3. SONNTAG IM ADVENT

Der Vorläufer des Messias

 

Sonntag

Wochenspruch

 

Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.

Wochenlied

 

Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)
Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

 

Vorabend

So spricht der HERR zu Seinem Gesalbten, zu Kyrus, den Ich bei seiner rechten Hand ergriff, dass Ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben: Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, Ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode, damit du erkennst, dass Ich der HERR bin, der dich beim Namen ruft, der Gott Israels. Um Jakobs, Meines Knechts, und um Israels, Meines Auserwählten, willen rief Ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du Mich nicht kanntest. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer Mir. Ich habe dich gerüstet, obgleich du Mich nicht kanntest, damit man erfahre vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, dass keiner ist außer Mir. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der Ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der Ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. Träufelt, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und Gerechtigkeit wachse mit auf! Ich, der HERR, erschaffe es .
Jes 45, 1-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der heidnische König Kores (Kyros), welcher Babel zerstören und Jerusalem befreien soll, ist Gottes Werkzeug und Wegbereiter für Christus und Sein Reich. Auf Sein Kommen zielt der Gang der Weltgeschichte. Seine Herkunft vom Himmel gleicht dem Tau, der die Erde feuchtet. (Spieker [5], S. 16)

Alttestamentliche Lesung

Tröstet, tröstet Mein Volk!, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat die volle Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden. Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat's geredet. Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des Herrn Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk! Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich. Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott; siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und Sein Arm wird herrschen. Siehe, was Er gewann, ist bei Ihm, und was Er Sich erwarb, geht vor Ihm her. Er wird Seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in Seinen Arm sammeln und im Bausch Seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.
Jes 40, 1--11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Trostamt der Kirche tritt erst da in Kraft, wo zuvor das Zorngericht Gottes bejaht und durchlitten ward. Dann aber darf sie verkünden, daß Gottes Herrlichkeit nahe ist, und darf den Weg bereiten für Sein Kommen durch das Wort ihres Zeugnisses und den Dienst ihrer Barmherzigkeit. (Spieker [5], S. 12)

Epistel

Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden. Mir aber ist's ein Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist's aber, der mich richtet. Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird. Dann wird auch einem jeden von Gott Lob zuteilwerden.
1. Kor 4, 1-5 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Den Aposteln sind Gottes Geheimnisse anvertraut: der Heilsrat Gottes, der in Jesus Christus Gestalt gewann. Nichts anderes haben die "Diener am Wort" der Welt zu verkündigen und im Sakrament auszuteilen. Sie sind - gleich den Aposteln - unabhängig vom Urteil der Menschen, wenn sie nur treu der Sache Christi dienen und den Anspruch der Gemeinde nicht verachten. Sie haben als Haushalter Gottes Rechenschaft abzulegen am Gerichtstag Christi. (Spieker [5], S. 11)

Evangelium

Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn Er hat besucht und erlöst Sein Volk und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause Seines Dieners David - wie Er vorzeiten geredet hat durch den Mund Seiner heiligen Propheten -, dass Er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen, und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an Seinen heiligen Bund, an den Eid, den Er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, dass wir, erlöst aus der Hand der Feinde, Ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor Seinen Augen. Und du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du Seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest Seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Lk 1, 67-79 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Gottessohn kommt ohne weltliche Macht und ruft doch die Welt zur Entscheidung. Er meldet mit dem Einzug Seinen Herrschaftsanspruch an: Er kommt in die Welt, die sich Ihm feindlich verschließt. "Dagegen wird dieser arme und bettlerische König eine andere Macht haben denn sonst alle Könige und Kaiser, denn Er heißt: 'iustus et salvator', ein Gerechter und ein Helfer." (Spieker, [5] S. 4)

Abend

Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der HERR redet: Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von Mir abgefallen! Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und Mein Volk versteht's nicht. Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind! Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an ihm, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind. Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren eure Äcker vor euren Augen; alles ist verwüstet wie durch Fremde verheert. Übrig geblieben ist allein die Tochter Zion wie ein Häuslein im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. Hätte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra.
Jes 1, 2-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

