im Mutterleibe berufen und mit der Gabe des Heiligen Geistes begnadet. Darum begeht die Kirche bei Johannes - zum Unterschied von den Gedenktagen der Apostel und Märtyrer, bei denen sie den Todestag begeht - den Tag der irdischen Geburt, weil schon der Anfang seines irdischen Lebens geheiligt ist. (Spieker, [5] S. 202)

Alttestamentliche Lesung (1. Alternative)

Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat die volle Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden. Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's geredet. Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk! Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.
[Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott; siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und Sein Arm wird herrschen. Siehe, was Er gewann, ist bei Ihm, und was Er Sich erwarb, geht vor Ihm her. Er wird Seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in Seinen Arm sammeln und im Bausch Seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.]
Jes 40, 1-8 (9-11) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Nachdem Gottes hartes Gericht über ein Volk dahingegangen ist, tritt das Trostamt der Kirche in Kraft. Sie hat die Ankunft Gottes in die Welt des Fleisches zu verkündigen. Für Sein Kommen soll der Weg bereitet, über dem Vergehen menschlicher Herrlichkeit soll die Herrlichkeit Gottes sichtbar werden. Mitten in aller Vergänglichkeit steht wie ein Fels das göttliche Wort. (Spieker, [5] S. 203)

Alttestamentliche Lesung (2. Alternative)

{Und} die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN missfiel, und der HERR gab sie in die Hände der Philister vierzig Jahre. Es war aber ein Mann aus Zora vom Geschlecht der Daniter, mit Namen Manoach, und seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder. Und der Engel des HERRN erschien der Frau und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder, aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. So hüte dich nun, dass du nicht Wein oder starkes Getränk trinkst und nichts Unreines isst; denn du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem kein Schermesser aufs Haupt kommen soll. Denn der Knabe wird ein Geweihter Gottes sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen, Israel zu erretten aus der Hand der Philister. Da kam die Frau und sagte es ihrem Mann und sprach: Es kam ein Mann Gottes zu mir, und seine Gestalt war anzusehen wie der Engel Gottes, zum Erschrecken, sodass ich ihn nicht fragte, woher er sei; und er sagte mir nicht, wie er hieß. Und die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson. Und der Knabe wuchs heran, und der HERR segnete ihn.
Rich 13, 1-6.24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand. Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren aber zusammen etwa zwölf Männer.
Apg 19, 1-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Diese Jünger des Täufers leben noch in der Erwartung, sie sind über die Stufe der Vorbereitung nicht hinaus. Erst die Taufe auf den Namen des Herrn Jesu und die Handauflegung durch den Apostel lassen den Funken des göttlichen Geistes auf sie überspringen. - Gleich diesen Johannesjüngern sind viele Christen noch "Christen des Vorhofs" - sie bedürfen der pfingstlichen Taufe mit lebendig machendem Geist, der sie mit dem Feuer der göttlichen Liebe entzündet. (Spieker, [5] S. 204)

Evangelium

{Und} für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr. Und es begab sich am achten Tag, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden, und wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen. Aber seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen. Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Und sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte. Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle. Und sogleich wurde sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott. Und es kam Furcht über alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde bekannt auf dem ganzen Gebirge Judäas. Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was wird aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm. Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte.
Lk 1, 57-66.80 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mit Geburt und Name des Johannes - "Gott ist huldreich" - leuchtet über der Welt die erste Morgenröte eines neuen Sonnenaufganges, so daß wir jubeln dürfen: "Gott hat uns nicht alleingelassen in Sünde und Schwachheit des Todes. Er hat besucht und erlöst sein Volk"(Spieker, [5] S. 203)

Abend

Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht. Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt erkannte es nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen Ihn nicht auf. Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an Seinen Namen glauben, die nicht aus menschlichem Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeugt von Ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn Er war eher als ich.
Joh 1, 6-15 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Johannes ist der Mensch vor Sonnenaufgang, aber er weiß die Stunde: der Aufgang des Lichtes ist nahe! Er selbst steht im Schatten, aber er schaut das Licht, als niemand sonst es gewahrt. Er weist auf Den, der aus der göttlichen Fülle Gnade um Gnade spendet. (Spieker, [5] S. 13)

GEDENKEN DER AUGSBURGISCHEN KONFESSION

Reformatorisches Bekennen

25. Juni

Tagesspruch

 

Ich rede von Deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht.

