23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Die Kirche in der Welt

Sonntag

Wochenspruch

 

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht!

Lied

 

Ist Gott für mich, so trete (EG 351)
Gib Frieden, Herr, gib Frieden (EG 432)


Vorabend

Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Auch sollen die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
1. Kor 7, 29-31 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alle irdischen Gaben, nicht zuletzt die Menschen, die uns anertraut sind, auch die irdischen Gemeinschaften, in denen wir leben - alles ist uns nur zu Lehen gegeben und kann jederzeit von uns wieder zurückgefordert werden. Wir dürfen uns ihrer freuen, denn Gott hat sie uns gegeben. Aber wir sind auch gewärtig, uns jederzeit aus diesen irdischen Bindungen heraus- und von den zeitlichen Gütern hinwegrufen zu lassen. Wir haben in ihnen nicht das Bleibende und Ewige, denn das Wesen dieser Welt vergeht. (Spieker [5], S. 296)

Alttestamentliche Lesung

Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wusste nichts von Josef und sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Israeliten ist mehr und stärker als wir. Wohlan, wir wollen sie mit List niederhalten, dass sie nicht noch mehr werden. Denn wenn ein Krieg ausbräche, könnten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und gegen uns kämpfen und aus dem Land hinaufziehen. Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte. Aber je mehr sie das Volk bedrückten, desto stärker mehrte es sich und breitete sich aus. Und es kam sie ein Grauen an vor den Israeliten. Da zwangen die Ägypter die Israeliten mit Gewalt zum Dienst und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen mit Gewalt auferlegten. Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra hieß und die andere Pua: Wenn ihr den hebräischen Frauen bei der Geburt helft, dann seht auf das Geschlecht. Wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so lasst sie leben. Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben. Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, dass ihr die Kinder leben lasst? Die Hebammen antworteten dem Pharao: Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren. Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark.
2. Mose 1, 8-20 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Ahmt mit mir Christus nach, Brüder und Schwester, und seht auf die, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich's auch unter Tränen: Sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt. Wir aber sind Bürger im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern geringen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.
Phil 3, 17-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

An unserm Wandel entscheidet sich, ob wir wirklich unser "Bürgerrecht" im Himmel haben. Menschen, welche an Gottes Statt ihren Bauch, an Stelle der Herrlichkeit ihr schändliches Treiben setzen, haben kein Recht, sich auf die himmlische Welt zu berufen. Jene himmlische Welt, deren wir warten, wird verleugnet oder bbezeugt durch unsern irdischen Wandel, nicht zuletzt durch unsre Leiblichkeit, welche auch teilhaben soll an der großen Erneuerung, die ihren Anfang genommen hat mit der verklärten Leiblichkeit des Auferstandenen. (Spieker [5], S. 302)

Evangelium

Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, dass sie Ihn fingen in Seinen Worten, und sandten zu Ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: Meister, wir wissen, dass Du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn Du achtest nicht das Ansehen der Menschen. Darum sage uns, was meinst Du: Ist's recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht? Da nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach Er: Ihr Heuchler, was versucht ihr Mich? Zeigt Mir die Steuermünze! Und sie reichten Ihm einen Silbergroschen. Und Er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie sprachen zu Ihm: Des Kaisers. Da sprach Er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von Ihm ab und gingen davon.
Mt 22, 15-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mit scharfem Schnitt scheidet Christus den Anspruch des Staates von dem Anspruch Gottes. Dem Staate gegenüber handelt es sich um "Rückerstattungspflicht": ihr nehmt den Staat in Anspruch, genießt seinen Schutz, arbeitet mit seinem Gelde - so gebt ihm wieder, was ihm gebührt! Vor allem aber: Gebt Gott zurück, was Gottes ist! Er schuf euch zu Seinem Bild, so tragt ihr also Sein Bild an euch - darum begebt euch Ihm zum Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Den "Totalitätsanspruch" hat Gott allein. (Spieker [5], S. 302)

Abend

[Wenn eine Hungersnot oder Pest oder Dürre oder Getreidebrand oder Heuschrecken oder Raupen im Lande sein werden oder sein Feind im Lande seine Städte belagert oder irgendeine Plage oder Krankheit da ist -]
wer dann bittet und fleht, es sei jeder Mensch oder Dein ganzes Volk Israel, die da ihre Plage spüren, jeder in seinem Herzen, und breiten ihre Hände aus zu diesem Hause, so wollest Du hören im Himmel, an dem Ort, wo Du wohnst, und gnädig sein und schaffen, dass Du jedem gibst, wie er gewandelt ist, wie Du sein Herz erkennst - denn Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder -, auf dass sie Dich fürchten allezeit, solange sie in dem Lande leben, das Du unsern Vätern gegeben hast. Auch wenn ein Fremder, der nicht von Deinem Volk Israel ist, aus fernem Lande kommt um Deines Namens willen - denn sie werden hören von Deinem großen Namen und von Deiner mächtigen Hand und von Deinem ausgereckten Arm -, wenn er kommt, um zu diesem Hause hin zu beten, so wollest Du hören im Himmel, an dem Ort, wo Du wohnst, und alles tun, worum der Fremde Dich anruft, auf dass alle Völker auf Erden Deinen Namen erkennen, damit auch sie Dich fürchten wie Dein Volk Israel, und dass sie innewerden, dass Dein Name über diesem Hause genannt ist, das ich gebaut habe.
1. Kön 8, (37) 38-43 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen

{Und} als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du es, der Israel ins Unglück stürzt? Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt, und du den Baalen nachgelaufen bist. Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen. So sandte Ahab hin zu allen Israeliten und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel. Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt Ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts. Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten Baals sind vierhundertfünfzig Mann. So gebt uns nun zwei junge Stiere und lasst sie wählen einen Stier und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen; dann will ich den andern Stier herrichten und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen. Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, ich aber will den Namen des HERRN anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der ist Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht.
[Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Wählt ihr einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran. Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gab, und richteten zu und riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten. Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft vielleicht, dass er aufwache.]
Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass Du Gott in Israel bist und ich Dein Knecht und dass ich all das nach Deinem Wort getan habe! Erhöre mich, HERR, erhöre mich, dass dies Volk erkenne, dass Du, HERR, Gott bist und ihr Herz wieder zu Dir kehrst! Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben. Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!
1. Kön 18, 17-24 (25-27) 36-39 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Ist Elia auch ein einsamer Zeuge seines Gottes und »allein übriggeblieben« im allgemeinen Abfall, so ist er doch gegenüber der großen Zahl der Stärkere, weil er seines Gottes gewiß ist. Er sucht Seinen Beistand in starkem und gläubigem Gebet, und der Herr Himmels und der Erde bezeugt sich gewaltig im Feuer.(Spieker, [5] S. 303)

Abend

Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander. Von den andern aber wagte keiner, sich zu ihnen zu halten; doch das Volk schätzte sie hoch. Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nämlich die Grup pe der Sadduzäer, von Eifer erfüllt, und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis. Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte dieses Lebens. Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und riefen den Hohen Rat und alle Ältesten in Israel zusammen und sandten hin zum Gefängnis, sie zu holen.
Apg 5, 12.13.17-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Apostel stehen im unbedingten Gehorsam. Darum kann keine Drohung und keine Gewalt sie erschrecken. Ja, sie dürfen erfahren, wie Gott Seine Diener wunderbar zu stärken und zu trösten vermag und ihnen da eine Tür ins Freie öffnet, wo, menschlich gesehen, alles verloren scheint. (Spieker [5], S. 93)

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

Und sie brachten sie (die Apostel) und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt. Den hat Gott durch Seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die Ihm gehorchen. Als sie das hörten, ging's ihnen durchs Herz und sie wollten sie töten.
Apg 5, 27-33 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle übers Land, über Judäa und Samarien, nur die Apostel nicht. Es bestatteten aber den Stephanus gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn. Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und ließ sie ins Gefängnis werfen. Die nun zerstreut worden waren, zogen umher und predigten das Wort. Philippus aber kam hinab in die Stadt Samariens und verkündigte ihnen Christus. Und das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. Denn die unreinen Geister fuhren aus vielen Besessenen aus mit großem Geschrei, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht; und es kam große Freude auf in jener Stadt.
Apg 8, 1b-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

Nachdem Paulus und Silas {sie aber} durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten aus der Schrift, tat sie ihnen auf und legte ihnen dar: Der Christus musste leiden und auferstehen von den Toten, und dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Christus. Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen. Aber die Juden ereiferten sich und holten vom Marktplatz einige üble Männer, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie vor das Volk zu führen. Sie fanden sie aber nicht. Da schleiften sie Jason und einige Brüder vor die Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen Erdkreis erregen, sind auch hierher gekommen; die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers Gebote und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus. So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt, die das hörten. Und erst nachdem ihnen von Jason und den andern Bürgschaft geleistet war, ließen sie sie frei. Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden.
Apg 17, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Nachdem aber Festus bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage gewesen war, zog er hinab nach Cäsarea. Und am nächsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen. Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten. Paulus aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel noch am Kaiser versündigt. Festus aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in dieser Sache von mir richten lassen? Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt. Habe ich aber Unrecht getan und todeswürdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, wessen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich rufe den Kaiser an! Da besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.
Apg 25, 6-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig - der seid ihr. Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: »Die Weisen fängt Er in ihrer List«, und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind.« Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles ist euer: Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.
1. Kor 3, 16-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Kirche als der Tempel Gottes hat Raum für den ganzen Reichtum der Begabungen und Kräfte, die der Heilige Geist verleiht und die der Verherrlichung Christi dienen. Darum ist alles Pochen auf menschliche Weisheit und alle Berufung auf kirchliche Führer sinnlos - wir rühmen uns allein dessen, was uns in Christus geschenkt ist. (Spieker [5], S. 305)

