MÄRTYRER LAURENTIUS

Freimütiger Anwalt der Armen

10. August

Tagesspruch

 

Der Tod Seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN.
Dir will ich Dankopfer bringen und des HERRN Namen anrufen.

Lied

 

Liebe, die du mich zum Bilde (EG 401 1.3.5.7)
Brich den Hungrigen dein Brot (EG 418)


Alttestamentliche Lesung
 
(Der HERR spricht:) Ist nicht das ein Fasten, an dem Ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird Er sagen: Siehe, hier bin Ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest.
Jes 58, 6-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel
 
Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk; wie geschrieben steht: »Er hat ausgestreut und den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.« Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit.
2. Kor 9, 6-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Fra Giovanni Angelico hat auf einem Bilde eine Gruppe von Armen dargestellt, welche Gaben der Kirche empfangen sollen. Sie stehen ehrfürchtig und demütig - nicht gedemütigt! - da, in Bereitschaft, sich beschenken zu lassen. Sie empfangen die Gaben als Gaben eines milden und gütigen Herrn. In Seinem Dienst stehen die Menschen, die solche Gaben verteilen dürfen, und ebenso die, welche sie darbringen. (Spieker [5], S. 347 f.)

Evangelium
 
(Jesus sprach:) Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's bewahren zum ewigen Leben. Wer Mir dienen will, der folge Mir nach; und wo Ich bin, da soll Mein Diener auch sein. Und wer Mir dienen wird, den wird Mein Vater ehren.
Joh 12, 24-26 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
In den Katakomben feierten die Christen das Herrenmahl über dem Märtyrergrab. Das steinerne Troggrab barg die Gebeine des Märtyrers, auf der Deckplatte darüber standen zwischen brennenden Lichtem die heiligen Gaben, mit denen die Gemeinde das unvergängliche Leben ihres Herrn empfing. Erschütternder kann der Gemeinde nicht vor Augen geführt werden, daß sie selber vom Opfer lebt, daß sie gespeist wird vom Opfer ihres Herrn und dem Opfer seiner Nachfolger. Dann wird die feiernde Gemeinde in das Geheimnis der echten Wandlung hineingezogen, deren die Märtyrer in ihrem Tode teilhaftig wurden, wenn am Vorbild der Märtyrer sich die Christusliebe entzündet, welche nur noch dienen und opfern will. (Spieker [5], S. 348)

HEIMGANG MARIENS

Magd des Herrn und Mutter Jesu

15. August

Tagesspruch

 

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn,
geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan.

Lied

 

Gott heilger Schöpfer aller Stern (EG 3, 1-6)
Hoch hebt den Herrn mein Herz (EG 309, 1-4)


Alttestamentliche Lesung

{Denn} Ich bin der HERR, der das Recht liebt und Raub und Unrecht hasst; Ich will ihnen den Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen. Und man soll ihr Geschlecht kennen unter den Völkern und ihre Nachkommen unter den Nationen, dass, wer sie sehen wird, erkennen soll, dass sie ein Geschlecht sind, gesegnet vom HERRN. Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn Er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt. Denn gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Völkern.
Jes 61, 8-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

{Denn} dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!
1. Kor 15, 53-57 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Evangelium

Maria {aber} machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt und rief laut und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Ja, selig ist, die da geglaubt hat! Denn es wird vollendet werden, was ihr gesagt ist von dem Herrn.
[Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn Er hat die Niedrigkeit Seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn Er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. Und Seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die Ihn fürchten. Er übt Gewalt mit Seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt Er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft Seinem Diener Israel auf, wie Er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.]
Lk 1, 39-45 (46-55) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zwei verschiedene Wege der Jüngerschaft: auf dem einen wird der Herr gepriesen durchs Martyrium, auf dem andern durch die Glut der Liebe und die Tiefe der Erkenntnis. (Spieker [5], S. 26)

APOSTEL BARTHOLOMÄUS

Botschafter an Christi Statt

24. August

Tagesspruch

 

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten,
der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt.

Lied

 

Gib dich zufrieden und sei stille (EG 371, 1.2.14.15)
Die Kirche steht gegründet (EG 264)


Alttestamentliche Lesung

{Denn} Ich bin der HERR, der das Recht liebt und Raub und Unrecht hasst; Ich will ihnen den Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen. Und man soll ihr Geschlecht kennen unter den Völkern und ihre Nachkommen unter den Nationen, dass, wer sie sehen wird, erkennen soll, dass sie ein Geschlecht sind, gesegnet vom HERRN. Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn Er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt. Denn gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Völkern.
Jes 61, 8-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Wir haben {aber} diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, auf dass auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
2. Kor 4, 7-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Im Leiden und in der Verfolgung der Apostel wird die überschwengliche Kraft Gottes offenbar. (Spieker [5], S. 349)

