13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Der barmherzige Samariter

Sonntag

Wochenspruch

 

Was ihr getan habt einem von diesen Meinen
geringsten Brüdern, das habt ihr Mir getan.

Lied

 

So jemand spricht „Ich liebe Gott” (EG 412)
Wenn das Brot, das wir teilen (EG E 28/SJ 179)


Vorabend

P. JordanZu der Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Kornfelder; und Seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu Ihm: Siehe, Deine Jünger tun, was am Sabbat nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die mit ihm waren, hungerte: Wie er in das Haus Gottes ging und aß die Schaubrote, die doch weder er noch die mit ihm waren, essen durften, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, dass die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? Ich sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel. Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: »Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer«, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt. Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
Mt 12, 1-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Er, der im Begriff steht, Sein eignes Blut zu opfern und damit den tiefsten Sinn alles Opferns in der Liebe zu offenbaren, ist berufen, den Sinn des Ruhetages zu deuten. Wenn Gott Erbarmen hat mit der Arbeitsmühe des Menschen, dann gestattet dies Erbarmen auch den Jüngern, die freiwillig des Meisters Armut teilen, am Ruhetag ihren Hunger zu stillen mit einer Hand voll Ähren. Schon der Sabbat, erst recht der christliche Sonntag, werden zur Vorahnung der erlösten Welt und der Freiheit der Kinder Gottes. (Spieker [5], S. 261)

Alttestamentliche Lesung

Und der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig, der HERR, euer Gott. Ein jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater. Haltet Meine Feiertage; Ich bin der HERR, euer Gott. Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken noch berauben. Es soll des Tagelöhners Lohn nicht bei dir bleiben bis zum Morgen. Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten; Ich bin der HERR. Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht: Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen nicht begünstigen, sondern du sollst deinen Nächsten recht richten. Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk. Du sollst auch nicht auftreten gegen deines Nächsten Leben; Ich bin der HERR. Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich lädst. Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; Ich bin der HERR. Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der HERR, euer Gott.
3.Mose 19,1-3.13-18.33.34 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Heiligkeit Gottes fordert einen heiligen Wandel, welcher sich kundtut in unserm Verhalten zu unserm Nächsten. Luther beginnt deshalb die Auslegung der Gebote mit der Mahnung: »wir sollen Gott fürchten und lieben«, um uns zu erinnern, daß hinter jedem Gebot Gott der Herr selber steht. (Spieker [5], S. 265)

Epistel

Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott Seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch Ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass Er uns geliebt hat und gesandt Seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und Seine Liebe ist in uns vollkommen.
1. Joh 4, 7-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gottes Liebe ist ursachlose Liebe, sie hat ihren Ursprung allein in Seinem reichen Erbarmen, das in dieser Welt erschienen ist durch die Menschwerdung Seines Sohnes. Nur  d e r  Mensch erkennt Gott, der von Seinem Wesen etwas überströmen läßt in sich. Darum wird uns gesagt: Christus erkennen und Gott erkennen, von Gott geboren sein und lieben, ist eins. (Spieker [5], S. 266)

Evangelium

P. Jordan{Und} siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte Jesus {Ihn} und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst«. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.
P. SinkwitzEin Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
Lk 10, 25-37 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Luther hat mit der alten Kirche in Jesus Christus den »rechten Samariter« gesehn, der das Samariterwerk an der Welt vollendet: Er geht ein in die Not Seiner Brüder und nimmt ihre Schwachheiten auf sich, damit sie teilhaben an Seinem Heil. Durch die Gestalt Christi empfängt dies Evangelium seine verpflichtende Kraft, die es nach Christi eignen Worten haben soll, indem Er die Frage des Schriftgelehrten zurückgibt und auf ihn selber kehrt - und auch auf dich: bist du »Nächster« gewesen deinem Bruder? Es ist wirklich so, daß du dem andern nicht bloß zum Nächsten, sondern sogar zum Christus werden sollst. (Spieker [5], S. 243)

