16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Der starke Trost

Sonntag

Wochenspruch

 

Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und
ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.

Lied

 

Jesus lebt, mit ihm auch ich (EG 115)
Gelobt sei deine Treu (EG E 16/EG Wü 665)


Vorabend

P. Jordan{Und Er} Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft. Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit Sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und Er wurde vor ihnen verklärt; und Seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie redeten mit Jesus. Und Petrus antwortete und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein; wir wollen drei Hütten bauen, Dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete; denn sie waren verstört. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist Mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot ihnen Jesus, dass sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten. Und sie behielten das Wort und befragten sich untereinander: Was ist das, auferstehen von den Toten?
Mk 9, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

»Nach sechs Tagen« - Tagen schweren Kampfes und Zweifels, nachdem der Herr zu ersten Mal Sein Leiden angekündigt hatte [Mk. 8, 36 ff.] - werden die drei Jünger des innersten Kreises gewürdigt, einen Blick in die Zukunft zu tum: sie dürfen ihren Herrn in Seiner zukünftigen Lichtgestalt schauen. Daß Er zwischen Mose und Elia steht, den Märtyrern der Endzeit [Offb. 11, 3 ff.], bedeutet: auch Sein Weg führt durch das Martyrium hindurch. Aber das Ziel, dem Er entgegengeht. ist die Herrlichkeit. Die himmlische Stimme bezeichnet Ihn als Den, in welchem die Offenbarung Gottes zum Abschluß kommt. (Spieker [5], S. 68)

Alttestamentliche Lesung

Die Güte des HERRN ist's, dass wir nicht gar aus sind, Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und Deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf Ihn hoffen. Denn der Herr verstößt nicht ewig; sondern Er betrübt wohl und erbarmt Sich wieder nach Seiner großen Güte.
Klgl 3, 22-26.31.32 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Weg dahin, daß man rühmen und Gottes immerwährende Treue preisen kann, ist der Weg des unbeirrsamen Gehorsams, ein beharrliches Wandern in entsagender Demut. Aber diesem Wandel gilt die Verheißung, daß Gott treu ist, daß Er »unser Teil« ist, daß Er sich erbarmt nach Seiner großen Güte. (Spieker [5], S. 257)

Epistel

{Denn} Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich Sein Gefangener bin, sondern leide mit für das Evangelium in der Kraft Gottes. Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach Seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.
2. Tim 1, 7-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Ruf Gottes erreichte uns zuerst bei unserer Taufe, als Ruf der Gnade, welche alle unseren Werken zuvorkommt, als Ruf des Lebens, welcher uns herausholt aus dem Raum des Todes und uns hineinversetzt in einen Raum göttlicher Kräfte, welche wirksam sind durch die christliche Gemeinde. (Spieker [5], S. 139)

Evangelium

P. Jordan Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta.
[Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und Seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank.]
Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen Ihm sagen: Herr, siehe, der, den Du lieb hast, liegt krank. Da kam Jesus und fand Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden aber waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu trösten wegen ihres Bruders. Als Marta nun hörte, dass Jesus kommt, ging sie Ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen. Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst Du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Was Du bittest von Gott, das wird Dir Gott geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta spricht zu Ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an Mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an Mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu Ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass Du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.
[Und als sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria und sprach heimlich zu ihr: Der Meister ist da und ruft dich. Als Maria das hörte, stand sie eilends auf und kam zu Ihm. Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war noch dort, wo Ihm Marta begegnet war. Als die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, dass Maria eilends aufstand und hinausging, folgten sie ihr, weil sie dachten: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen. Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und sah Ihn, fiel sie Ihm zu Füßen und sprach zu Ihm: Herr, wärst Du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr kamen, ergrimmte Er im Geist und erbebte und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu Ihm: Herr, komm und sieh! Und Jesus gingen die Augen über. Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat Er ihn so lieb gehabt! Einige aber unter ihnen sprachen: Er hat dem Blinden die Augen aufgetan; konnte Er nicht auch machen, dass dieser nicht sterben musste? Da ergrimmte Jesus abermals und kommt zum Grab.]
Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Spricht zu Ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen. Jesus spricht zu ihr: Habe Ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob Seine Augen auf und sprach: Vater, Ich danke Dir, dass Du Mich erhört hast. Ich wusste, dass Du Mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sagte Ich's, damit sie glauben, dass Du Mich gesandt hast. Als Er das gesagt hatte, rief Er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen! Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an Ihn
Joh 11, 1 (2) 3, 17-27 (28-38a) 38b-45 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Zweifel sieht am Ende des Weges Christi nur den Tod: den Tod des Lazarus, den Tod des Herrn selbst, den Er am Kreuz erleiden soll. Der Feind, vor den sich Jesus gestellt sieht, ist der Tod. Darum ergrimmt Er »im Geist« über das, was der Feind in dieser Welt angerichtet hat, und darüber, daß auch Seine Freunde so völlig im Bann der Todesmacht stehn. Darum richtet Er in dieser Welt voll Verwesungsgeruch ein Zeichen auf: es gibt eine Macht, welche dieser Todesgewalt überlegen ist. Gott will auch d e i n Leben, diese sündige und verwesliche Fleischesnatur, verwandeln zu neuer Leiblichkeit aus der Kraft der Auferstehung Jesu Christi. (Spieker [5], S. 100/104)

