15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Irdische Güter

Sonntag

Wochenspruch

 

Alle eure Sorge werfet auf Ihn, denn Er sorgt für euch.

Lied

 

Wer nur den lieben Gott lässst walten (EG 369)
Solang es Menschen gibt auf Erden (EG 427)


Vorabend

Und es sprach Elia, der Tischbiter, aus Tischbe in Gilead zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn. Da kam das Wort des HERRN zu ihm: Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und du sollst aus dem Bach trinken, und Ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen. Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.
1. Könige 17, 1-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land. Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
[Und es geht aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilt sich von da in vier Hauptarme. Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold; und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat.]
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
[Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und Er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die Er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.}
1. Mose 2, 4b-9 (10-14) 15 (18-25) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gott der Herr bestellte den Menschen zum Ordner und Pfleger Seiner Schöpfung und gab den ganzen Reichtum der Erde unter seine Hand. Aber Er gab ihm ein Gebot des Lebens, damit er daran seine Grenzen erkenne und seinen Gehorsam beweise. [vgl. V. 16-17] (Spieker [5], S. 251)

Epistel

Alle {aber} miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit Er euch erhöhe zu Seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf Ihn; denn Er sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder und Schwestern in der Welt kommen. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu Seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen. Ihm sei die Macht in alle Ewigkeit! Amen.
1. Petrus 5, 5b-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Unter Druck und Sorge versucht uns der Teufel auf zweierlei Weise: daß wir trotzig aufbegehren oder daß wir in Schwermut verfallen. Es ist gut zu wissen, daß wir in jedem Fall unter Gottes Hand sind - Seine Rechte kann alles ändern. (Spieker [5], S. 189)

Evangelium

(Aus der Bergpredigt Jesu:) Darum sage Ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte Er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
Mt 6, 25-34 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Menschen haben aus ihrer Existenzsicherung einen Götzendienst gemacht, den sie bezahlen mit ständiger Lebensangst. Diese »Sorge« macht blind für die wahre Wirklichkeit, von der allein das Leben abhängt und von der die Kreaturen vertrauensvoll sich tragen lassen. Wieviel mehr wird euch Menschen die göttliche Fürsorge kund als den Kreaturen! Gott hält euch für wert, teilzuhaben an Seinem Reich, und reicht euch täglich die Kraft dar, die ihr gerade für diesen Tag nötig habt. (Spieker [5], S. 252)

Abend

Jesus sprach zum Volk: {Und Er sprach zu ihnen:} Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Und Er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.
Lk 12, 15-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Mann, der auf Jahre hinaus sein Leben zu sichern meint und doch an die letzte Lebensbedrohung nicht denkt, lebt an der wahren Wirklichkeit vorbei, die allein seinem Leben Bestand gibt. Wer aber durch den irdischen Segen sich zum Lobe Gottes führen läßt, wer Ihm allein - bei allem verantwortlichen Tun - die Zukunft anheimstellt. wer die heilige Verpflichtung erkennt, die auf den Gaben der Erde ruht. der ist auf dem Wege, auf dem er reich wird in Gott. (Spieker [5], S. 282)

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag


Morgen

Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob - darauf seid bedacht! Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein. Ich bin aber hocherfreut in dem Herrn, dass ihr wieder eifrig geworden seid, für mich zu sorgen; ihr wart zwar immer darauf bedacht, aber die Zeit hat's nicht zugelassen. Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. Doch ihr habt wohl daran getan, dass ihr meine Bedrängnis geteilt habt.
Phil 4, 8-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

(Aus der Bergpredigt Jesu:) Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr Ihn bittet. Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.] Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Mt 6, 5-15 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Ob das in Erfüllung geht, was wir mit der weltumspannenden Fülle der sieben Bitten erbeten haben, steht in unlöslichem Zusammenhang mit unsrer Bereitschaft, unsern Schuldigern zu vergeben. Wie groß ist dann unsre Verantwortung, wenn wir durch mangelnde Vergebungsbereitschaft das Gebet des Herrn unwirksam machen! Es ist wirklich so: »Vergebung empfangen und Vergebung spenden, das ist die Summe des Christentums.« (Spieker [5], S. 299)

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag


Morgen

[Wenn jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesus Christus und bei der Lehre, die der Frömmigkeit gemäß ist, der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern ist süchtig nach Fragen und Wortgefechten. Daraus entspringen Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn, Schulgezänk solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die meinen, Frömmigkeit diene dem Gewinn.] Ein großer Gewinn aber ist die Frömmigkeit zusammen mit Genügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen. Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Mensch Gottes, fliehe das!
1. Tim 6, (3-5) 6-11a Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Jesus {Er} sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein. Da sprach der Verwalter bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde. Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Der sprach: Hundert Fass Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. Danach sprach er zu dem zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der sprach: Hundert Sack Weizen. Er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte. Denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts. Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
Lk 16, 1-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Herr - das ist Jesus! - lobt diesen gewissenlosen Verwalter wegen seiner Klugheit und stellt diese Seite an dem schlauen Fuchs heraus als Vorbild für die Jünger: Wenn doch die »Kinder des Lichtes«, die Jünger, die sich dem himmlischen Richter verantwortlich wissen, ebenso schnell im Erfassen der Lage, ebenso umsichtig und vorausblickend in ihrem Handeln wären, wenn es sich um die Angelegenheiten des Reiches Gottes und das Heil ihrer Seelen handelt! (Spieker [5], S. 225)