»Ist das nicht die äußerste Schande, daß - nach göttlichem Ausspruch - Ochse und Esel, ich will nicht sagen mit uns verglichen, sondern uns sogar vorgezogen werden, weil jene ihre Schuldigkeit gegen ihren Herrn tun? Sollten wir nicht unsere Pflicht gegen Gott beachten? Deswegen sollen wir unsere Häupter vor den Ochsen und Eseln als vor unseren Lehrmeistern entblößen, indem wir sehen, daß sie uns von Gott hingestellt werden, damit wir an ihren Beispielen lernen, wie wir vor unserm Gott Ehrfurcht haben sollen.« (Martin Luther)


3. SONNTAG IM ADVENT

Montag


Morgen

Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Denn dieser ist's, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat: »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!« Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze Land am Jordan und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.
Mt 3, 1-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Prediger der Buße ist der Verkünder des neuen Anfangs, der in der Geistestaufe durch Christus soll vollendet werden. Schon die Bußtaufe des Johannes zielt auf das Neuwerden des Menschen, welches anhebt mit dem Bekenntnis der Sünden. (Spieker [5], S. 12)

Abend

So spricht der HERR: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn Mein Heil ist nahe, dass es komme, und Meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde. Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhält, das den Sabbat hält und nicht entheiligt und seine Hand hütet, nichts Arges zu tun! Und der Fremde, der sich dem HERRN zugewandt hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich scheiden von seinem Volk. Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die Meine Sabbate halten und erwählen, was Mir wohlgefällt, und an Meinem Bund festhalten, denen will Ich in Meinem Hause und in Meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will Ich ihnen geben, der nicht vergehen soll. Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben, Ihm zu dienen und Seinen Namen zu lieben, damit sie Seine Knechte seien, alle, die den Sabbat halten, dass sie ihn nicht entheiligen, und die an Meinem Bund festhalten, die will Ich zu Meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in Meinem Bethaus, und ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen Mir wohlgefällig sein auf Meinem Altar; denn Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker. Gott der HERR, der die Versprengten Israels sammelt, spricht: Ich will noch mehr sammeln zu der Schar derer, die versammelt sind.
Jes 56,1-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

3. SONNTAG IM ADVENT

Dienstag


Morgen

Als Johannes der Täufer {er nun} viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezücht, wer hat euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Er hat die Worfschaufel in seiner Hand und wird die Spreu vom Weizen trennen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
Mt 3, 7-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

»Johannes hat die Pharisäer und Juden darum gestraft und gescholten, weil sie predigten, man müsse durch eigene Frömmigkeit und Heiligkeit selig werden. Er hat sie Schlangenbrut genannt, und gesagt, sie sollten rechtschaffene Früchte der Buße tun; kurz, er hat mit einem Donnerschlag alles in einen Haufen geschlagen und allen geheißen, Buße zu tun: den falschen Büßern, die da meinten, sie hätten gebüßt, und den falschen Heiligen, die sich dünken ließen, sie bedürften keiner Buße. Und er hat seine Predigt allein auf das Osterlämmlein bezogen, welches der Welt Sünde tragen und hinwegnehmen sollte.« (Martin Luther)

Abend

So spricht der HERR: Der Ägypter Erwerb und der Kuschiter Gewinn und die hochgewachsenen Leute von Seba werden zu dir kommen und dein Eigen sein. Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und werden zu dir kommen und niederfallen und zu dir flehen: Nur bei dir ist Gott, und sonst ist kein Gott mehr. Fürwahr, Du bist ein verborgener Gott, Du Gott Israels, der Heiland. Aber die Götzenmacher sollen alle in Schmach und Schande geraten und miteinander schamrot einhergehen. Israel aber wird errettet durch den HERRN mit einer ewigen Rettung, und ihr werdet nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich. Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat - Er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat - Er hat sie gegründet; Er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer sein soll, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr. Ich habe nicht im Verborgenen geredet an einem finstern Ort der Erde; Ich habe nicht zu den Söhnen Jakobs gesagt: »Sucht mich vergeblich!« Denn Ich bin der HERR, der von Gerechtigkeit redet und verkündigt, was recht ist. Versammelt euch und kommt miteinander herzu, ihr Entronnenen der Völker. Keine Erkenntnis haben, die sich abschleppen mit den Klötzen ihrer Götzen und zu einem Gott flehen, der nicht helfen kann. Tut es kund, bringt es vor, beratet miteinander: Wer hat dies hören lassen von alters her und vorzeiten verkündigt? Hab Ich's nicht getan, der HERR? Es ist sonst kein Gott außer Mir, ein gerechter Gott und Heiland, und es ist keiner außer Mir.
Jes 45, 14-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

