2. SONNTAG IM ADVENT

Der kommende Erlöser

 

Sonntag

Wochenspruch

 

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Wochenlied

 

O Heiland, reiß die Himmel auf (EG 7)
Es kommt die Zeit, in der die Träume sich erfüllen (EG E 8/HuT 388)


Vorabend

Am einundzwanzigsten Tage des siebenten Monats geschah des HERRN Wort durch den Propheten Haggai: Sage zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiëls, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu den Übrigen vom Volk und sprich: Wer ist unter euch noch übrig, der dies Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr's nun? Sieht es nicht wie nichts aus? Aber nun, Serubbabel, sei getrost, spricht der HERR, sei getrost, Jeschua, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester! Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn Ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth - nach dem Wort, das Ich euch zusagte, als ihr aus Ägypten zogt -, und Mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht! Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist nur noch eine kleine Weile, dass Ich Himmel und Erde, das Meer und das Trockene erschüttere. Dann will Ich alle Völker erschüttern, dass aller Völker Kostbarkeiten kommen, und Ich will dies Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der HERR Zebaoth. Denn Mein ist das Silber, und Mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth. Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses größer werden, als die des ersten gewesen ist, spricht der HERR Zebaoth; und Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.
Hagg 2, 1-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Diese Schau des neuen Tempels wird erfüllt werden, wenn die Fülle der Heidenvölker einströmen wird in die Kirche Jesu Christi. Gott bewegt den ganzen Erdkreis, daß die Heiden zu dem neuen Tempel hinaufziehen. Diese Bewegung ist auch heute mitten unter aller Gottlosigkeit zu spüren (Spieker [5], S. 9)

Alttestamentliche Lesung

So schau nun vom Himmel und sieh herab von Deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun Dein Eifer und Deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. Bist Du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her Dein Name. Warum lässt Du uns, HERR, abirren von Deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir Dich nicht fürchten? Kehr zurück um Deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die Dein Erbe sind! Kurze Zeit haben sie Dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben Dein Heiligtum zertreten. Wir sind geworden wie solche, über die Du niemals herrschtest, wie Leute, über die Dein Name nie genannt wurde. Ach dass Du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor Dir zerflössen, wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, dass Dein Name kundwürde unter Deinen Feinden und die Völker vor Dir zittern müssten, wenn Du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten, und führest herab, dass die Berge vor Dir zerflössen! Auch hat man es von alters her nicht vernommen. Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer Dir, der so wohltut denen, die auf Ihn harren.
Jes 63, 15 - 64, 3 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott allein kann den ehernen Himmel aufsprengen und auf uns herabströmen lassen die Fülle Seiner Gnaden. Sein Geist treibt uns, inbrünstig zu rufen, daß Gott zu uns herabkomme und uns schauen lasse, was kein Auge geschaut, und hören, was kein Ohr gehöret hat. (Spieker [2], S. 17)

Epistel

So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.
[Seufzt nicht widereinander, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür. Nehmt zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die geredet haben in dem Namen des Herrn. Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.]
Jak 5, 7-8 (9-11) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Geduld ist das Darunterbleiben unter der Last. Der Landmann bleibt geduldig, auch wenn der Himmel ehern erscheint, und wartet mit der Erde auf den erquickenden Regen. So bleibt der Christ unter Leid und Not geduldig und wartet auf den Trost Gottes, gestärkt durch das Vorbild der Frommen und durch die Gewißheit des himmlischen Erntetages. (Spieker [5], S. 257 f.)

Evangelium

SinkwitzWort Jesu: {Und} es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Und Er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, Ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; aber Meine Worte werden nicht vergehen.
Lk 21, 25-33 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die großen Erschütterungen der Welt, von denen wir Proben im irdischen Raum empfangen haben, sind Vorboten eines unerhörten Geschehens, welches von Gott her auf uns zukommt: das Offenbarwerden Christi als des eigentlichen Herrn der Geschichte. Er kommt, um Gericht zu halten über alles, was dem Willen Gottes widerstrebt. Er kommt zur Erlösung, um den innersten Kern der Menschen und Dinge frei zu legen und offenbar zu machen, wozu Gott sie geschaffen hat. Wir sind mitten auf dem Wege zu diesem Ziel. Das fordert von uns Wachheit und Bereitschaft. (Spieker [5], S. 7)