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch


Morgen

Und als es anfing, hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, dass ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt. Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach's und fing an zu essen. Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich. Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig Seelen. Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer. Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; einer Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen, wenn es möglich wäre. Und sie hieben die Anker ab und ließen sie im Meer, banden die Taue der Steuerruder los, richteten das Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu. Und als sie auf eine Sandbank gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen und das Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen. Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu töten, damit niemand fortschwimmen und entfliehen könne. Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben und ließ, die da schwimmen konnten, als Erste ins Meer springen und sich ans Land retten, die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff da war. Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land kamen.
Apg 27, 33-44 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Durch eine himmlische Schau [Verse 20-24] hat der Apostel die Vollmacht empfangen, für viele in Seenot befindliche Menschen Verantwortung zu tragen. Das Beispiel des in Gott gegründeten Mannes, der vor ihren Augen das Brot bricht und darüber den Segen spricht, erfüllt die Herzen der Verzagten mit Trost und Zuversicht. (Spieker [5], S. 253 f.)

Abend

[Ich sah alles Mühen an und alles geschickte Tun. Da ist nur Neid des einen auf den andern. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind. Ein Tor legt die Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. Besser eine Hand voll mit Ruhe als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind. Wiederum sah ich Eitles unter der Sonne:] Da ist einer, der steht allein und hat weder Kind noch Bruder, doch ist seiner Mühe kein Ende, und seine Augen können nicht genug Reichtum sehen. Für wen mühe ich mich denn und gönne mir selber nichts Gutes? Das ist auch eitel und eine böse Mühe. So ist's ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft. Auch, wenn zwei beieinanderliegen, wärmen sie sich; wie kann ein Einzelner warm werden? Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.
Pred 4, (4-7) 8-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag


Morgen

Als Jesus und Seine Jünger {sie aber} weiterzogen, kam Er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm Ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte Seiner Rede zu. Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihnen zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst Du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.
Lk 10, 38-42 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Martha ist in Gefahr, daß sie des Segens einer einmaligen Gottesstunde verlustig geht. Deshalb mahnt sie der Herr zur Einfachheit in der äußeren Fürsorge, damit ihre Seele Raum gewinne für das Eine und Entscheidende ihres Lebens. - Der Herr ist auch in die Mühe und Plage der Gebundenen eingekehrt, damit sie zu Seinen Füßen sitzen und Seiner Rede zuhören. (Spieker [5], S. 79)

Abend

(Am Brunnen von Sychar) Unterdessen mahnten Jesus {Ihn} die Jünger und sprachen: Rabbi, iss! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst. Da sprachen die Jünger untereinander: Hat Ihm jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass Ich tue den Willen dessen, der Mich gesandt hat, und vollende Sein Werk. Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte. Wer erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet. Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. Ich habe euch gesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.
Joh 4, 31-38 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Für Christus wird die irdische Arbeit gewandelt und von ihrem Fluch erlöst. Sie wird Ihm zur Speise, welche Ihn auch leiblich nährt und stärkt. So wird Er frei von der Sorge um die Nahrung und um den Erfolg Seiner Arbeitsmühe und schaut gläubig als Frucht Seiner Sämannsarbeit die künftige Ernte. (Spieker [5], S. 254)

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag


Morgen

Jesus sprach zu den Jüngern: {Und Er sprach zu ihnen:} Als Ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen. Da sprach Er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch eine Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert. Denn Ich sage euch: Es muss das an Mir vollendet werden, was geschrieben steht: »Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden.« Denn was von Mir geschrieben ist, das hat ein Ende. Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
Lk 22, 35-38 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Herr sieht Kampf- und Sichtungszeiten für die Jünger, für die Kirche voraus; dafür gilt es gerüstet zu sein. Das Wort vom Schwert meint jene geistliche Zurüstung, wie sie durch Fasten und Beten geschieht. (Spieker [5], S. 295)

Abend

Doch soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gott einen jeden berufen hat. Und so ordne ich es an in allen Gemeinden. Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe beschnitten. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden. Die Beschneidung ist nichts, und die Unbeschnittenheit ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten. Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde. Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber. Denn wer im Herrn als Knecht berufen ist, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. Brüder und Schwestern, bleibt alle vor Gott, worin ihr berufen seid.
1. Kor 7, 17-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Dies Wort des Apostels ist ursprünglich an die christlichen Sklaven gerichtet, deren äußerer Stand als eine von Gott auferlegte Schranke erscheint, die nicht willkürlich zu beseitigen ist. Innerhalb der christlichen Gemeinde aber wird diese Schranke unwirksam, ja unsichtbar, sofern Christus der Herr ist, der auch dem Sklaven die wahre Freiheit verleiht und der den Freigeborenen zu einem dienstbaren Knechte macht. (Spieker [5], S. 253)

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag


Morgen

{Und} Jesus setzte Sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das ist ein Heller. Und Er rief Seine Jünger zu Sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben. Denn sie haben alle von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte.
Mk 12, 41-44 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Almosen der armen Witwe wiegt bei Gott schwerer als die Gabe der Reichen, denn sie hat das Opfer ihrer ganzen Habe dargebracht. (Spieker [5], S. 245)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-19
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