Evangelium

Jesus {Und Er} ging auf einen Berg und rief zu Sich, welche Er wollte, und die gingen hin zu Ihm. Und Er setzte zwölf ein, die Er auch Apostel nannte, dass sie bei Ihm sein sollten und dass Er sie aussendete zu predigen und dass sie Vollmacht hätten, die Dämonen auszutreiben. Und Er setzte die Zwölf ein: Simon - ihm gab Er den Namen Petrus - und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Namen Boanerges, das heißt: Donnersöhne - und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon Kananäus und Judas Iskariot, der Ihn dann verriet.
Mk 3, 13-19 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

ENTHAUPTUNG JOHANNES DES TÄUFERS

Über sich hinaus

29. August

Tagesspruch

 

Der Tod Seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN.
Dir will ich Dankopfer bringen und des HERRN Namen anrufen.

Lied

 

In dich hab ich gehoffet, Herr (EG 275, 1.3.5.6)
Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10, 1-3)


Vorabend (1. Alternative)

{Denn} der Heilige Geist, der ein Geist der Zucht ist, flieht die Falschheit und weicht von den törichten Gedanken und wird vertrieben, wenn Ungerechtigkeit Ihm naht. Die Weisheit ist ein Geist, der den Menschen liebt; und sie lässt den Lästerer nicht unbestraft für seine Reden. Denn Gott ist Zeuge seiner heimlichsten Gedanken und erkennt in Wahrheit sein Herz und hört seine Worte. Denn der Erdkreis ist erfüllt vom Geist des Herrn, und der Geist, der alles zusammenhält, kennt jedes Wort. Darum kann keiner verborgen bleiben, der Unrechtes redet; und das Recht, das ihn bestrafen soll, wird ihn nicht verfehlen. Denn die Pläne des Frevlers müssen vor Gericht, und seine Reden sollen vor den Herrn kommen, damit seine Übertretungen bestraft werden. Denn das Ohr des eifernden Gottes hört alles, und das Gerede der Murrenden bleibt nicht verborgen.
Weish 1, 5-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Vorabend (2. Alternative)

[{Und} es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig. Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn Ich will wachen über Meinem Wort, dass Ich's tue. Und es geschah des HERRN Wort zum zweiten Mal zu mir: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden her. Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil losbrechen über alle, die im Lande wohnen. Denn siehe, Ich will rufen alle Geschlechter der Königreiche des Nordens, spricht der HERR, dass sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte Judas.]
Und Ich will Mein Gericht über sie ergehen lassen um all ihrer Bosheit willen, dass sie Mich verlassen und andern Göttern opfern und ihrer Hände Werk anbeten. So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was Ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, auf dass Ich dich nicht erschrecke vor ihnen! Denn Ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer machen wider das ganze Land: wider die Könige Judas, wider seine Großen, wider seine Priester, wider das Volk des Landes, dass, wenn sie auch wider dich streiten, sie dir dennoch nichts anhaben können; denn Ich bin bei dir, spricht der HERR, dass Ich dich errette.
Jer 1, (11-15) 16-19 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Solche, die Gott fürchten, sind schwer zu erschrecken. Sie kennen Einen, der mehr zu fürchten ist als die Drohungen der Menschen. - An Johannes »geschah« der Befehl Gottes in der Wüste. Weil Gottes Auftrag hinter ihm steht, darum wird er zur »eisernen Säule« und zur »ehernen Mauer«. Er tritt vor den König, vor die Oberen und vor das ganze Volk. Er bleibt auch im Tode der unüberwindliche Zeuge der göttlichen Wahrheit (Spieker [5], S. 350)

Alttestamentliche Lesung

Achte auf das Wort des Königs und halte den Eid bei Gott! Eile nicht fort vom Angesicht des Königs und halte dich nicht zu einer bösen Sache; denn er tut alles, was er will. In des Königs Wort ist Gewalt, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du? Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; und eines Weisen Herz weiß um Zeit und Gericht. Denn jedes Vorhaben hat seine Zeit und sein Gericht, und des Menschen Bosheit liegt schwer auf ihm. Denn er weiß nicht, was geschehen wird, ja wer will ihm sagen, wie es werden wird? Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht. Das alles habe ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück. Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mussten hinweg von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel. Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun. Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die Sein Angesicht scheuen. Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie der Schatten wird nicht lange leben, wer sich vor Gott nicht fürchtet.
Pred 8, 2-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Halt im Gedächtnis Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Geschlecht Davids, nach meinem Evangelium, für welches ich leide bis dahin, dass ich gebunden bin wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden. Darum dulde ich alles um der Auserwählten willen, auf dass auch sie die Seligkeit erlangen in Christus Jesus mit ewiger Herrlichkeit. Das ist gewisslich wahr: Sind wir mit gestorben, so werden wir mit leben; dulden wir, so werden wir mit herrschen; verleugnen wir, so wird Er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt Er treu; denn Er kann Sich selbst nicht verleugnen.
2.Tim 2, 8-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mitten im Todesschicksal der Welt halten wir uns das Gedächtnis der Auferstehung des Herrn gegenwärtig. Durch Seine Gegenwart wird unser Sterben ein Mit-Sterben mit Christus, durch Ihn werden wir zum Leiden fähig, durch Ihn schmecken wir hier schon Kräfte der zukünftigen Welt, (Spieker [5], S. 153)

