24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Verheißung neuen Lebens

Sonntag

Wochenspruch

 

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.

Lied

 

Auf meinen lieben Gott (EG 345)
Mitten wir im Leben sind (EG 518)


Vorabend (1. Alternative)

{Aber} die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual rührt sie an. In den Augen der Unverständigen galten sie als tot. Ihr Scheiden wurde für Strafe gehalten und ihr Fortgehen für Verderben; aber sie sind im Frieden. Obwohl sie den Menschen gestraft erscheinen, sind sie doch erfüllt von Hoffnung auf Unsterblichkeit. Sie wurden ein wenig gezüchtigt, aber viel Gutes wird ihnen widerfahren; denn Gott versuchte sie und fand sie Seiner wert. Er prüfte sie wie Gold im Schmelzofen und nahm sie an wie ein Ganzopfer. Und zur Zeit ihrer Rettung werden sie aufleuchten und wie Funken durch ein Stoppelfeld stieben. So werden sie die Heiden richten und über die Völker herrschen, und der Herr wird König sein über sie in Ewigkeit. Die auf Ihn vertrauen, werden die Wahrheit erkennen, und die treu sind in der Liebe, werden bei Ihm bleiben. Denn Gnade und Barmherzigkeit wohnt bei Seinen Heiligen, und Er rettet Seine Auserwählten.
Weish 3, 1-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Hinter der sichtbaren Welt steht die unsichtbare Welt Gottes. Den Gläubigen ist der Blick aufgetan für die wahre Wirklichkeit. Sterben heißt für sie Heimfahrt aus dem Verderben in Gottes Frieden. Darum sind sie auch unter Leiden und Trübsalen getrost, sie müssen hindurch durch das Feuer der Läuterung, bis sie leuchten gleich des Himmels Glanz. (Spieker [5], S. 259)

Vorabend (2. Alternative)

Zu jener Zeit wird Michael auftreten, der große Engelfürst, der für dein Volk einsteht. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Und viele, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande. Und die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.
Dan 12, 1-3 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Ob unsere Namen im Himmel geschrieben sind und wir zum Volk Gottes gehören oder ob wir verworfen werden zu ewiger Schmach und Schande - das entscheidet allein der Urteilsspruch Gottes, der unser wahres Wesen offenbar macht. (Spieker [5], S. 359)

Alttestamentliche Lesung

Wach auf, wach auf, zieh Macht an, du Arm des HERRN! Wach auf, wie vor alters zu Anbeginn der Welt! Warst Du es nicht, der Rahab zerhauen und den Drachen durchbohrt hat? Warst Du es nicht, der das Meer austrocknete, die Wasser der großen Tiefe, der den Grund des Meeres zum Wege machte, dass die Erlösten hindurchgingen? So werden die Erlösten des HERRN heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen. Ich, Ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen, und vergisst den HERRN, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgebreitet und die Erde gegründet hat, und fürchtest dich ständig den ganzen Tag vor dem Grimm des Bedrängers, der darauf aus ist, dich zu verderben? Wo ist denn der Grimm des Bedrängers? Der Gefangene wird eilends losgegeben, dass er nicht sterbe und begraben werde und dass er keinen Mangel an Brot habe. Denn Ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, dass seine Wellen wüten - Sein Name heißt HERR Zebaoth -; ich habe Mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten Meiner Hände geborgen, auf dass Ich den Himmel von Neuem ausbreite und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist Mein Volk.
Jes 51, 9-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wem die Hintergründigkeit des Kampfes aufgegangen ist, in den die Kirche Christi hineingestellt ist, der weiß, daß es hier mit bloß menschlichem Kräfteeinsatz nicht getan ist. Es gilt, sich immer neu darauf zu besinnen, daß es der Kampf Gottes selber ist, den die Kirche zu bestehen hat. Sein Kampf geht gegen Mächte und Gewalten, welche Sein Schöpfungs- und Erlösungswerk bedrohen, welche aber der Macht Seines Wortes nicht zu widerstehen vermögen. So geht es darum, sich für die Macht Gottes offenzuhalten und sich Seines Beistandes zu trösten. (Spieker [5], S. 293)