Abend

Des Gerechten Weg ist eben, den Steig des Gerechten machst Du gerade. Wir warten auf Dich, HERR, auch auf dem Weg Deiner Gerichte; des Herzens Begehren steht nach Deinem Namen und Deinem Lobpreis. Von Herzen verlangt mich nach Dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich Dich am Morgen. Denn wenn Deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. Aber wenn dem Gottlosen Gnade widerfährt, so lernt er doch nicht Gerechtigkeit, sondern tut nur übel im Lande, wo das Recht gilt, und sieht des HERRN Herrlichkeit nicht. HERR, Deine Hand ist erhoben, doch sie sehen es nicht. Aber sie sollen sehen den Eifer um Dein Volk und zuschanden werden. Mit dem Feuer, mit dem Du Deine Feinde verzehrst, wirst Du sie verzehren. Aber uns, HERR, wirst Du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast Du für uns getan.
Jes 26, 7-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Recht Gottes, Sein heiliger Wille, Seine göttliche Verheißung sollen ausstrahlen in die Welt. Die Kirche ist die Trägerin göttlicher Verheißung, durch sie soll das Recht Gottes in der Welt bezeugt werden. Das geschieht, wenn in ihr selber das Leben von Gottes Gerechtigkeit beherrscht und durchwaltet wird. (Spieker [5], S. 8)

2. SONNTAG IM ADVENT

Montag


Morgen

Was aber euch angeht, ihr Lieben, sind wir vom Besseren überzeugt und von dem, was Rettung bringt, auch wenn wir so reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, dass Er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr Seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient. Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, damit ihr nicht träge werdet, sondern die nachahmt, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.
Hebr 6,9-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gewiß zählt bei Gott das, was wir in der Vergangenheit Gutes getan haben: Werke der Nächstenliebe, Dienst an den Gliedern der Gemeinde. Aber der Gehorsam will immer wieder neu bewährt werden. Wir werden täglich in eine neue Lage gestellt, in der wir uns zu entscheiden haben zwischen Glauben und Unglauben. Uns stärkt der Ausblick auf das Ziel, das uns verbürgt wird durch Gottes Verheißung.(Spieker [5], S. 8)

Abend

HERR, Du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe Deinen Namen. Denn Du hast Wunder getan; Deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig. Denn Du hast die Stadt zum Steinhaufen gemacht, die feste Stadt, dass sie in Trümmern liegt, die Paläste der Fremden, dass sie nicht mehr eine Stadt seien und nie wieder aufgebaut werden. Darum ehrt Dich ein mächtiges Volk, die Städte gewalttätiger Völker fürchten Dich. Denn Du bist der Geringen Schutz gewesen, der Armen Schutz in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten wie ein Unwetter im Winter, wie die Hitze im dürren Land. Du demütigst der Fremden Ungestüm, wie Du die Hitze brichst durch den Schatten der Wolken; Du dämpfst der Tyrannen Siegesgesang.
Jes 25, 1-5 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Herr der Geschichte thront über den Völkern, erst am Ende der Geschichte wird Sein unbegreifliches Handeln offenbar: Er hat die Paläste der Mächtigen zerstört und die Armen und Geringen durch die Schrecken des Endgerichtes wunderbar hindurchgerettet. Er wird die Decke von den Augen der Heiden wegnehmen, daß sie Ihn erkennen, der sie zu Seinem Freudenmahl ruft. Auch der letzte Feind, der Urheber von so viel Leid und Tränen, der Tod, wird aufgehoben werden. (Spieker [5], S. 66)