Evangelium

P. JordanDas Wirken Jesu {Und es} kam dem König Herodes zu Ohren; denn der Name Jesu war nun bekannt. Und die Leute sprachen: Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche Kräfte in Ihm. Andere aber sprachen: Er ist Elia; wieder andere: ein Prophet wie einer der Propheten. Als es aber Herodes hörte, sprach er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden. Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus; denn er hatte sie geheiratet. Johannes aber hatte zu Herodes gesagt: Es ist nicht erlaubt, dass du die Frau deines Bruders hast. Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte es nicht. Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und hielt ihn in Gewahrsam; und wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig; doch hörte er ihn gern. Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag ein Festmahl gab für seine Großen und die Obersten und die Vornehmsten von Galiläa. Da trat herein seine Tochter, die von Herodias, und tanzte, und sie gefiel Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Da sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, ich will dir's geben. Und er schwor ihr feierlich: Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs. Und sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. Da ging sie sogleich eilig hinein zum König, bat ihn und sprach: Ich will, dass du mir gibst, jetzt gleich auf einer Schale, das Haupt Johannes des Täufers. Und der König wurde sehr betrübt. Doch wegen der Eide und derer, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht abweisen. Und alsbald schickte der König den Henker hin und befahl, das Haupt des Johannes herzubringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis und trug sein Haupt herbei auf einer Schale und gab's dem Mädchen, und das Mädchen gab's seiner Mutter. Und da das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
Mk 6, 14-29 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Täufer ist herausgehoben aus einer Welt, aus welcher der Geruch von Fäulnis und Verwesung aufsteigt, als der Zeuge der Wahrheit Gottes, die man nicht umbringen kann. Der Täufer redet zu dem König, der ihn enthauptet hat, noch nach seinem Tode in schreckenden Bildern als die mahnende Stimme, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann. Er redet zu uns als der treue Zeuge, der uns auf den Weg der Wahrheit ruft. (Spieker [5], S. 350)

TAG DER SCHÖPFUNG

1. September

Tagesspruch

 

HERR, wie sind Deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll Deiner Güter.

Tageslied

 

Gottes Geschöpfe, kommt zuhauf (EG 514 i.A.)
Singt das Lied der Freude über Gott (EG 305/306. 1-4)

Lesungen nach der Thematik des Jahres

GEBURT MARIENS

Magd des Herrn und Mutter Jesu

8. September

Tagesspruch

 

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn,
geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan.

Lied

 

Es ist ein Ros entprungen (EG 30, 1-3 (4))
Gott sei Dank durch alle Welt (EG 12, 1-4)


Alttestamentliche Lesung

{Und} es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.
Jes 11, 1-5 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der mächtige Stamm des Königshauses Davids ist längst gefällt, seine Nachkommen sind wieder in die Niedrigkeit zurückgesunken, aus der der Stammvater Isai gekommen war. Gottes Barmherzigkeit läßt den Wurzelstock sein schönstes Reis treiben, den Heiland. Er ist der Friedenskönig, begabt mit dem Geist Gottes, der, in die Niedrigleit geboren, der Helfer der Geringen und Elenden ist, Sein Königsschmuck und Seine Rüstung ist die Gerechtigkeit und Treue Gottes. (Spieker, [5] S. 345)

Epistel

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf dass Er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist Seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.
Gal 4, 4-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Christus begab sich durch Seine leibliche Geburt unter die Herrschaft der Gesetzeswelt, damit Er uns aus ihrem Zwang erlöse zur Freiheit der Kinder Gottes. (Spieker, S. 36)

Evangelium

P. Jordan{Und} im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird Ihm den Thron Seines Vaters David geben, und Er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und Sein Reich wird kein Ende haben. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
Lk 1, 26-38 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In der Stunde dieser ersten Begegnung des kommenden Gottesreiches mit der auf die Erlösung wartenden Menschheit fällt alles Licht auf die Tat Gottes, und die Empfangende selbst bleibt zart verborgen. Gewiß geschieht das Wunder in der menschlichen Geschichte, nach irdischer Zeitrechnung, an einem irdischen Ort und bemächtigt sich eines Menschen von Fleisch und Blut, mit geschichtlichem Namen. Und doch ist das Geschehen selbst mit diesen "Daten", diesen geschichtlichen Gegebenheiten nicht zu fassen und zu beschreiben, es ist in den Worten der biblischen Geschichte nur verhüllt. Nicht der Name der Jungfrau und ihrer Sippe ist zu preisen, sondern allein der Name des Höchsten, der Name "Jesus", des "Helfers" und Seligmachers, des Königs über das Haus Gottes. (Spieker, S. 325)

KREUZERHÖHUNG

Sieg des Kreuzes

14. September

Tagesspruch

 

Wir predigen den gekreuzigten Christus als Gottes Kraft
und Gottes Weisheit, uns von Gott gemacht zur Weisheit
und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.