3. SONNTAG IM ADVENT

Mittwoch


Morgen

Priester und Leviten {Und sie} waren abgesandt von den Pharisäern, und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber Er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich Seine Schuhriemen löse. Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.
Joh 1, 24-28 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Täufer will nicht mehr sein als die Stimme, welche der Welt die unmittelbare Nähe Dessen ankündigt, "der da ist und der da war und der da kommt." Auch wir dürfen Seiner heimlichen Gegenwart gewiß sein und dürfen erfahren, daß Er unter uns offenbar wird. (Spieker, [5] S. 15)

Abend

Bekehre dich, Israel, zu dem HERRN, deinem Gott; denn du bist gestrauchelt durch deine Schuld. Nehmt diese Worte mit euch und bekehrt euch zum HERRN und sprecht zu Ihm: Vergib uns alle Sünde und tu uns wohl, so wollen wir opfern die Frucht unserer Lippen. Assur soll uns nicht helfen; wir wollen nicht mehr auf Rossen reiten, auch nicht mehr sagen zu dem Werk unserer Hände: Du bist unser Gott. Sondern bei Dir finden die Verwaisten Erbarmen. Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen; gerne will Ich sie lieben; denn Mein Zorn hat sich von ihnen gewendet. Ich will für Israel wie der Tau sein, dass es blüht wie eine Lilie und seine Wurzeln ausschlagen wie der Libanon und seine Zweige sich ausbreiten, dass es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie der Libanon. Und sie sollen wieder unter seinem Schatten sitzen; von Korn sollen sie sich nähren und sprossen wie der Weinstock, der berühmt ist wie der Wein vom Libanon. Ephraim, was sollen ihm noch Götzen? Ich will ihn erhören und ihn anschauen. Ich will sein wie der üppige Wacholder. Von Mir erhältst du deine Frucht. Wer ist weise, dass er dies versteht, und klug, dass er dies einsieht? Die Wege des HERRN sind richtig und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.
Hos 14, 2-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott selber will unter Seinem Volke wohnen, will unter ihm sein wie ein immergrünender Baum, dessen Blätter nicht verwelken. Gott will sogar die Lebensfrüchte, die Er erschafft, dem Volke zurechnen, weil es in seiner Furcht steht und seine Taten in Gott getan sind. - Unser Christbaum ist ein Sinnbild, wie Gott Seine Verheißungen wahr macht. (Spieker [5], S. 13)

3. SONNTAG IM ADVENT

Donnerstag


Morgen

(Jesus redete zu dem Volk:) Wahrlich, Ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes; und wenn ihr's annehmen wollt: Er ist Elia, der da kommen soll. Wer Ohren hat, der höre!
Mt 11, 11-15 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Ihm, der geopfert ward wie ein Lamm, der überwunden hat wie ein Löwe, - Ihm allein gebührt es, das geheimnisvolle Buch mit den sieben Siegeln aufzutun, welches den verborgenen Welt- und Heilsplan Gottes enthält und welches kein Engel und kein unterirdisches Wesen eröffnen kann, geschweige denn ein Mensch. Darum muß Christus kommen, der in Seinem Kreuzesopfer und Seinem Ostersieg den Sinn der Geschichte enthüllt und den göttlichen Welt- und Heilsplan aufschließt. (Spieker [5], S. 150)

Abend (1. Alternative)

Zieh dein Trauerkleid aus, Jerusalem, und leg an das herrliche Festgewand, das Gott dir auf ewig verleiht! Zieh an den kostbaren Mantel der Gerechtigkeit Gottes, und setze die Krone der Herrlichkeit des Ewigen auf dein Haupt! Gott wird allem, was unter dem Himmel ist, deinen Glanz offenbaren, denn dein Name wird von Gott genannt werden für alle Zeit: »Friede der Gerechtigkeit; Herrlichkeit der Gottesfurcht«. Mache dich auf, Jerusalem, und tritt auf die Höhe und sieh nach Osten und schau deine Kinder, die vom Westen und vom Osten versammelt sind durch das Wort des Heiligen und sich freuen, dass Gott wieder an sie gedacht hat! Sie zogen aus von dir zu Fuß, weggeführt von den Feinden; Gott aber bringt sie zu dir, in Ehren getragen wie auf einem Königsthron. Denn Gott will alle hohen Berge und die ewigen Hügel erniedrigen und die Täler auffüllen zu ebenem Land, auf dass Israel sicher heimziehen kann unter Gottes Herrlichkeit. Die Wälder aber und alle wohlriechenden Bäume spenden Israel Schatten auf Gottes Befehl. Denn Gott wird Israel zurückbringen mit Freuden im Licht Seiner Herrlichkeit, mit Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
Bar 5, 1-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Zeit der Trauer ist zu Ende; Gottes Volk darf sich freuen. Gerechtigkeit und Frieden schmücken die Gemeinde. Gott selbst wird ihr die Krone Seiner Herrlichkeit auf das Haupt setzen und damit offenbar machen, daß die Gemeinde nun völlig Sein heiliges Eigentum ist. (Spieker [5], S. 10)