Abend

{Und] Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, dass es todkrank wurde. Und David suchte Gott um des Knäbleins willen und fastete, und wenn er heimkam, lag er über Nacht auf der Erde. Da traten herzu die Ältesten seines Hauses und wollten ihn aufrichten von der Erde; er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen. Am siebenten Tage aber starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot wäre; denn sie dachten: Siehe, als das Kind noch am Leben war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf uns; wie könnten wir ihm nun sagen: Das Kind ist tot! Er könnte ein Unheil anrichten. Als aber David sah, dass seine Knechte miteinander flüsterten, merkte er, dass das Kind tot war, und sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Ja. Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und als er wieder heimkam, ließ er sich Speise auftragen und aß. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was soll das, was du tust? Als das Kind lebte, hast du gefastet und geweint; nun es aber gestorben ist, stehst du auf und isst? Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer weiß, ob mir der HERR nicht gnädig wird und das Kind am Leben bleibt. Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurück. Und als David seine Frau Batseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, den nannte er Salomo. Und der HERR liebte ihn.
2.Sam 12, 15-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

David weiß um seine Schuld und um die Strafe, die der Prophet ihm angedroht hat. [11. So. nach Trinitatis AT] Darum nimmt er den Tod seines Kindes aus Gottes Hand und weiß, daß Gott es also geordnet hat, nicht nur für sein Kind, sondern auch für ihn selber, daß er sterben muß. So weiß er sich und sein Kind in Gottes Macht. (Spieker [5], S. 257)

16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen

Ich muss menschlich davon reden um der Schwachheit eures Fleisches willen: Wie ihr eure Glieder hingegeben hattet an den Dienst der Unreinheit und Ungerechtigkeit zu immer neuer Ungerechtigkeit, so gebt nun eure Glieder hin an den Dienst der Gerechtigkeit, dass sie heilig werden. Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. Was hattet ihr nun damals für Frucht? Früchte, derer ihr euch jetzt schämt; denn ihr Ende ist der Tod. Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben. Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Röm 6, 19-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Vor uns steht das Entweder-Oder: auf der einen Seite die »Freiheit« des Sich-auslebens, die in Wahrheit Knechtschaft der Sinne und Triebe ist - nur mit Scham kannst du daran gedenken, daß du selber auf diesem Wege warst, du hast erkannt, daß es ein Weg der Erniedrigung und Selbstzerstörung war; auf der andern Seite der Dienst Gottes in Zucht und Gehorsam, Ordnung und Klarheit auch der Sinne und Gedanken, und als Gabe und Frucht das ewige Leben. (Spieker [5], S. 215)

Abend

(Aus der Rede des Elifas:) Siehe, selig ist der Mensch, den Gott zurechtweist; darum widersetze dich der Zucht des Allmächtigen nicht. Denn Er verletzt und verbindet; Er zerschlägt und Seine Hand heilt. In sechs Trübsalen wird Er dich erretten, und in sieben wird dich kein Übel anrühren. In der Hungersnot wird Er dich vom Tod erlösen und im Kriege von des Schwertes Gewalt. Er wird dich verbergen vor der Geißel der Zunge, dass du dich nicht fürchten musst, wenn Verderben kommt. Über Verderben und Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten. Denn dein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere werden Frieden mit dir halten, und du wirst erfahren, dass deine Hütte Frieden hat, und wirst deine Stätte überschauen und nichts vermissen, und du wirst erfahren, dass deine Kinder sich mehren und deine Nachkommen wie das Gras auf Erden sind, und du wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingebracht werden zur rechten Zeit. Siehe, das haben wir erforscht, so ist es; darauf höre und merke du dir's.
Hiob 5, 17-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Worte aus den Reden eines der Hiob-Freunde empfangen erst ihre volle Golddeckung, seitdem Jesus Christus zwischen Gott und uns Frieden gemacht hat. So ist Leiden nicht mehr Walten des göttlichen Zorns, sondern Heimsuchung des Vaters, der Sein Kind liebhat und züchtigt. Es erfährt, daß Leid und Trübsal es nicht von Gott trennen, sondern daß ihm mitten in der Angst der Trost Gottes nahe ist. (Spieker [5], S. 256)