Abend

{Und} David sprach: Ist noch jemand übrig geblieben von dem Hause Sauls, dass ich Barmherzigkeit an ihm tue um Jonatans willen? Es war aber ein Knecht vom Hause Sauls, der hieß Ziba; den riefen sie zu David. Und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Er sprach: Ja, dein Knecht. Der König sprach: Ist da noch jemand vom Hause Sauls, dass ich Gottes Barmherzigkeit an ihm tue? Ziba sprach zum König: Es ist noch ein Sohn Jonatans da, lahm an den Füßen. Der König sprach zu ihm: Wo ist er? Ziba sprach zum König: Siehe, er ist in Lo-Dabar im Hause Machirs, des Sohnes Ammiëls. Da sandte der König David hin und ließ ihn holen von Lo-Dabar aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiëls. Als nun Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David kam, fiel er auf sein Angesicht und huldigte ihm. David aber sprach: Mefi-Boschet! Er sprach: Hier bin ich, dein Knecht. David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, denn ich will Barmherzigkeit an dir tun um deines Vaters Jonatan willen und will dir das ganze Ackerland deines Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst täglich an meinem Tisch essen. Er aber fiel nieder und sprach: Wer bin ich, dein Knecht, dass du dich wendest zu einem toten Hund, wie ich es bin? Da rief der König den Ziba, den Knecht Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul gehört hat und seinem ganzen Hause, hab ich dem Sohn deines Herrn gegeben. So bearbeite ihm nun seinen Acker, du und deine Söhne und deine Knechte, und bring die Ernte ein, damit es das Brot sei des Sohnes deines Herrn und er sich davon nähre; aber Mefi-Boschet, der Sohn deines Herrn, soll täglich an meinem Tisch essen. Ziba aber hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. Und Ziba sprach zum König: Ganz so, wie mein Herr, der König, seinem Knechte gebietet, wird dein Knecht tun. Und Mefi-Boschet, sprach David, esse an meinem Tisch wie einer der Königssöhne.
2. Sam 9, 1-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Barmherzigkeit Gottes, welche Jonathan auf sein Haus herabflehte, als er den Freundschaftsbund mit David schloß, wird dem letzten Sproß aus Sauls Königshaus zuteil. David gedenkt an den Treubund mit Jonathan und erweist dessen hilflosem Sohne Großmut und Barmherzigkeit. (Spieker [5], S. 244)

13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen 1. Alternative

Wer seinem Nächsten etwas leiht, tut ein Werk der Barmherzigkeit, und wer ihm aushilft, der hält die Gebote. Leihe deinem Nächsten, wenn er's nötig hat, und zahle auch du deinem Nächsten deine Schulden, wenn es an der Zeit ist. Halte dein Wort und sei zuverlässig, dann bekommst du stets, was du brauchst. Viele verleihen ungern, nicht aus Bosheit, sondern weil sie fürchten, schuldlos um ihr Gut zu kommen. Doch du habe Geduld mit dem Bedürftigen, sei barmherzig und dränge ihn nicht! Um des Gebotes willen hilf dem Armen, und lass ihn in der Not nicht mit leeren Händen fortgehen. Verlier dein Geld lieber an deinen Bruder oder Freund, und lass es nicht unter einem Stein rosten, bis es verloren ist! Sammle dir einen Schatz nach dem Gebot des Allerhöchsten: Er wird dir mehr einbringen als alles Gold. Fülle deine Kammer mit Wohltaten: Sie werden dich aus allem Unglück retten; sie werden dich besser vor deinen Feinden schützen als ein starker Schild oder schwerer Spieß.
Sir 29, 1-3.7-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

»Schätze im Himmel« sind denen verheißen, die auf Erden ihr irdisches Gut gern verlieren, wenn sie damit ein Werk der helfenden Liebe tun dürfen. (Spieker [5], S. 245)

Morgen 2. Alternative

Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber auf seinen Weg nicht achtet, wird sterben. Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat. Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist, aber lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten. Großer Grimm muss Strafe leiden; denn willst du ihm steuern, so wird er noch größer. Höre auf Rat und nimm Zucht an, dass du hernach weise seist. In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN. Der Mensch wünscht sich Güte, und ein Armer ist besser als ein Lügner. Die Furcht des HERRN führt zum Leben; man wird satt werden und sicher schlafen, von keinem Übel heimgesucht.
Spr 19,16-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

(Aus der Bergpredigt Jesu:) Habt {aber} acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
Mt 6, 1-4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

[[Er] Jesus sprach {aber} zu Seinen Jüngern: Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen; aber weh dem, durch den sie kommen! Es wäre besser für ihn, dass man einen Mühlstein um seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer, als dass er einen dieser Kleinen zum Bösen verführt.]
Hütet euch! Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben. Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorsam sein. Wer unter euch hat einen Knecht, der pflügt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? Dankt er etwa dem Knecht, dass er getan hat, was befohlen war? So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
Luk 17, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Herr läßt keine Zweifel darüber, wie ernst Er es nimmt, wenn ein Mensch den »Kleinen«, d. h. den kindlich Glaubenden, die sich nicht wehren können, ein »Ärgernis« bereitet. Wenn ein solcher Mensch ins Meer geworfen würde, damit er keinen Schaden anrichten kann, so wäre ihm das besser, als wenn er am Leben bliebe. Einen ganz besonders schweren Anstoß bereitet der Unversöhnliche, denn er verleugnet die vergebende Liebe Gottes, die in Christus erschienen ist.(Spieker [5], S. 298 f. zu V. 1-4)