Lied

 

Es ist das Heil uns kommen her (EG 342)
Ist Gott für mich, so trete (EG 351)


Alttestamentliche Lesung

(Am ersten Tag des siebten Monats) versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor, und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er sollte das Buch des Gesetzes des Mose holen, das der HERR Israel geboten hat. Und Esra, der Priester, brachte das Gesetz vor die Gemeinde, Männer und Frauen und alle, die es verstehen konnten, am ersten Tage des siebenten Monats und Esra tat das Buch auf vor aller Augen, denn er überragte alles Volk; und da er's auftat, stand alles Volk auf. Und Esra lobte den HERRN, den großen Gott. Und alles Volk antwortete mit erhobenen Händen »Amen! Amen!«, und sie neigten sich und beteten den HERRN an mit dem Antlitz zur Erde. Und sie lasen aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, Abschnitt für Abschnitt und erklärten es, sodass man verstand, was gelesen wurde. Und Nehemia, der Tirschata, und Esra, der Priester und Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sprachen zu allem Volk: Dieser Tag ist heilig dem HERRN, eurem Gott; darum seid nicht traurig und weint nicht! Denn alles Volk weinte, als sie die Worte des Gesetzes hörten. Und Esra sprach zu ihnen: Geht hin und esst fette Speisen und trinkt süße Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn. Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke. Und die Leviten hießen alles Volk schweigen und sprachen: Seid still, denn der Tag ist heilig; seid nicht bekümmert! Und alles Volk ging hin, um zu essen, zu trinken und davon auszuteilen und ein großes Freudenfest zu feiern; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte.
Neh 8, 1-2.5.6.8-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

{Aber} du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat das gute Bekenntnis, dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus, welche uns zeigen wird zu Seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.
1.Tim 6, 11-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das echte Bekennen macht den Grund offenbar, auf dem die Kirche steht. Dieser Grund trat zutage, als Jesus Christus vor Pontius Pilatus "bezeuget hat ein gut Bekenntnis". Er bekannte sich als den König der Wahrheit. Damit machte Er die göttliche Wahrheit offenbar als den Grund der Kirche.
Alles Bekennen der Kirche führt auf diesen festen unerschütterlichen Grund, alles Verleugnen reißt von diesem Grunde los. Bekennen heißt: teilhaben an der vollen Lebenswirklichkeit Gottes. Verleugnen bedeutet: die Lebensader, die uns speist, selber unterbinden. Das wird vollends offenbar werden, wenn alle Scheinwirklichkeit in sich zusammenbrechen und die Herrschermacht Christi offenbar werden wird als das Letzte und Einzige, welches Bestand hat. (Spieker, [5] S. 342)


Evangelium

(Jesus sagte Seinen Jüngern:) {Darum} fürchtet euch nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. Was Ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge. Wer nun Mich bekennt vor den Menschen, zu dem will Ich Mich auch bekennen vor Meinem Vater im Himmel. Wer Mich aber verleugnet vor den Menschen, den will Ich auch verleugnen vor Meinem Vater im Himmel.
Mt 10, 26-33 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es liegt im Wesen der evangelischen Botschaft, daß sie offenbar werde und ans Licht trete. Dazu bedarf es des unerschrochenen Zeugnisses der Jünger. Diese sind dabei ebenso in Gottes Hand wie die Sperlinge unter dem Himmel. Das nimmt ihnen die Furcht, sie sind in der Macht Gottes geborgen. Ja, sie fallen aus Seiner Macht heraus, wenn sie verleugnen. Der, "der Leib und Seele verderben kann in der Hölle", ist niemand anders als Gott selbst! Wenn wir bekennen, so wird Er uns auch kennen und uns "retten in Sein himmlisches Reich."(2. Tim. 4,18). (Spieker, [5] S. 342)