Lied

 

Das Kreuz ist aufgerichtet (EG 94 1-5)
Christe, du Schöpfer aller Welt (EG 92, 1-6)


Alttestamentliche Lesung

Das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass Er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
4. Mose 21, 4b-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die erhöhte Schlange ist Abbild für den am Kreuz Erhöhten. Das Zeichen des Fluches wird gewandelt in das Zeichen des Lebens. (Spieker [5], S. 105)

Epistel

{Denn} das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will Ich verwerfen.« Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in Seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die da glauben. Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.
1. Kor 1, 18-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Einladende ist der Gekreuzigte; darum fliehen viele vor Seiner Einladung, denn sie fürchten sich, daß auch sie auf den Weg des Kreuzes gerufen werden. (Spieker, [5] S. 187)

Evangelium

(Jesus sprach zu Nikodemus:) {Und} niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn. Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, auf dass alle, die an Ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass Er die Welt richte, sondern dass die Welt durch Ihn gerettet werde.
Joh 3, 13-17

Christus, der Welt zum Heil gesandt, wird ihr zum Gericht. Das Licht leuchtet mit gölttlicher Klarheit bis in die verborgensten Tiefen des menschlichen Herzens und macht das Innerste offenbar. Die Glaubenden gewähren dem Licht Zutritt, sie "tun" die Wahrheit indem sie sich dem Urteil Gottes stellen. (Spieker [5], S. 42)

APOSTEL UND EVANGELIST MATTHÄUS

Apostel und Evangelisten

 

21. September

Tagesspruch

 

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Lied

 

Mir nach, spricht Christus, unser Held (EG 385 1.2.5.6)
Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn (EG E 30/EG Wü 658)


Vorabend 1. Alternative

Die den Herrn fürchten, glauben Seinem Wort; und die Ihn lieben, bleiben auf Seinen Wegen. Die den Herrn fürchten, tun, was Ihm gefällt; und die Ihn lieben, sättigen sich an Seinem Gesetz. Die den Herrn fürchten, machen ihr Herz bereit und demütigen sich vor Ihm und sagen: Wir wollen lieber in die Hände des Herrn fallen als in die Hände der Menschen; denn Seine Barmherzigkeit ist ja so groß wie Er selbst.
Sir 2, 15-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Vorabend 2. Alternative

Ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht erhebst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen, dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn der HERR gibt Weisheit, und aus Seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. Er behütet, die recht tun, und bewahrt den Weg Seiner Getreuen. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg. Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein, Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten, - dich zu retten vor dem Weg der Bösen, vor den Leuten, die Falsches reden.
Spr 2, 3-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

Der HERR {Und Er} sprach zu mir: Du Menschenkind, geh hin zum Hause Israel und verkündige ihnen Meine Worte. Denn Ich sende dich ja nicht zu einem Volk, das unbekannte Worte und eine fremde Sprache hat, sondern zum Hause Israel, nicht zu vielen Völkern, die unbekannte Worte und eine fremde Sprache haben, deren Worte du nicht verstehen könntest. Und wenn Ich dich zu solchen sendete, würden sie dich gern hören.
[Aber das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen Mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. Siehe, Ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. Ja, Ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze dich auch nicht vor ihnen; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.]
Und Er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle Meine Worte, die Ich dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren! Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen und sprich zu ihnen: »So spricht Gott der HERR!«, sie hören oder lassen es.
Hes 3,4-6(7-9)10.11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Ihr {aber} seid der Leib Christi und jeder Einzelne ein Glied. Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann gab Er die Kraft, Wunder zu tun, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede. Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle die Kraft, Wunder zu tun, haben sie alle Gaben, gesund zu machen? Reden sie alle in Zungen? Können sie alle auslegen? Strebt aber nach den größeren Gaben!
1. Kor 12, 27-31a Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zu dem Geheimnis der Kirche gehört die Einheit in der Mannigfaltigkeit. Es mag sein, daß die »Welt« nur eine Einheit errreichen kann auf dem Wege, daß sie alles unter eine Form prägt und einförmig macht. In der Kirche Christi ist es anders. Der e i n e Geist, der sie erfüllt, bringt eine Vielheit von Gaben mit sich. Ja, gerade die Vielheit der Gaben ist der deutlichste Beweis für die Kraft und Gewalt des e i n e n Geistes. (Spieker [5], S. 351)