Zu wie großen Dingen auch immer die Jünger im Glauben berufen sein mögen - sie bleiben bei ihrem Werk stets in der Dienstbarkeit als die Knechte Gottes, die vor ihrem Herrn keine Anspruch auf Dank haben. »Ein Christenmensch ist eben als ein Zimmerbeil Gottes, da Gott Sein Haus mit bauet.« Wir müssen dankbar sein, wenn Gott uns als Seine Werkzeuge gebraucht. (Spieker [5], S. 76 zu V. 5-10)

Abend

Ja, so spricht der HERR zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben. Suchet nicht Bethel und kommt nicht nach Gilgal und geht nicht nach Beerscheba; denn Gilgal wird gefangen weggeführt werden, und Bethel wird zunichtewerden. Suchet den HERRN, so werdet ihr leben, dass er nicht daherfahre über das Haus Josef wie ein verzehrendes Feuer, das niemand löschen kann - dies für Bethel -, die ihr das Recht in Wermut verwandelt und die Gerechtigkeit zu Boden gestoßen habt. Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, der Finsternis in Morgen verwandelt und Tag in Nacht verfinstert hat, der das Wasser des Meeres gerufen und auf dem Erdboden ausgegossen hat - er heißt »HERR« -, der über den Starken Verderben kommen lässt und bringt Verderben über die feste Stadt. Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt. Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Quadersteinen gebaut habt, und den Wein nicht trinken, den ihr in den feinen Weinbergen gepflanzt habt. Denn ich kenne eure Frevel, die so viel sind, und eure Sünden, die so groß sind, wie ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrückt. Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr lebet und der HERR, der Gott Zebaoth, mit euch sei, wie ihr rühmt. Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein dem Rest Josefs.
Amos 5, 4-15 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

Da sprach der Pharao zu Josefs {seinen} Brüdern: Was ist euer Gewerbe? Sie antworteten dem Pharao: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter. Und sagten weiter zum Pharao: Wir sind gekommen, bei euch als Fremdlinge zu wohnen im Lande; denn deine Knechte haben keine Weide für ihr Vieh, so hart drückt die Hungersnot das Land Kanaan. Und nun möchten deine Knechte im Land Goschen wohnen. Der Pharao sprach zu Josef: Es ist dein Vater, und es sind deine Brüder, die zu dir gekommen sind. Das Land Ägypten steht dir offen, lass sie am besten Ort des Landes wohnen, sie mögen im Lande Goschen wohnen, und wenn du weißt, dass Leute unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein Vieh. Josef brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn vor den Pharao. Und Jakob segnete den Pharao. Der Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du? Jakob sprach zum Pharao: Meine Zeit in der Fremde ist hundertdreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und reicht nicht heran an die Zeit meiner Väter in ihrer Wanderschaft. Und Jakob segnete den Pharao und ging hinaus von ihm. Josef aber ließ seinen Vater und seine Brüder in Ägyptenland wohnen und gab ihnen Besitz im besten Teil des Landes, im Lande Ramses, wie der Pharao geboten hatte. So versorgte Josef seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, einen jeden nach der Zahl seiner Kinder.
1. Mose 47, (3) 4-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

[Wenn du deinem Nächsten irgendetwas borgst, so sollst du nicht in sein Haus gehen und ihm ein Pfand nehmen, sondern du sollst draußen stehen und er, dem du borgst, soll sein Pfand zu dir herausbringen. Ist er aber bedürftig, so sollst du dich nicht schlafen legen mit seinem Pfand, sondern sollst ihm sein Pfand wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, dass er in seinem Mantel schlafe und dich segne. So wird das deine Gerechtigkeit sein vor dem HERRN, deinem Gott. Dem Tagelöhner, der bedürftig und arm ist, sollst du seinen Lohn nicht vorenthalten, er sei von deinen Brüdern oder den Fremdlingen, die in deinem Land und in deinen Städten sind, sondern du sollst ihm seinen Lohn am selben Tage geben, dass die Sonne nicht darüber untergehe - denn er ist bedürftig und verlangt danach -, damit er nicht wider dich den HERRN anrufe und es dir zur Sünde werde.]
Du sollst das Recht des Fremdlings und der Waise nicht beugen und sollst der Witwe nicht das Kleid zum Pfand nehmen. Denn du sollst daran denken, dass du Knecht in Ägypten gewesen bist und der HERR, dein Gott, dich von dort erlöst hat. Darum gebiete ich dir, dass du solches tust. Wenn du auf deinem Acker geerntet und eine Garbe vergessen hast auf dem Acker, so sollst du nicht umkehren, sie zu holen, sondern sie soll dem Fremdling, der Waise und der Witwe zufallen, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände. Wenn du deine Ölbäume geschüttelt hast, so sollst du nicht die Zweige absuchen; es soll dem Fremdling, der Waise und der Witwe zufallen. Wenn du deinen Weinberg abgelesen hast, so sollst du nicht nachlesen; es soll dem Fremdling, der Waise und der Witwe zufallen. Denn du sollst daran denken, dass du Knecht in Ägyptenland gewesen bist. Darum gebiete ich dir, dass du solches tust.
5. Mose 24, (10-15) 17-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alles Gut, das wir erwerben, weist uns auf Den, der uns Arbeit, Leben und Gesundheit gegeben hat und ohne dessen Güte wir leer dastünden. Die Erlösung, welche das alte Gottesvolk erfahren hat, weist hin auf die viel umfassendere Erlösung, die uns durch Christus zuteil wurde. Sie wird uns zum stärksten Ansporn, mit unserm Gut unserm Nächsten zu dienen. (Spieker [5], S. 245)