JOHANNIS

25. Juni


Abend

Als aber der HERR Elia im Wettersturm gen Himmel holen wollte, gingen Elia und Elisa von Gilgal weg. Und Elia sprach zu ihm: Bleib du hier, denn der HERR hat mich an den Jordan gesandt. Er aber sprach: So wahr der HERR lebt und du lebst: Ich verlasse dich nicht. Und so gingen die beiden miteinander. Und fünfzig von den Prophetenjüngern gingen hin und standen von ferne; aber die beiden standen am Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug ins Wasser; das teilte sich nach beiden Seiten, sodass die beiden auf trockenem Boden hinübergingen. Und als sie hinüberkamen, sprach Elia zu Elisa: Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elisa sprach: Dass mir zwei Anteile von deinem Geiste zufallen. Er sprach: Du hast Schweres erbeten. Doch wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir genommen werde, so wird's geschehen; wenn nicht, so wird's nicht sein. Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wettersturm gen Himmel. Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, du Wagen Israels und seine Reiter!, und sah ihn nicht mehr. Da fasste er seine Kleider, zerriss sie in zwei Stücke und hob den Mantel auf, der Elia entfallen war, und kehrte um und trat wieder an das Ufer des Jordans. Und er nahm den Mantel, der Elia entfallen war, und schlug ins Wasser und sprach: Wo ist nun der HERR, der Gott Elias?, und schlug ins Wasser. Da teilte es sich nach beiden Seiten, und Elisa ging hindurch.
[Und als das die Prophetenjünger sahen, die gegenüber bei Jericho waren, sprachen sie: Der Geist Elias ruht auf Elisa. Und sie gingen ihm entgegen und fielen vor ihm nieder zur Erde.]
2. Kön 2, 1.6-14 (15) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wie tief greift jeder Abschied von der Erde in alle menschlichen Bindungen und wie groß ist der Schmerz der Zurückbleibenden! - Es gibt beim Scheiden eines Gotteszeugen wie Elia nicht nur eine Weitergabe des Auftrags, sondern auch der Kraft und der Vollmacht. Und es leuchtet über allem Schmerz des Abschieds die Verheißung des himmlischen Zieles, welches uns durch die Himmelfahrt Christi vollends zur Gewißheit geworden ist. (Spieker, [5] S. 162)

JOHANNIS

26. Juni


Morgen

Denn siehe, es kommt der Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen. Euch aber, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber. Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Staub unter euren Füßen werden an dem Tage, den Ich machen will, spricht der HERR Zebaoth. Gedenkt an das Gesetz Meines Knechtes Mose, das Ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb für ganz Israel, an alle Gebote und Rechte! Siehe, Ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, auf dass Ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.
Mal 3,19-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der kommende Tag Gottes kommt als Tag des Gerichts und der Erlösung. Darum geht der Prediger der Buße dem Kommen des Heilandes vorauf. Nur denen, die sich bereiten lassen und umkehren von ihrem verkehrten Wege, kann die Erlösung nahen. (Spieker, [5] S. 8)

Abend

{Und} dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Joh 1,19-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Täufer will nicht mehr sein als die Stimme, welche der Welt die unmittelbare Nähe Dessen ankündigt, "der da ist und der da war und der da kommt." Auch wir dürfen Seiner heimlichen Gegenwart gewiß sein und dürfen erfahren, daß Er unter uns offenbar wird. (Spieker, [5] S. 15)