Epistel

{Denn} dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! Tue ich's freiwillig, so wird's mir gelohnt. Tue ich's aber unfreiwillig, so ist mir das Amt doch anvertraut. Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt, sodass ich von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache. Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden - obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus -, damit ich die ohne Gesetz gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf dass ich an ihm teilhabe.
1. Kor 9, 16-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Apostel besitzt klare apostolische Rechte auch hinsichtlich seines Unterhalts. Aber er macht von ihnen keinen Gebrauch, denn er will auch in den Fragen des Lebensunterhalts die volle Freiheit seines missionarischen Dienstes bewahren - jene königliche Freiheit, in der er sich allein an das Gesetz Christi gebunden weiß. Die Diener der Kirche tun gut, wenn sie sich immer wieder daran erinnern lassen, daß die Verkündigung des Evangeliums in besonderen Zeiten und Lagen auch den Verzicht auf klar erworbene Rechte fordern kann. (Spieker [5], S. 295)

Evangelium

Jesus und Seine Jünger {Und sie} gingen hinein nach Kapernaum; und alsbald am Sabbat ging Er in die Synagoge und lehrte. Und sie entsetzten sich über Seine Lehre; denn Er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten. Und alsbald war in ihrer Synagoge ein Mensch, besessen von einem unreinen Geist; der schrie: Was haben wir mit Dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist Du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer Du bist: der Heilige Gottes! Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der unreine Geist riss ihn hin und her und schrie laut und fuhr aus von ihm. Und sie entsetzten sich alle, sodass sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist das? Eine neue Lehre in Vollmacht! Er gebietet auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen Ihm! Und die Kunde von Ihm erscholl alsbald überall in das ganze Land um Galiläa.
Mk 1, 21-28 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien Er zuerst Maria Magdalena, von der Er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit Ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. Und als diese hörten, dass Er lebe und ihr erschienen sei, glaubten sie nicht. Danach offenbarte Er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie aufs Feld gingen. Und die gingen auch hin und verkündeten es den andern. Aber auch denen glaubten sie nicht.
Mk 16, 9-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen

Und es begab sich danach, dass Er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und Seine Jünger gingen mit Ihm und eine große Menge. Als Er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. Und da sie der Herr sah, jammerte sie Ihn, und Er sprach zu ihr: Weine nicht! Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und Er sprach: Jüngling, Ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat Sein Volk besucht.
Lk 7, 11-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Zug des Todes wird zum Stehen gebracht durch einen Zug des Lebens, der geführt wird von Ihm, der selber dem Sterben entgegengeht, aber dem Tode die Macht nehmen und ein unvergängliches Wesen an das Licht bringen wird. Dieser hat die Vollmacht, der Mutter zu sagen: "Weine nicht!" und dem Sohn: "Jüngling, ich sage dir, steh auf!" (Spieker [5], S. 256)

Abend (1. Alternative)

Da sprach Tobit: Gepriesen sei Gott, der Lebendige, und seine Königsherrschaft in Ewigkeit, denn Er züchtigt und ist gnädig, Er führt hinab in die Unterwelt unter der Erde und Er führt wieder hinauf aus dem großen Verderben, und niemand kann Seiner Hand entfliehen. Dankt Ihm, ihr Israeliten, vor den Völkern. Denn Er hat euch unter sie zerstreut und hat euch dort Seine Größe kundgetan. Erhebt Ihn vor allem Lebendigen, denn Er ist unser Herr und Er ist unser Gott; Er ist unser Vater und Er ist Gott in alle Ewigkeit! Er wird euch züchtigen wegen eurer ungerechten Taten und wird sich euer aller erbarmen unter allen Völkern, unter die ihr zerstreut worden seid. Wenn ihr zu Ihm zurückkehrt mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, um vor Ihm in der Wahrheit zu wandeln, dann wird auch Er zu euch zurückkehren und Sein Angesicht nicht mehr vor euch verbergen. So erkennt, was Er an euch getan hat, und dankt Ihm aus vollem Munde. Ja, preist den Herrn der Gerechtigkeit und erhebt den König der Ewigkeiten!
Tob 13, 1-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das echte Lob Gottes ist immer ein Lobgesang "aus der Tiefe". Wir loben Gottes Heiligkeit mit Furcht und Zittern. Wer gleich dem alten Tobias durch tiefes Leid hindurchgegangen ist, der weiß von dem zu sagen, was Gott an ihm getan hat. Solche Erfahrung bewahrt vor dem Abgleiten in Oberflächlichkeit. (Spieker [5], S. 152)