13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

Und damit gebe ich einen Rat; denn das ist euch nützlich, die ihr seit vorigem Jahr angefangen habt nicht allein mit dem Tun, sondern auch mit dem Wollen. Nun aber vollendet auch das Tun, damit, wie ihr geneigt seid zu wollen, ihr auch geneigt seid zu vollenden nach dem Maß dessen, was ihr habt. Denn wenn der gute Wille da ist, so ist jeder willkommen nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er nicht hat. Nicht, dass die andern Ruhe haben und ihr Not leidet, sondern dass es zu einem Ausgleich komme. Jetzt helfe euer Überfluss ihrem Mangel ab, damit auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe und so ein Ausgleich geschehe, wie geschrieben steht: »Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.« Gott aber sei Dank, der dem Titus solchen Eifer für euch ins Herz gegeben hat. Denn er ließ sich gerne zureden; ja, weil er so sehr eifrig war, ist er von selber zu euch gereist.
2. Kor 8, 10-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Der Älteste an den lieben Gaius, den ich lieb habe in der Wahrheit. Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht. Denn ich habe mich sehr gefreut, als Brüder kamen und Zeugnis gaben von deiner Wahrheit, wie du wandelst in der Wahrheit. Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Mein Lieber, du handelst treu in dem, was du an den Brüdern tust, zumal an fremden. Sie haben deine Liebe bezeugt vor der Gemeinde; und du wirst gut daran tun, wenn du sie weitergeleitest, wie es würdig ist vor Gott. Denn um Jesu Namens willen sind sie ausgezogen und nehmen von den Heiden nichts an. Solche sollen wir nun aufnehmen, damit wir Gehilfen der Wahrheit werden.
[Mein Lieber, nimm nicht das Böse zum Vorbild, sondern das Gute. Wer Gutes tut, der ist von Gott; wer Böses tut, der hat Gott nicht gesehen.]
3. Joh 1-8 (11) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

P. JordanUnd als Jesus {Er} noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; den ergreift. Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste Ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? Da traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen Ihn.
[Zu der Stunde sprach Jesus zu der Schar: Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, Mich gefangen zu nehmen? Habe Ich doch täglich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt Mich nicht ergriffen. Aber das ist alles geschehen, auf dass erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen Ihn alle Jünger und flohen.]
Mt 26, 47-50 (55.56) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Hört zu, meine Lieben! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben? Ihr aber habt dem Armen Unehre angetan. Sind es nicht die Reichen, die Gewalt gegen euch üben und euch vor Gericht ziehen? Verlästern sie nicht den guten Namen, der über euch genannt ist? Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter. Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. Redet so und handelt so als Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.
Jak 2, 5-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das ganze Gesetz hat im Liebesgebot seine Mitte. Wer den Reichen entgegenkommend behandelt, hat doch nur für den ersten Augenschein dies Gebot erfüllt: seine Unaufrichtigkeit wird offenbar, wenn er kurz darauf den Armen zurückstößt. In Wahrheit hat er den »Herrn der Herrlichkeit« verleugnet, der gerade auch dem Armen die Teilnahme an Seinem Reich zugesprochen hat. (Spieker [5], S. 244)

13. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe! Ihr aber, meine Lieben, baut euer Leben auf eurem allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist und bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und rettet sie; anderer erbarmt euch in Furcht, wenn ihr auch das Gewand hasst, das befleckt ist vom Fleisch. Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht Seiner Herrlichkeit mit Freuden, dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.
Jud 1, 2.20-25


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-19
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