Evangelium

{Und} als Jesus von dort wegging, sah Er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und Er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte Ihm. Und es begab sich, als Er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und Seinen Jüngern. Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu Seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Als das Jesus hörte, sprach Er: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer.« Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Mt 9, 9-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Erst da, wo die Sünde von Christus aufgedeckt wird, bricht der Hunger nach dem Heil auf. Christus aber, vor dem alle unsere Sünde ins Licht tritt, stößt uns nicht von sich. Er setzt sich zu den Sündern und isset mit ihnen, Er macht sich mit ihnen gemein, ja Er wird selber zur Sünde für sie. Er fordert nicht nur unsere Hingabe, sondern Er gibt sich selber für uns. Seine Hingabe geht unserer Hingabe voraus und wird für uns zur Kraft eines neuen Lebens. (Spieker [5], S. 351 f.)


ERZENGEL MICHAEL UND ALLE ENGEL   29. September

ERNTEDANKFEST   1. Sonntag im Oktober

EVANGELIST LUKAS

Apostel und Evangelisten

 

18. Oktober

Tagesspruch

 

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Lied

 

Herr, für dein Wort sei hoch gepreiset (EG 196 1.2.4.5)
Wohl denen, de da wandeln (EG 295)


Vorabend 1. Alternative

Erweise dem Arzt gebührende Verehrung, damit du ihn hast, wenn du ihn brauchst; denn auch ihn hat der Herr geschaffen, und von Königen erhält er Geschenke - Heilung kommt vom Höchsten. Die Kunst des Arztes erhöht ihn, und Fürsten bewundern ihn. Der Herr hat die Arznei aus der Erde geschaffen, und ein Vernünftiger verachtet sie nicht. Wurde nicht das bittere Wasser süß durch Holz, damit man Seine Kraft erkennen sollte? Und Er selbst gab den Menschen das Wissen, um Sich herrlich zu erweisen in Seinen wunderbaren Mitteln. Mit ihnen heilt Er und vertreibt die Schmerzen, und der Apotheker macht Arznei daraus, damit Gottes Werke kein Ende nehmen und Sein Friede über der Erde liege. Mein Kind, wenn du krank bist, sieh nicht darüber hinweg, sondern bitte den Herrn, dann wird Er dich gesund machen. Lass ab von der Sünde, handle rechtschaffen und reinige dein Herz von aller Missetat.
Sir 38, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Vorabend 2. Alternative

Sagt den verzagten Herzen: »Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen.« Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Wo zuvor die Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen. Und es wird dort eine Bahn sein und ein Weg, der der heilige Weg heißen wird. Kein Unreiner darf ihn betreten; nur sie werden auf ihm gehen; auch die Toren dürfen nicht darauf umherirren.
Jes 35, 4-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

Es soll hervortreten das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! Alle Völker sind zusammengekommen und die Nationen versammeln sich. Wer ist unter ihnen, der dies verkündigen kann und uns hören lasse, was früher geweissagt wurde? Sie sollen ihre Zeugen aufstellen, dass sie recht bekommen, so wird man's hören und sagen: Es ist die Wahrheit. Ihr seid Meine Zeugen, spricht der HERR, und Mein Knecht, den Ich erwählt habe, damit ihr wisst und Mir glaubt und erkennt, dass Ich's bin. Vor Mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach Mir keiner sein. Ich, Ich bin der HERR, und außer Mir ist kein Heiland. Ich hab's verkündigt und habe auch geholfen und hab's euch hören lassen; und es war kein fremder Gott unter euch. Ihr seid Meine Zeugen, spricht der HERR, und Ich bin Gott. Auch künftig bin Ich derselbe, und niemand ist da, der aus Meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will's wenden?
Jes 43, 8-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Du {aber} sei nüchtern in allen Dingen, leide willig, tu das Werk eines Predigers des Evangeliums, erfülle redlich deinen Dienst. Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die Seine Erscheinung lieb haben. Beeile dich, bald zu mir zu kommen. Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt lieb gewonnen und ist nach Thessalonich gezogen, Kreszens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Markus nimm zu dir und bringe ihn mit dir; denn er ist mir nützlich zum Dienst.
2. Tim 4, 5-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Apostel bezeugt das Amt eines evangelischen Predigers und berichtet von seinen Mitarbeitern. (Spieker [5], S. 353)

Evangelium

Da es nun schon viele unternommen haben, Bericht zu geben von den Geschichten, die sich unter uns erfüllt haben, wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Wortes gewesen sind, habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben, auf dass du den sicheren Grund der Lehre erfährst, in der du unterrichtet bist.
Lk 1, 1-4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

APOSTEL SIMON UND JUDAS

Botschafter an Christi Statt

28. Oktober

Tagesspruch

 

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten,
der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt.