Abend (2. Alternative)

Zu der Zeit wird, was der HERR sprießen lässt, lieb und wert sein und die Frucht des Landes herrlich und schön für alle von Israel, die entronnen sind. Und wer übrig ist in Zion und übrig bleibt in Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem. Wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschuld Jerusalems weggespült hat durch den Geist des Rechts und den Geist der Läuterung, dann wird der HERR über der ganzen Stätte des Berges Zion und über ihren Versammlungen eine Wolke schaffen am Tage und Rauch und Feuerglanz in der Nacht. Ja, es wird ein Schutz sein über allem, was herrlich ist, und eine Hütte zum Schatten am Tage vor der Hitze und Zuflucht und Obdach vor dem Wetter und Regen.
Jes 4, 2-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

[Unterdessen kamen viele Tausend Menschen zusammen, sodass sie einander fast niedertraten. Da fing Er an und sagte zuerst zu Seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei. Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. Darum, was ihr in der Finsternis sagt, das wird man im Licht hören; und was ihr ins Ohr flüstert in den Kammern, das wird man auf den Dächern verkündigen.]
Ich sage aber euch, Meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, Ich sage euch, den sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen. Auch sind die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.
Lk 12, (1-3) 4-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend (1. Alternative)

Es wurden auch sieben Brüder samt ihrer Mutter gefangen und vom König bedrängt, sie sollten Schweinefleisch essen, das ihnen im Gesetz verboten war, darum wurden sie mit Geißeln und Riemen geschlagen. Da sagte einer von ihnen, der Wortführer: Was willst du viel fragen und von uns wissen? Wir wollen eher sterben, als die väterlichen Gesetze zu übertreten. Als auch dieser aus dem Leben geschieden war, peinigten sie den Vierten ebenso und geißelten ihn. Als es aber mit ihm zum Sterben ging, sprach er: Das ist ein großer Trost, dass wir auf Gottes Verheißungen trauen: Wenn uns Menschen töten, wird Er uns wieder auferwecken. Du aber wirst nicht auferweckt werden zum Leben. Überaus bewundernswert aber war die Mutter und wert, dass man mit höchstem Lobe an sie denkt. Denn sie sah, wie ihre Söhne alle sieben nacheinander an einem einzigen Tag zu Tode gemartert wurden, und durchlitt es tapfer um der Hoffnung willen, die sie zum Herrn hatte. Dadurch wurde sie so hochgesinnt, dass sie einen Sohn nach dem andern in der Sprache ihrer Väter tröstete, und fasste sich, obwohl sie nur eine schwache Frau war, ein männliches Herz und sprach zu ihnen: Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Schoß entstanden seid, und den Odem und das Leben habe ich euch nicht gegeben noch habe ich zusammengefügt, woraus jeder von euch besteht. Darum wird der, der die Welt geschaffen und alle Menschen gemacht und das Werden aller Dinge erdacht hat, euch den Odem und das Leben gnädig zurückgeben, weil ihr jetzt um Seiner Gesetze willen keinerlei Rücksicht nehmt auf euch selbst.
2. Makk 7, 1.2.13.14.20-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Standhaftigkeit der sieben Brüder und ihrer Mutter bezeugt Geduld und Trost, die Gott ihnen ins Herz gegeben hat durch die Gewißheit der Auferstehung. (Spieker [5], S. 258)

Abend (2. Alternative)

Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. So wahr Ich lebe, spricht der HERR: Du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie als Gürtel um dich legen, wie eine Braut es tut. Denn dein wüstes, zerstörtes und verheertes Land wird dir alsdann zu eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden vor dir weichen, sodass deine Söhne, du Kinderlose, noch sagen werden vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, dass ich wohnen kann. Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? Ich war kinderlos und unfruchtbar, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese aufgezogen? Siehe, ich war allein gelassen - wo waren denn diese? So spricht Gott der HERR: Siehe, Ich will Meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker Mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen. Und Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Ammen sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und deiner Füße Staub lecken. Da wirst du erfahren, dass Ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf Mich harren. Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem Gewaltigen seine Gefangenen entreißen?
Jes 49, 18-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wie die alten Zimmerleute den Riß einer Balkenlage, so hat Gott den Grundriß Seiner Kirche selbst in Seine Hand gezeichnet. Er kann sie nicht vergessen, ihre Mauern sind Ihm vor Augen. Mag sie auch in der Gegenwart erscheinen wie eine verlassene Witwe - sie wird in der Zukunft umringt sein von einer fröhlichen Kinderschar. So schaut der Prophet die Zeit der Vollendung der Kirche, wenn die "Fülle der Heiden" in sie eingehen wird. (Spieker [5], S. 258)

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

Weiter sah ich unter der Sonne: An der Stätte des Rechts war gottloses Treiben, und an der Stätte der Gerechtigkeit war Gottlosigkeit. Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird richten den Gerechten und den Gottlosen; denn alles Vorhaben und alles Tun hat seine Zeit. Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und sie sehen, dass sie selber sind wie das Vieh. Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: Wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben alle einen Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärtsfahre und der Odem des Viehes hinab unter die Erde fahre? So sah ich denn, dass nichts Besseres ist, als dass ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, dass er sehe, was nach ihm geschehen wird?
Pred 3, 16-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Da traten zu Jesus {Ihm} einige der Sadduzäer, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten Ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: »Wenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. Und der zweite nahm sie zur Frau, dann der dritte, desgleichen alle sieben: Sie hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt starb auch die Frau. Die Frau nun: Wessen Frau wird sie in der Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt. Und Jesus sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten; welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind. Dass aber die Toten auferstehen, darauf hat auch Mose hingedeutet beim Dornbusch, wo er den Herrn nennt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle. Da antworteten einige der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht geredet.
Lk 20, 27-39 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zeugung und Geburt gehören dieser endlichen Welt an, denn sie dienen der Erhaltung des sterblichen Menschengeschlechts. Wo der Tod überwunden ist, da bedarf es nicht mehr des Unterschieds der Geschlechter, hier sind Mann und Weib verwandelt und hinaufgehoben zur himmlischen Gestalt der Engel. Gott aber bekennt sich durch Sein gewaltiges »Ich bin« zur Gegenwart mit den Vätern, die heute, gestern und in Ewigkeit vor Ihm leben durch die Kraft Seiner Auferweckung. (Spieker [5], S. 314)

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

Als ich aber nach Troas kam, zu predigen das Evangelium Christi, und mir eine Tür aufgetan war in dem Herrn, da hatte ich keine Ruhe in meinem Geist, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand; sondern ich nahm Abschied von ihnen und fuhr nach Makedonien. Gott aber sei gedankt, der uns allezeit im Triumph mitführt in Christus und offenbart den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren werden: diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist dazu tüchtig? Wir sind ja nicht wie die vielen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen; sondern wie man aus Lauterkeit und aus Gott redet, so reden wir vor Gott in Christus.
2. Kor 2, 12-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Als Paulus {der aber} herbeigerufen worden war, fing Tertullus an, ihn anzuklagen, und sprach: Dass wir in großem Frieden leben unter dir (dem Statthalter Felix) und dass sich für dieses Volk vieles gebessert hat durch deine Fürsorge. Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich weiß, dass du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will ich meine Sache unerschrocken verteidigen. Du kannst feststellen, dass ich nicht mehr als zwölf Tage hatte, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht hätte. Sie können dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen. Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter so diene, dass ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten. Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nämlich dass es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen für mein Volk zu überbringen und zu opfern. Als ich mich im Tempel reinigte, ohne viel Volks und Aufruhr, fanden mich dabei einige Juden aus der Provinz Asia. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hätten. Oder lass diese hier selbst sagen, was für ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt. Felix aber zog die Sache hin, denn er wusste recht gut um diesen Weg und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen.
Apg 24, 2.10-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Mt 27, 62-66 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das neue Grab, in welches Joseph den Leichnam Jesu legt, wird zur Stätte des Lebens werden. Selbst die Feinde haben das Wort behalten: "Ich will nach dreien Tagen auferstehen." Mit ihrem vergeblichen Bemühn, das Grab zu verwahren und sich menschlich zu sichern gegen das, was sie fürchten, müssen auch sie das Leben bezeugen helfen, welches Stein und Siegel sprengt. (Spieker [5], S. 125)