16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

Dies ist das Lied Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit gesund geworden war: Ich sprach: In der Mitte meines Lebens muss ich dahinfahren, zu des Totenreichs Pforten bin ich befohlen für den Rest meiner Jahre. Ich sprach: Nun werde ich nicht mehr sehen den HERRN, ja, den HERRN im Lande der Lebendigen, nicht mehr schauen die Menschen, mit denen, die auf der Welt sind. Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines Hirten Zelt. Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; er schneidet mich ab vom Faden. Tag und Nacht gibst Du mich preis; bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; aber Er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst Du mich preis. Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube. Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Was soll ich reden und was Ihm sagen? Er hat's getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele. Herr, davon lebt man, und allein darin liegt meines Lebens Kraft: Das lässt mich genesen und am Leben bleiben. Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast Dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn Du wirfst alle meine Sünden hinter Dich zurück. Denn die Toten loben Dich nicht, und der Tod rühmt Dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf Deine Treue; sondern allein, die da leben, loben Dich so wie ich heute. Der Vater macht den Kindern Deine Treue kund. Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN!
Jes 38, 9-20 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Krankheit erschreckt uns durch die Einsicht, daß alles, woran wir unser Herz hängen, nichtig und flüchtig ist. Wenn Gott uns an die Grenze führt, zerschlägt Er uns alle unsre Berechnungen und Wünsche und läßt nur noch das E i n e übrig: den Ruf nach Ihm. Wer von Ihm aus solcher Not errettet wird, der kennt fortan seine Ohnmacht. Wir aber kennen Den, der uns vom Tode errettet und aus der Hölle herausführt. (Spieker [5], S. 240)

Abend

Vernichtet hat dich, Israel, dass du gegen mich bist, gegen dein Heil. Wo ist dein König, der dir helfen kann in allen deinen Städten, und deine Richter, von denen du sagtest: Gib mir einen König und Obere? Ich gebe dir Könige in meinem Zorn und nehme sie dir in meinem Grimm. Die Schuld Ephraims ist zusammengebunden, seine Sünde sicher verwahrt. Wehen kommen, dass er geboren werden soll, aber er ist ein unverständiges Kind: Wenn die Zeit gekommen ist, so will er den Mutterschoß nicht durchbrechen. Sollte ich sie aus der Hölle erlösen und vom Tod erretten? Tod, wo ist deine Seuche; Hölle, wo ist deine Pest? Meine Augen kennen kein Mitleid.
Hos 13, 9-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

P. Jordan{Und} als Jesus im Boot wieder ans andre Ufer gefahren war, versammelte sich eine große Menge bei Ihm, und Er war am Meer. Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus. Und als er Jesus sah, fiel er Ihm zu Füßen und bat Ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm und lege ihr die Hände auf, dass sie gesund werde und lebe. Und Er ging hin mit ihm. Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten Ihn. Als Er noch redete, kamen Leute vom Vorsteher der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister? Jesus aber hörte nicht auf das, was da gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! Und Er ließ niemanden mit Sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und Er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten. Und Er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten Ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit Sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei Ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag, und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! - das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen. Und Er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.
Mk 5, 21-24.35-43 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Wo Sein allmächtiges Wort eindringt in die Tiefe des Seelengrundes, da ruft Er das Leben wieder zurück, das schon im Entweichen war. Er selbst aber spürt, wie bei solchem Dienst Seine Kraft verströmt. Er muß hindurch durch Spott und Hohn der Menschen. (Spieker [5], S. 241)

Abend

In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen. Es begab sich aber zu der Zeit, dass sie krank wurde und starb. Da wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach. Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, als sie hörten, dass Petrus dort war, zwei Männer zu ihm und baten ihn: Säume nicht, zu uns zu kommen! Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er hingekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach und es traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war. Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Er aber gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie. Und das wurde in ganz Joppe bekannt und viele kamen zum Glauben an den Herrn.
Apg 9, 36-42 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Gemeinde hat den lebendigen Herrn in ihrer Mitte. Von Ihm gehn wunderbare Lebenskräfte aus. Im vollmächtigen Wort Seiner Knechte macht Er gesund, wo Menschenkraft nichts mehr vermag. Er erweckt Herzen und Hände zu tätiger Liebe. Er ruft aus dem Tode ins Leben und bezeugt sich als Herr des Lebens. (Spieker [5], S. 240 f.)