2. SONNTAG IM ADVENT

Dienstag


Morgen

Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in Seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind's nicht, und hast sie als Lügner befunden und hast Geduld und hast um Meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden. Aber Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Denke nun daran, aus welcher Höhe du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde Ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte - wenn du nicht Buße tust. Aber das hast du für dich, dass du die Werke der Nikolaïten hassest, die auch Ich hasse. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will Ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.
Offb 2, 1-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Was nützen alle Werke, geistlicher Eifer, ja selbst die Bereitschaft zum Martyrium, wenn die Glut der Christusliebe erloschen ist! Ohne diese Kraft sind alle christlichen Werke tot. Es trifft sie das Wort des Apostels; "... und hätte der Liebe nicht so wäre mir's nichts nütze." Hier gibt es nur eine Rettung: radikale Umkehr, Neubesinnung auf den Ursprung alles christlichen Lebens, Rückkehr zu der Liebe, mit der wir geliebt wurden.(Spieker [5], S. 9)

Abend

Das alles sah der HERR und es missfiel Ihm sehr, dass kein Recht war. Und Er sah, dass niemand auf dem Plan war, und war bestürzt, dass niemand einschritt. Da half Er Sich selbst mit Seinem Arm, und Seine Gerechtigkeit stand Ihm bei. Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den Helm des Heils auf Sein Haupt und zog an das Gewand der Rache und kleidete Sich mit Eifer wie mit einem Mantel. Nach den Taten vergilt Er: mit Grimm Seinen Widersachern, mit Vergeltung Seinen Feinden; ja, den Inseln zahlt Er heim, dass der Name des HERRN gefürchtet werde bei denen vom Niedergang der Sonne und Seine Herrlichkeit bei denen von ihrem Aufgang, wenn Er kommen wird wie ein reißender Strom, den der Odem des HERRN treibt. Aber für Zion wird ein Erlöser kommen und für die in Jakob, die sich von der Sünde abwenden, spricht der HERR.
Jes 59, 15b-20 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


2. SONNTAG IM ADVENT

Mittwoch


Morgen

{Denn} wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat. So sind wir denn allezeit getrost und wissen: Solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. Wir sind aber getrost und begehren sehr, den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn. Darum setzen wir auch unsre Ehre darein, ob wir daheim sind oder in der Fremde, dass wir Ihm wohlgefallen. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, auf dass ein jeder empfange nach dem, was er getan hat im Leib, es sei gut oder böse.
2.Kor 5, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In der Hinfälligkeit unserer irdischen Leibeshütte sehnen wir uns nach der Bekleidung mit dem himmlischen Leibe. Der Geist, das Pfand des himmlischen Erbes, stärkt uns zur Bewährung in unserm irdischen Wandel. (Spieker [5], S. 315)

Abend

So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste und Ich bin der Letzte, und außer Mir ist kein Gott. Und wer ist Mir gleich? Er rufe und verkünde es und tue es Mir dar! Wer hat vorzeiten kundgetan das Künftige? Sie sollen uns verkündigen, was kommen wird! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe Ich's dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch Meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer Mir? Es ist kein Fels, Ich weiß ja keinen. Die Götzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hängt, das ist nichts nütze. Und ihre Zeugen sehen nichts, merken auch nichts, damit sie zuschanden werden.
Jes 44, 6-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

"Den Verbannten wird vor Augen geführt, wer ihnen die Befreiung zusagt. Gott wird vorgestellt als der König und Erlöser seines Volkes, als der einzige, dem alle Mächte des Himmels und der Erde zu Gebote stehen: Der Herr Zebaoth. Die Götter und Machthaber der fremden Völker, vor denen die Israeliten noch zittern, werden kein Wort vorzubringen haben, wenn Gott sie zur Rechenschaft zieht. Er allein ist Herr der Geschichte, er allein ist der Fels, auf den sein Volk sich verlassen kann." (Stuttgarter Erklärungsbibel)


2. SONNTAG IM ADVENT

Donnerstag


Morgen

Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Wesen und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen, und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
Offb 5, 6-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das "neue Lied"der himmlischen Gestalten gilt Ihm, der geopfert ward wie ein Lamm, der überwunden hat wie ein Löwe. Ihm allein gebührt es, das geheimnisvolle Buch mit den sieben Siegeln aufzutun, welches den verborgenen Welt- und Heilsplan Gottes enthält und welches kein Engel und kein unterirdisches Wesen eröffnen kann, geschweige denn ein Mensch. Darum muß Christus kommen, der in Seinem Kreuzesopfer und Seinem Ostersieg den Sinn der Geschichte enthüllt und den göttlichen Welt- und Heilsplan aufschließt. (Spieker [5], S. 150)