Lied

 

Bei dir, Jesu, will ich bleiben (EG 400, 1-4)
Ist Gott für mich, so trete (EG 351, 1-4)


Alttestamentliche Lesung

Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre! Er ist der Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alle Seine Wege sind recht. Treu ist Gott und kein Böses an Ihm, gerecht und wahrhaftig ist Er.
5. Mose 32, 1-4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt und nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. Diese alle hielten einmütig fest am Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
Apg 1, 12-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Evangelium

(Aus der Abschiedsrede Jesu:) Das gebiete Ich euch, dass ihr euch untereinander liebt. Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie Mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern Ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das Ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie Mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie Mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um Meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der Mich gesandt hat. Wenn Ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen nicht gesagt, so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorbringen, um ihre Sünde zu entschuldigen. Wer Mich hasst, der hasst auch Meinen Vater. Hätte Ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie Mich und Meinen Vater. Aber es muss das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen Mich ohne Grund«.
Joh 15, 17-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Christus ist der Beginn einer neuen und das Ende der alten Welt. Die Kirche, als die Gemeinde dieses Christus, ist für die Welt eine ständige Erinnerung daran, daß ihre Stunde geschlagen hat.
Um so nötiger aber ist es, daß die Christen in dieser Welt das Gebot immer wieder neu hören: daß sie sich »untereinander lieben«. Die Liebe ist das Lebensgesetz derer, die der Herr »von der Welt erwählt hat«. (Spieker [5], S. 354)


GEDENKEN DER REFORMATION

Gnade und Glaube

31. Oktober

Tagesspruch

 

Einen andern Grund kann niemand legen außer den,
der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Lied

 

Nun freut euch lieben Christen g'mein (EG 341 - in Auswahl)
Die ganze Welt hast du uns überlassen (EG 360 - in Auswahl)


Vorabend

Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an Ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an Meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig Meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Da antworteten sie Ihm: Wir sind Abrahams Nachkommen und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst Du dann: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
Joh 8, 31-36 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Geistliches Wachstum gibt es nur in der Freiheit, es kann sich nur entfalten kraft innerer Notwendigkeit, es wird hintangehalten durch gesetzlichen Zwang, unmöglich gemacht durch Versklavung unter die Sünde. Solche Freiheit gibt es nur durch Gehorsam gegen die "Wahrheit", d. i. die Wirklichkeit göttlichen Lebens, wie sie in Christus erschienen ist. Nur durch Ihn werden wir frei vom Zwang des Gesetzes und von der erniedriegenden Herrschaft der Sünde. (Spieker [5], S. 220)

Alttestamentliche Lesung

Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore.
5. Mose 6, 4-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es gilt, über der Vielfalt der irdischen Dinge und Gaben Den nicht zu vergessen, der sie gegeben hat, sondern Ihn über alle Dinge zu lieben und Sein heiliges Gebot immerdar vor Augen zu haben. (Spieker [5], S. 179)

Epistel

Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen, und werden ohne Verdienst gerecht aus Seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. Den hat Gott für den Glauben hingestellt zur Sühne in Seinem Blut zum Erweis Seiner Gerechtigkeit, indem Er die Sünden vergibt, die früher begangen wurden in der Zeit der Geduld Gottes, um nun, in dieser Zeit, Seine Gerechtigkeit zu erweisen, auf dass Er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist aus dem Glauben an Jesus. Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Röm 3, 21-28 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Gerechtigkeit, mit der allein wir vor Gott erscheinen können, ist nicht durch menschliche Leistung erworben, sondern durch die Gnade Gottes in Christus verliehen. (Spieker [5], S. 75)

Evangelium

P. JordanAls Jesus {Er aber} das Volk sah, ging Er auf einen Berg. Und Er setzte Sich, und Seine Jünger traten zu Ihm. Und Er tat Seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
[Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um Meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.]
Mt 5, 1-10 (11.12) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auch die Verklärten der himmlischen Welt sind einmal Glieder der Gemeinschaft auf Erden gewesen. Sie sind »auf der königlichen Heerstraße Christi« gewandelt als die Barmherzigen, Herzensreinen, Friedensstifter und Märtyrer. Aber sie sind ihre Straße gezogen nicht bereits als die Heiligen und Vollkommenen, sondern als die Bettler und Armen im Geist, als Leidgebeugte, als die demütigen und doch starken Dulder, als solche, welche gerungen haben um dem »gnädigen Gott« und um Seine Gerechtigkeit - an diesen hat die Gnade Gottes große Wunder getan und hat an ihnen die Verheißung der großen Seligkeit verwirklicht. (Spieker [5], S. 359)

GEDENKEN ALLER HEILIGEN

Die Wolke der Zeugen

1. November

Tagesspruch

 

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Lied

 

Ich glaube, dass die Heiligen (EG 253 in Auswahl)
Jerusalem, du hochgebaute Stadt (EG 150, 1.3-5)