16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

{Aber} ich werde mich auch weiterhin freuen, denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi, wie ich sehnlich erwarte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch, so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen; und so weiß ich nicht, was ich wählen soll. Denn es setzt mir beides hart zu: Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen. Und in solcher Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde, euch zur Förderung und zur Freude im Glauben, damit euer Rühmen in Christus Jesus größer werde durch mich, wenn ich wieder zu euch komme.
Phil 1, 18b-26 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Geheimnis des Apostels: daß ihm alles zum Heil ausschlagen muß. es sei Leben oder Tod. Seine Lebensmitte heißt Christus, deshalb ist Sterben für ihn nicht Lebensverlust. sondern Gewinn. Aber wie ein Soldat auf seinem Posten zu bleiben hat, so hat der Apostel auszuharren in seiner irdischen Existenz. solange es Gott gefällt und sie der Förderung der Gemeinde dient. (Spieker [5], S. 250)

Abend

Am nächsten Tag zogen wir weiter und kamen nach Cäsarea und gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Der hatte vier Töchter, Jungfrauen, die prophetisch redeten. Und als wir mehrere Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Judäa herab. Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Heiden. Als wir aber das hörten, baten wir und die aus dem Ort, dass er nicht hinauf nach Jerusalem zöge. Paulus aber antwortete: Was macht ihr, dass ihr weint und brecht mir das Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus. Da er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen: Des Herrn Wille geschehe.
Apg 21, 8-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

P. JordanAls nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte der Hohenpriester und Pharisäer, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Da nun Jesus alles wusste, was Ihm begegnen sollte, ging Er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten Ihm: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin's! Judas aber, der Ihn verriet, stand auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin's!, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte Er sie abermals: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt: Ich bin's. Sucht ihr Mich, so lasst diese gehen! Damit sollte das Wort erfüllt werden, das Er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die Du Mir gegeben hast.
Joh 18, 3-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Er, der Sein Leben in königlicher Freiheit dahingibt, tritt bis zuletzt schützend vor die Seinen. »Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe / der gute Hirte leidet für die Schafe« (Spieker [5], S. 145)

Abend

{Und} dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind die Versammlung des Satans. Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will Ich dir die Krone des Lebens geben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.
Offb 2, 8-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott wird Seine Gemeinde, die im Leiden bewährt ist, krönen mit dem Kranz des Lebens. (Spieker [5], S. 259)

16. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

Wo keine Hoffnung war, hat Abraham {er} auf Hoffnung hin geglaubt, auf dass er der Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt ist: »So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.« Und er wurde nicht schwach im Glauben, als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den erstorbenen Mutterschoß der Sara. Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann Er auch tun. Darum wurde es ihm auch »zur Gerechtigkeit gerechnet« Nicht nur um seinetwillen steht aber geschrieben: »Es wurde ihm zugerechnet«, sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, die wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
Röm 4, 18-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abraham traut Gott zu, daß Er Totes zum Leben erwecken kann. Darum ist er das Vorbild aller Glaubenden. Wir glauben, daß Gott uns aus Sünden auferwecken und mit Christus in ein neues Leben rufen kann. (Spieker [5], S. 191)

Wochenspruch

Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium 2.Tim 1, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Nachdem der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, ist ihm der Baum des Lebens versagt. Alles, was man zum Preis der Erkenntnis sagen kann, hebt den unheimlichen Zusammenhang von Wissen und Sterben nicht auf. Dem Tode ist große Macht gegeben, nicht nur leiblich schrecklich zu zerstören, edles Menschentum jählings zu vernichten, die Liebenden schmerzhaft voneinander zu reißen, sondern mehr noch die Herzen mit Angst zu erfüllen und die armen Sterblichen durch Todesfurcht schwach, erbärmlich und böse zu machen. Diese Macht hat Christus dem Tode genommen, indem Er selbst den Tod auf sich nahm und uns durch den Tod »hindurchreißt« in das wahre und unvergängliche Leben, das Er »ans Licht gebracht«, das heißt als einen wirklichen und gangbaren Weg erschlossen hat. Wo die Erkenntniskraft von der Versuchung zum Frevel der Hoffart geheilt und durch die Kraft der Demut und der Liebe gewandelt ist, da ist der Tod als der Fürst aller Schrecken durch den »Herzog« unseres Lebens entthront und entmächtigt.
(Spieker [5], S. 255)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-20
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