Abend

Zu derselben Zeit, spricht der HERR, will Ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie sollen Mein Volk sein. So spricht der HERR: Das Volk, das dem Schwert entronnen ist, hat Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe. Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe Ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Ich will dich wiederum bauen, dass du gebaut sein sollst, du Jungfrau Israel; du sollst dich wieder schmücken und mit Pauken ausziehen im fröhlichen Tanz. Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias; pflanzen wird man sie und ihre Früchte genießen. Denn es wird die Zeit kommen, dass die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Wohlauf, lasst uns hinaufziehen nach Zion zum HERR, unserm Gott! Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt und sprecht: HERR, hilf Deinem Volk, dem Rest Israels!
Jer 31, 1-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Ein Adventklang im Alten Bund: wie Gott dem Volk Israel nach Krieg und Schrecken Seine Güte erzeigen und Sein Land und Seine Hauptstadt wieder aufbauen will, so soll auch uns offenbar werden, daß in allen Schickungen und Gerichten die Güte Gottes am Werke war, die uns zu Ihm ziehen will. Von dieser ewigen Gnade dürfen die Priester Gottes durch ihren Dienst Zeugnis ablegen. (Spieker [5], S. 16)


2. SONNTAG IM ADVENT

Freitag


Morgen

Und als es Tag wurde, versammelte sich der Rat der Ältesten des Volkes - Hohepriester und Schriftgelehrte -, und sie führten Jesus {Ihn} vor ihren Hohen Rat und sprachen: Bist Du der Christus, so sage es uns! Er sprach aber zu ihnen: Sage Ich's euch, so glaubt ihr's nicht; frage Ich aber, so antwortet ihr nicht. Aber von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, Ich bin es. Sie aber sprachen: Was bedürfen wir noch eines Zeugnisses? Wir haben's selbst gehört aus Seinem Munde
Lk 22, 66-71 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

(Wort Gottes:) Dann aber will Ich den Völkern reine Lippen geben, dass sie alle des HERRN Namen anrufen und Ihm einträchtig dienen. Von jenseits der Ströme von Kusch werden Meine Anbeter in der Zerstreuung Mir Geschenke bringen. Zur selben Zeit wirst du dich all deiner Taten nicht mehr zu schämen brauchen, mit denen du dich gegen Mich empört hast; denn dann will Ich deine stolzen Prahler von dir tun, und du wirst dich nicht mehr überheben auf Meinem heiligen Berge. Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen. Und diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun noch Lüge reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden, sondern sie sollen weiden und lagern ohne alle Furcht.
Zeph 3, 9-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


2. SONNTAG IM ADVENT

Samstag


Morgen

Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit Ihm führen. Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn Er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.
1. Thess 4, 13-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Christen haben einen festen Trost und eine gewisse Hoffnung, denn sie glauben daran, daß "Jesus gestorben und auferstanden ist". Sie haben die Verheißung Seiner Wiederkunft, sie sind unlöslich durch das Band der Hoffnung mit Ihm verbunden. Seine Stimme dringt auch durch Gräber, sie weckt Tote auf. Zuletzt ist das Ziel dieser Hoffnung ganz einfach: "wir werden bei dem Herrn sein allezeit." (Spieker [5], S. 317)

Wochenspruch

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Lk 21, 28
 
Das Gebet des Herrn mündet in der Bitte, daß Gott uns erlösen wolle "von dem Übel", das heißt aus der Macht des Bösen. Wer um Erlösung bittet, der weiß, daß seine Gebundenheit stärker, sein Schade tiefer ist, als daß er selber oder irgend ein Mensch ihm helfen könnte. Dem aber, dem Erlösung verheißen ist, geziemt das erhobene Haupt und der aufwärts gerichtete Blick: beides als Sinnbild und Ausdruck der sieghaften Freudigkeit, die die Verzweiflung hinter sich gelassen hat, des verwärtsdrängenden Mutes, der sich vor nichts fürchtet, der alles überwindenden Hoffnung, die weiß: ich werde nicht zuschanden.
(Spieker [5], S. 6 f.)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-04-29
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