Abend (2. Alternative)

(Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte über die große Dürre:) Juda liegt jämmerlich da, seine Städte verschmachten. Sie sinken trauernd zu Boden, und Jerusalems Wehklage steigt empor. Die Großen schicken ihre Diener nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer zurück. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter. Die Erde ist rissig, weil es nicht regnet auf das Land. Darum sind die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter. Selbst die Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wächst. Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, weil nichts Grünes wächst. Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um Deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider Dich gesündigt haben. Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst Du Dich, als wärst Du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt? Warum bist Du wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach Deinem Namen; verlass uns nicht!
Jer 14 2-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Leid und Not sind Masken, hinter denen Gott sich verbirgt, so als könne und wolle Er nicht helfen. Aber hinter allem "Nein", das Gott zu sprechen scheint, gilt es immer wieder zu vernehmen das "tiefe heimliche Ja" das Gott zu uns Sündern spricht, wenn wir aus tiefer Not nach Ihm rufen. (Spieker [5], S. 189 f.)

3. SONNTAG IM ADVENT

Freitag


Morgen

Jesus {und Er} trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie Ihn und mit Ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.
Joh 19, 17-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Er wird durch die Überschrift in den drei heiligen Sprachen der Welt kundgetan als der wahre König der Juden. (Spieker [5], S. 124)

Abend

So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde fest macht ohne Gehilfen; der die Zeichen der Wahrsager zunichtemacht und die Weissager zu Narren; der die Weisen zurücktreibt und ihre Kunst zur Torheit macht; der das Wort Seines Knechts wahr macht und den Rat Seiner Boten vollführt; der zu Jerusalem spricht: Du sollst bewohnt sein!, und zu den Städten Judas: Ihr sollt wieder aufgebaut werden!, und ihre Trümmer richte Ich auf; der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne Ich aus.
Jes 44, 24-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

3. SONNTAG IM ADVENT

Samstag


Morgen

(Jesus redete zu dem Volk über Johannes:) Mit wem soll Ich die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich? Sie sind den Kindern gleich, die auf dem Markt sitzen und rufen einander zu: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes der Täufer ist gekommen und aß kein Brot und trank keinen Wein; und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; und ihr sagt: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.
Lk 7, 31-35 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wochenspruch

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jes 40, 3.10

Wenn der Herr kommt, um zu erfüllen, was Er in Seinem Weltenplan beschlossen hat, so kommt Er mit einer Gewalt, der nichts widerstehen kann: wie eine Feuersbrunst, die niemand löschen kann, wie eine Meeresflut, die alle Dämme überspült, wie ein Heereszug, der alle Feinde zu Boden zwingt. "Gottes Reich kommt wohl ohne unser Gebet von ihm selbst." Aber weil Gott in Seinem Ratschluß den Menschen gewürdigt hat, Ihm als Sein Werkzeug zu dienen, darum sollen und dürfen wir Menschen Ihm den Weg bereiten, auf dem Er einzieht in Sein Reich. Weil wir aber immer wieder geneigt sind, uns selbst und menschlichen Plänen den Weg zu bereiten, darum bedeutet das Wort vom Weg-bereiten zugleich eben das, was der Bußprediger Johannes uns zumutet, daß wir unseren Sinn ändern und uns von uns selbst hinweg zu Gott und Seiner Herrschaft wenden.
(Spieker [5], S. 10 f.)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-04-29
zurueck     top     weiter

Impressum
Haftungsausschluss