Vorabend

(Aus dem hohepriesterlichem Gebet Jesu:) Ich habe Deinen Namen den Menschen offenbart, die Du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren Dein, und Du hast sie Mir gegeben, und sie haben Dein Wort bewahrt. Nun wissen sie, dass alles, was Du Mir gegeben hast, von Dir kommt. Denn die Worte, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass Ich von Dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass Du Mich gesandt hast. Ich bitte für sie. Nicht für die Welt bitte Ich, sondern für die, die Du Mir gegeben hast, denn sie sind Dein. Und alles, was Mein ist, das ist Dein, und was Dein ist, das ist Mein; und Ich bin in ihnen verherrlicht. Und Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und Ich komme zu Dir. Heiliger Vater, erhalte sie in Deinem Namen, den Du Mir gegeben hast, dass sie eins seien wie Wir. Solange Ich bei ihnen war, erhielt Ich sie in Deinem Namen, den Du mir gegeben hast, und Ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde. Nun aber komme Ich zu Dir, und dies rede ich in der Welt, auf dass Meine Freude in ihnen vollkommen sei. Ich habe ihnen Dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch Ich nicht von der Welt bin.
Joh 17, 6-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf: Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wühlten das große Meer auf. Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere. Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Ihm wurde gegeben Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende. Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich. Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, dass er mir über das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und sagte mir, was es bedeutete. Diese vier großen Tiere sind vier Königreiche, die auf Erden kommen werden. Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen. Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.
Dan 7, 1-3.13-18.27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Über den irdischen Weltreichen stehen als selbstgewählte Zeichen der Hoheit Gestalten aus dem Tierreich, Natur und Grenze dieser Reiche andeutend. Sie alle deuten voraus auf das Reich des Menschen, in welchem das Bild Gottes wiederhergestellt, durch welchen das Volk Gottes zur Herrschaft gelangt und die Weltgeschichte zu ihrem Ziele gebracht wird. (Spieker [5], S. 322 f.)

Epistel

Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei unserm Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm! Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Wesen und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Offb 7, 9-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Seher schaut die Schar der Verklärten. Sie haben das Kleid der Arbeit und Plage, den blutigen Rock des Kampfes vertauscht mit dem Gewand der himmlischen Welt und tragen Palmen in den Händen wie einst die makkabäischen Sieger beim Einzug in das befreite Jerusalem. Ihr Lobpreis gilt dem Lamm, das überwunden hat und durch sein freiwilliges Opfer die Macht der Sünde und des Todes gebrochen hat. (Spieker [5], S. 360)

Evangelium

P. JordanAls Jesus {Er aber} das Volk sah, ging Er auf einen Berg. Und Er setzte Sich, und Seine Jünger traten zu Ihm. Und Er tat Seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Mt 5, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auch die Verklärten der himmlischen Welt sind einmal Glieder der Gemeinschaft auf Erden gewesen. Sie sind »auf der königlichen Heerstraße Christi« gewandelt als die Barmherzigen, Herzensreinen, Friedensstifter und Märtyrer. Aber sie sind ihre Straße gezogen nicht bereits als die Heiligen und Vollkommenen, sondern als die Bettler und Armen im Geist, als Leidgebeugte, als die demütigen und doch starken Dulder, als solche, welche gerungen haben um dem »gnädigen Gott« und um Seine Gerechtigkeit - an diesen hat die Gnade Gottes große Wunder getan und hat an ihnen die Verheißung der großen Seligkeit verwirklicht. (Spieker [5], S. 359)

GEDENKEN DER NOVEMBERPOGROME

Erinnerung und Umkehr

9. November

Tagesspruch

 

Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde.

Lied

 

Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)
O Herr, nimm unsre Schuld (EG 235)


Alttestamentliche Lesung

Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist. Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken. Sprichst du: »Siehe, wir haben's nicht gewusst!«, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun.
Spr 24, 10-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder und Schwestern in der Welt kommen.
1. Petr 5, 8-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Evangelium

{Und} Petrus war unten im Hof. Da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters; und als sie Petrus sah, wie er sich wärmte, schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus von Nazareth. Er leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn krähte. Und die Magd sah ihn und fing abermals an, denen zu sagen, die dabeistanden: Dieser ist einer von denen. Und er leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden, abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von denen; denn du bist auch ein Galiläer. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet. Und alsbald krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen.
Mk 14, 66-72 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

BISCHOF MARTIN VON TOURS

Bischof nach dem Herzen Gottes

 

11. November

Tagesspruch

 

Was ihr getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr Mir getan.