JOHANNIS

27. Juni


Morgen

So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem Herzen vom HERRN. Der ist wie ein Strauch in der Wüste und wird nicht sehen das Gute, das kommt, sondern er wird bleiben in der Dürre der Wüste, im unfruchtbaren Lande, wo niemand wohnt. Gesegnet ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt und dessen Zuversicht der HERR ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke. Wie ein Rebhuhn, das sich über Eier setzt, die es nicht gelegt hat, so ist, wer unrecht Gut sammelt; denn mitten im Leben muss er davon und zuletzt steht er als Narr da. Aber die Stätte unseres Heiligtums ist der Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn. Denn Du, HERR, bist die Hoffnung Israels. Alle, die Dich verlassen, müssen zuschanden werden, und die Abtrünnigen müssen auf die Erde geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des lebendigen Wassers.
Jer 17, 5-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Und die Menge fragte Johannes {ihn} und sprach: Was sollen wir nun tun? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold! Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich Ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. In Seiner Hand ist die Worfschaufel, und Er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in Seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird Er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm.
Lk 3, 10-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es werden keine außerordentlichen Dinge gefordert. Wir können in dieser vergehenden Weltzeit zur Vorbereitung auf das Kommen Christi nur vorläufige Dinge tun. Auch diese fordern unsre ganze Hingabe, nämlich Gehorsam gegen Gottes Gebot, Hilfsbereitschaft gegen den Nächsten, Treue im Alltag. (Spieker, [5] S. 13)

JOHANNIS

28. Juni


Morgen

Da aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ Ihn fragen: Bist Du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an Mir ärgert. Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was zu sehen seid ihr hinausgegangen in die Wüste? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Menschen in weichen Kleidern? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, Ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Dieser ist's, von dem geschrieben steht: »Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Deinen Weg vor Dir bereiten soll.«
Mt 11, 2-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

APOSTEL PETRUS UND PAULUS

Botschafter an Christi Statt

29. Juni

Tagesspruch

 

Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.

Lied

 

Die Kirche steht gegründet (EG 264)
Ich lobe dich von ganzer Seelen (EG 250)


Vorabend

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch Ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Eph 2, 19-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Von dem ewigen Grund, auf den die Kirche erbaut ist. (Spieker, [5] S. 344)

Alttestamentliche Lesung

Siehe, Ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die sollen sie fischen; und danach will Ich viele Jäger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in den Felsklüften. Denn Meine Augen sehen auf alle ihre Wege, dass sie sich nicht vor Mir verstecken können, und ihre Missetat ist vor Meinen Augen nicht verborgen. Aber zuvor will Ich ihre Missetat und Sünde zwiefach vergelten, weil sie Mein Land mit ihren toten Götzen unrein gemacht und Mein Erbland mit ihren Gräueln angefüllt haben. HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not! Die Völker werden zu Dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht helfen können. Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter! Darum siehe, diesmal will Ich sie lehren und Meine Kraft und Gewalt ihnen kundtun, dass sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR.
Jer 16, 16-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Ich zog aber hinauf (nach Jerusalem) aufgrund einer Offenbarung und legte ihnen, besonders denen, die das Ansehen hatten, das Evangelium dar, das ich predige unter den Heiden, auf dass ich nicht vergeblich liefe oder gelaufen wäre. Aber selbst Titus, der bei mir war, ein Grieche, wurde nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen. Es hatten sich aber einige falsche Brüder eingedrängt und eingeschlichen, um auszukundschaften unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, und uns so zu knechten. Denen wichen wir auch nicht eine Stunde und unterwarfen uns ihnen nicht, auf dass die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe. Von denen aber, die das Ansehen hatten - was sie früher waren, daran liegt mir nichts; denn Gott achtet das Ansehen des Menschen nicht -, mir haben die, die das Ansehen hatten, nichts weiter auferlegt. Im Gegenteil, da sie sahen, dass mir anvertraut war das Evangelium für die Unbeschnittenen so wie Petrus das Evangelium für die Beschnittenen - denn der in Petrus wirksam gewesen ist zum Apostelamt für die Beschnittenen, der ist auch in mir wirksam gewesen unter den Heiden -, und da sie die Gnade erkannten, die mir gegeben war, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, dass wir unter den Heiden, sie aber unter den Beschnittenen predigen sollten, allein dass wir der Armen gedächten - was ich mich auch eifrig bemüht habe zu tun.
Gal 2, 2-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