Abend

Und es begab sich an einem der Tage, dass Jesus {Er} in ein Boot stieg mit Seinen Jüngern; und Er sprach zu ihnen: Lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren. Und sie stießen vom Land ab. Und als sie fuhren, schlief Er ein. Und es kam ein Windwirbel über den See und die Wellen überfielen sie, und sie waren in großer Gefahr. Da traten sie zu Ihm und weckten Ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand Er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich und es ward eine Stille. Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Wer ist dieser, dass Er auch dem Wind und dem Wasser gebietet und sie sind Ihm gehorsam?
Lk 8, 22-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wir sind im Schiff der Kirche ebenso wenig vor Stürmen sicher wie die Jünger, die Christus bei sich im Boot haben. Aber Christus schläft! In dieser Nußschale von Boot schläft Er wie in einer Wiege, das tobende Meer ist für Ihn Gottes geöffnete Hand. Er lebt aus dem Glauben. Wenn unser Glaube nicht größer wäre als ein Senfkorn, so würden wir in aller Not der Kirche zu Ihm rufen. Und wenn Er uns auch strafen müßte wegen unsres Kleinglaubens. würden wir doch erfahren, daß Er sich erheben kann zu göttlicher Majestät und Ihm auch heute "Wind und Meer" gehorsam sind. (Spieker, [5] S. 58)

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und Er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. Und Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt sind viele Kronen; und Er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als Er selbst. Und Er war angetan mit einem Gewand, das in Blut getaucht war, und Sein Name ist: Das Wort Gottes. Und Ihm folgten die Heere im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Seide. Und aus Seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass Er damit die Völker schlage; und Er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und Er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, und trägt einen Namen geschrieben auf Seinem Gewand und auf Seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.
Offb 19, 11-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Kirche auf Erden liegt im Streit, ihr Haupt ist nicht von dieser Welt, sondern der Fürst des Himmels. Der Kampf der Kirche ist Sein Kampf, Seine Macht triumphiert über alle Welt. Er ist der Sieger mit den vielen Kronen, hinter Ihm her zieht die Schar der Überwinder, berufen durch Sein allmächtiges Wort und gewonnen durch Sein vergossenes Blut. In dieser himmlischen Streiterschar hat die kämpfende Kirche auf Erden ihren starken Verbündeten und das Vorbild ihrer einstigen Vollendung. (Spieker [5], S. 312)

Wochenspruch

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Kol 1, 12

Die "Heiligen" Gottes haben ein Erbe, auf das sie warten dürfen, weil es ihnen schon zugesprochen ist. Dieses Erbe schauen wir an in dem geheimnisvollen Bild des Lichtes; denn im Licht ist der Erdenstoff befreit von seiner lastenden Schwere und verwandelt in Kraft, zu scheinen und zu leuchten. Aber keiner sage, er habe sich zu der Stufe der Vollendung empor entwickelt, auf der er dieses Erbes würdig wäre! Gott allein ist es, der uns dazu bereitet, daß wir dieses Erbe empfangen können. Darum mündet alle christliche Erwartung in einem großen Dank: Dank aber lebt davon, daß ein gehobenes Lebensgefühl und die Demut sich einander vermählen.
(Spieker [5], S. 312)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-20
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