Abend

Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die den Dienst an der Gemeinde von Kenchreä versieht, dass ihr sie aufnehmt in dem Herrn, wie sich's ziemt für die Heiligen, und ihr beisteht in jeder Sache, in der sie euch braucht; denn auch sie hat vielen beigestanden, auch mir selbst. Grüßt die Priska und den Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, die für mein Leben ihren Hals hingehalten haben, denen nicht allein ich danke, sondern alle Gemeinden der Heiden, und die Gemeinde in ihrem Haus. Grüßt Epänetus, meinen Lieben, der aus der Provinz Asia der Erstling für Christus ist. Grüßt Maria, die viel für euch gearbeitet hat. Grüßt den Andronikus und die Junia, meine Stammverwandten und Mitgefangenen, die berühmt sind unter den Aposteln und vor mir in Christus gewesen sind.
[Grüßt Ampliatus, meinen Lieben im Herrn. Grüßt Urbanus, unsern Mitarbeiter in Christus, und Stachys, meinen Lieben. Grüßt Apelles, den Bewährten in Christus. Grüßt die aus dem Haus des Aristobul. Grüßt Herodion, meinen Stammverwandten. Grüßt die aus dem Haus des Narzissus, die im Herrn sind. Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten. Grüßt meine liebe Persis, die viel gearbeitet hat im Herrn. Grüßt Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine Mutter, die auch mir eine Mutter geworden ist. Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder und Schwestern bei ihnen. Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen.]
Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi.
Röm 16, 1-7 (8-15) 16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten Ihn vor Pilatus und fingen an, Ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, Er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte Ihn und sprach: Bist Du der Juden König? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber beharrten darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, dass Er lehrt im ganzen jüdischen Land, angefangen von Galiläa bis hierher.
Lk 23, 1-5 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Und alsbald trieb Er Seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor Ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis Er das Volk gehen ließe. Und als Er Sich von ihnen getrennt hatte, ging Er hin auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war das Boot mitten auf dem Meer, und Er war an Land allein. Und Er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern - denn der Wind stand ihnen entgegen -, da kam Er um die vierte Nachtwache zu ihnen und wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen vorübergehen. Als sie Ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; denn sie sahen Ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete Er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, Ich bin's; fürchtet euch nicht! Und Er stieg zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen; denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern ihr Herz war erstarrt.
Mk 6, 45-52 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Er weiß um die Not der Seinen, Er weiß auch um unsre Not. Er, der Auferstandene, schreitet, aller Erdenschwere entkleidet, sicher über die Wellen, Er ist auch uns nahe auf dem wilden, bewegten Lebensmeer. Er tritt zu uns ins Schiff der Kirche und spricht: "Seid getrost, Ich bin's; fürchtet euch nicht!" (Spieker [5], S. 87)

23. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

Ihr Lieben, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes Leben unter den Völkern, damit die, die euch als Übeltäter verleumden, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung. Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Tun des Guten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft - als Freie und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als Knechte Gottes. Ehrt jedermann, habt die Brüder und Schwestern lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!
1. Petr 2, 11-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Als die in einer andern Welt Beheimateten, also als Fremdlinge in dieser Welt, tun Christen ihren Dienst in den irdischen Ordnungen, auch der des Staates. Sie dienen der Welt mit den Kräften, die nicht aus der Welt stammen. Sie sind der Welt so nötig wie das Salz den Speisen. "Sie gehorchen den bestehenden Gesetzen, aber durch ihre Lebenshaltung besiegen sie die Gesetze" [Brief an Diognet, 2. Jh.] (Spieker [5], S. 146)

Wochenspruch

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht! 1. Tim 6, 15b.16a.c

"Der König aller Könige und Herr aller Herren", das ist der große Name, den Gott sich selbst allein vorbehalten hat, damit kein sterblicher Mensch sich die Würde anmaße, die ihm nicht gebührt. Ein Mensch, der Herr sein will, ohne sein Knie vor einem größeren Herrn zu beugen, eine staatliche Macht, die "absolut" sein will, das heißt losgelöst von allem, was größer und höher ist als alle Gewalt der "Könige", ist zum Werkzeug des Teufels geworden. Nur die Anbetung des einen und wahren Gottes, dessen Reich ein ewiges Reich ist (Ps 145, 13), kann die Mächtigen dieser Welt vor der dämonischen Gefahr ihres Götzendienstes bewahren.
Aber eben diesen Würdenamen "König aller Könige und Herr aller Herren" hat der Vater dem Sohn verliehen, und der zum Gericht kommende Christus trägt diesen Namen auf Seinem Kleide (Offb 19, 16). Darum bekennt die Kirche in ihren Liedern, daß der Sohn gleicher Macht und gleicher Ehren mit dem Vater in den Himmeln throne; der tot war um unsertwillen, ist "lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb 1, 18), wir bekennen von Ihm, was bei jedem Reich der Menschheitsgeschichte wie ein grotesker Wahn oder wie ein grausamer Hohn klingen würde: "Des Reich kein Ende haben wird."
(Spieker [5], S. 301)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-20
zurueck     top     weiter

Impressum
Haftungsausschluss