Evangelium

Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte Seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, Du seist Johannes der Täufer, andere, Du seist Elia, wieder andere, Du seist Jeremia oder einer der Propheten. Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass Ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern Mein Vater im Himmel. Und Ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will Ich Meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
Mt 16, 13-19 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Christus hat Seine Kirche hineingestiftet in die Welt des "Fleisches". Ist auch Simon, des Jona Sohn, nur ein schwacher und schwankender Mensch, so hat ihn doch der Herr erwählt, daß er der "Fels" der Kirche werden soll. Der Felsgrund ist nicht der Mensch, sondern der Glaube! Diesen Glauben hat er nicht durch "Fleisch und Blut" empfangen, sondern durch Gottes Offenbarung.
Die Kirche wird erhalten durch das Amt, das ihr von Anfang an eingestiftet ist. Dieses Amt hat eine wirksame Beziehung zu Gottes Gnade und Recht. Das "Binden" bedeutet die Bindung an die Schuld und damit den Ausschluß aus dem Reich, Das "Lösen" bedeutet die Lösung von der Schuld und damit die Spendung des Lebens. Solche Volllmacht im Amt der Schlüssel hat der Herr nicht dem Petrus allein, sindern allen Seinen Jüngern gegeben (Matth. 18, 18). (Spieker, [5] S. 344)


JOHANNIS

29. Juni


Abend

So ermahne ich dich inständig vor Gott und Christus Jesus, der richten wird die Lebenden und die Toten, und bei Seiner Erscheinung und Seinem Reich: Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren. Du aber sei nüchtern in allen Dingen, leide willig, tu das Werk eines Predigers des Evangeliums, erfülle redlich deinen Dienst. Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die Seine Erscheinung lieb haben.
2. Tim 4, 1-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es gilt für den Prediger des Evangeliums: in heiliger Nüchternheit das Wort der Wahrheit der Welt zu verkünden, durch "gesunde" Lehre die kranken Gewissen zu heilen, und das alles in unbeirrbarer Treue und in der Bereitschaft zu leiden.
Der Apostel hat schon die Bande gelöst, welche ihn mit dieser Welt verknüpfen. Er hat diese Welt hinter sich gelassen wie einen Kampfplatz, wie eine Rennbahn, nach ehrenvollem Kampf. Er darf sich entgegenstrecken dem Siegespreis, den er aus der Hand des himmlischen Richters empfangen soll. Sein Vorbild verpflichtet jeden Zeugen des Evangeliums zu gleicher Treue. (Spieker, [5] S. 208/205)


JOHANNIS

30. Juni


Morgen

Als aber die Boten des Johannes fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was zu sehen seid ihr hinausgegangen in die Wüste? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Menschen in weichen Kleidern? Seht, die herrliche Kleider tragen und üppig leben, die sind an den königlichen Höfen. Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, Ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Er ist's, von dem geschrieben steht: »Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Deinen Weg vor Dir bereiten soll.« Ich sage euch, dass unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner größer ist als Johannes; der aber der Kleinste ist im Reich Gottes, ist größer als er. Und alles Volk, das Ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. Aber die Pharisäer und die Lehrer des Gesetzes verwarfen für sich Gottes Ratschluss und ließen sich nicht von Ihm taufen.
Lk 7, 24-30 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Da nun Jesus hörte, dass Johannes gefangen gesetzt worden war, zog Er sich nach Galiläa zurück. Und Er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am Galiläischen Meer liegt im Gebiet von Sebulon und Naftali, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: »Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen im Land und Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.« Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
Mt 4, 12-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

JOHANNIS

1. Juli


Morgen

(Jesus sprach zu den Juden:) Wenn Ich von Mir selbst zeuge, so ist Mein Zeugnis nicht wahr. Ein anderer ist's, der von Mir zeugt; und Ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das Er von Mir gibt. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat die Wahrheit bezeugt. Ich aber nehme nicht von einem Menschen Zeugnis an; sondern Ich sage das, damit ihr selig werdet. Er war ein brennendes und strahlendes Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Licht. Ich aber habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes; denn die Werke, die Mir der Vater gegeben hat, damit Ich sie vollende, eben diese Werke, die Ich tue, zeugen von Mir, dass Mich der Vater gesandt hat. Und der Vater, der Mich gesandt hat, hat von Mir Zeugnis gegeben. Ihr habt niemals Seine Stimme gehört noch Seine Gestalt gesehen und Sein Wort habt ihr nicht in euch wohnen; denn ihr glaubt dem nicht, den Er gesandt hat.
Joh 5, 31-38 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

BESUCH MARIAS BEI ELISABETH

Magd des Herrn Mutter Jesu

2. Juli

Tagesspruch

 

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn,
geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan.

Lied

 

Mein Seel, o Herr, muss loben dich (EG 398)
Nun komm, der Heden Heiland (EG 4)


Vorabend

{Und} Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN, mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich Deines Heils. Es ist niemand heilig wie der HERR, außer Dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist. Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der HERR ist ein Gott, der es merkt, und von Ihm werden Taten gewogen. Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke. Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungert nicht mehr. Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin. Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass Er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des HERRN, und Er hat die Erde darauf gesetzt.
[Er wird behüten die Füße Seiner Heiligen, aber die Frevler sollen zunichtewerden in Finsternis; denn viel Macht hilft doch niemand. Die mit dem HERRN hadern, müssen zugrunde gehen. Über ihnen wird Er donnern im Himmel. Der HERR wird richten der Welt Enden. Er wird Macht geben Seinem Könige und erhöhen das Horn Seines Gesalbten.]
1.Sam 2, 1-8 (9.10) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

{Und} es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.
Jes 11, 1-5 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der mächtige Stamm des Königshauses Davids ist längst gefällt, seine Nachkommen sind wieder in die Niedrigkeit zurückgesunken, aus der der Stammvater Isai gekommen war. Gottes Barmherzigkeit läßt den Wurzelstock sein schönstes Reis treiben, den Heiland. Er ist der Friedenskönig, begabt mit dem Geist Gottes, der, in die Niedrigleit geboren, der Helfer der Geringen und Elenden ist, Sein Königsschmuck und Seine Rüstung ist die Gerechtigkeit und Treue Gottes. (Spieker, [5] S. 345)

Epistel

{Und} groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
1.Tim 3, 16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Lobpreisendes Bekenntnis zu Ehren der Gottesoffenbarung in Christus. (Spieker, [5] S. 152)

Evangelium

Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt und rief laut und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Ja, selig ist, die da geglaubt hat! Denn es wird vollendet werden, was ihr gesagt ist von dem Herrn. Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn Er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
[Denn Er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. Und Seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die Ihn fürchten. Er übt Gewalt mit Seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt Er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft Seinem Diener Israel auf, wie Er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.]
Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.
Lk 1, 39-48 (49-55) 56 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die erste Begegnung des Erlösers mit der erlösungsbedürftigen Menschheit! Das Leben des Ungeborenen grüßt die Mutter seines Herrn. Sie aber, deren armes Leben Gott angerührt und zu dem seligen Dienst begnadet hat, singt das hohe Lied ihres schmerzensreichen und doch "gebenedeiten", gesegneten Lebens. - Die Kirche Christi darf mit diesem Lied die Freude über das Geheimnis der Fleischwerdung weitertragen auf alle Kindeskinder und auch ihr geringer Dienst lebt von Seiner Herablassung: "Er hat die Niedrigkeit Seiner Magd angesehen" (Spieker, [5] S. 345)

JOHANNIS

Freitag nach Johannis


Morgen

{Und} um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen? Einige aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: Der ruft nach Elia. Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab Ihm zu trinken. Die andern aber sprachen: Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihm helfe!
Mt 27, 46-49 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wochenspruch

Dies ist das Zeugnis Johannes des Täufers: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Joh 3, 30
 
Wir schauen an die Schönheit der Sonne, die von der Höhe ihrer Bahn wieder heruntersteigt und wieder abnimmt und der liebe helle Tag mit ihr. Wir schauen an Johannes den Täufer, der zusieht, wie der Größere nach ihm kommt, und denm es genug ist, lhm den Weg zu bereiten. Wir sehen in dem zwiefachen Bild, was die Heiligung, was also der göttliche Wille über uns ist: daß wir gehorsam und demütig unser altes und natürliches Wesen in den Tod geben, damit Christus in uns Gestalt gewinne. (Spieker [5], S. 202)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-26
top

Impressum
Haftungsausschluss