Lied

 

Die Heiligen uns weit voraus (EG E 27/SJ 29)
Brich mit dem Hungrigen dein Brot (EG 420)


Alttestamentliche Lesung

(Gott spricht:) Ist nicht das ein Fasten, an dem Ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird Er sagen: Siehe, hier bin Ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne«.
Jes 58, 6-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Unser Liebesdienst, den wir dem Nächsten erweisen, versucht, etwas von dem wieder gutzumachen, was Selbstsucht und Gewalt unter den Menschen zerstört haben. Gott bekennt sich zu solchem Werk, Er leiht dir Sein Ohr und macht dich zu Seinem Werkzeug. (Spieker [5], S. 264)

Epistel

Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit Ihm leben. Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.
1. Thess 5, 1-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Als "Kinder des Tages" leben, bedeutet: unsere eigene Lage wach und nüchtern erkennen, wissen, daß wir in einer vergehenden Welt leben und dem Jüngsten Tag entgegengehen; an ihm wird der wahre Zustand unsres Lebens vor Gott offenbar. Wir haben keine andere Hoffnung als die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, der für uns gestorben und auferstanden ist. (Spieker [5], S. 327)

Evangelium

Wenn {aber} der Menschensohn kommen wird in Seiner Herrlichkeit und alle Engel mit Ihm, dann wird Er sich setzen auf den Thron Seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor Ihm versammelt werden. Und Er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu Seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu Seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn Ich bin hungrig gewesen und ihr habt Mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt Mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt Mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt Mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt Mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu Mir gekommen. Dann werden Ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig gesehen und haben Dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben Dir zu trinken gegeben? Wann haben wir Dich als Fremden gesehen und haben Dich aufgenommen? Oder nackt und haben Dich gekleidet? Wann haben wir Dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu Dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, Ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern, das habt ihr Mir getan.
Mt 25, 31-40 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wie das Auge Gottes Adams Versteck durchschaut, so wird vor dem Auge des Weltenrichters nichts unentdeckt, nichts im Zwielicht des Unentschiedenen zurückbleiben. Dann wird sich zeigen, daß zu aller Zeit Christus der heimliche Zeuge jeder echten Liebestat und aller selbstverständlichen Güte, aber auch aller Härte und Ungerechtigkeit gewesen ist, ja, daß Er selbst dir in den Menschen, die auf deine Hilfe angewiesen waren, begegnet ist, Darum laßt uns, solange wir noch Zeit haben, bitten um Mehrung der Liebe und Minderung der Trägheit des Herzens, denn von dem Gehalt an Liebe wird abhängen, auf welcher Seite des Weltenrichters wir stehen werden. (Spieker [5], S. 322)

APOSTEL ANDREAS

Botschafter an Christi Statt

30. November

Tagesspruch

 

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten,
der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt.

Lied

 

Herr, mach uns stark im Mut, der dich bekennt (EG 154)
Die Heiligen uns weit voraus (EG E 27/SJ 29)
Licht, das in die Welt gekommen (EG Wü 592, 1-4)


Alttestamentliche Lesung

{Denn} das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern. Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: Wer will für uns in den Himmel fahren und es uns holen, dass wir's hören und tun? Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen, dass wir's hören und tun? Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.
5. Mose 30, 11-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gottes Gebot ist keine weltfremde Angelegenheit, es bedarf keiner besonderen Weisheit, um Gott zu dienen. Sein Gebot ragt in unseren Alltag hinein, und es bedarf nur des gehorsamen Herzens und des offenen Auges, dann haben wir mit dem »vornehmsten Gebot« genug zu tun unser Leben lang. (Spieker [5], S. 266 f.)

Epistel

{Denn} wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass Ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig. Denn die Schrift spricht: »Wer an Ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die Ihn anrufen. Denn »wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden«. Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!« Aber nicht alle waren dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht: »Herr, wer glaubte unserm Predigen?« So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. Ich frage aber: Haben sie es nicht gehört? Doch, es ist ja »in alle Lande ausgegangen ihr Schall und ihr Wort bis an die Enden der Welt«.
Röm 10, 9-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Vom Dienst der Prediger des Evangeliums. (Spieker [5], S. 331)

Evangelium

Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger; und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm! Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu Ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wirst Du bleiben? Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen's und blieben diesen Tag bei Ihm. Es war aber um die zehnte Stunde. Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte. Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach Er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.
Joh 1, 35-42 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es weist der Meister seine Jünger, der Bruder den Bruder zu Christus: "Ich glaube, daß ich nicht aus eigner Vernunft noch Kraft an Jesum Christum, meinen Herrn, glauben oder zu Ihm kommen kann, sondern der heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen." Wir alle haben, wenn wir uns überlegen, wie wir zu Christus kamen, an ganz bestimmte Menschen zu denken, die uns den Weg zu ihm zeigten. (Spieker [5], S. 46)

BISCHOF NIKOLAUS VON MYRA

Beispiel des Glaubens - Vorbild der Milde

 

6. Dezember

Tagesspruch

 

Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Lied

 

Die Heiligen uns weit voraus (EG E 27/SJ 29)
Es kommt ein Schiff geladen (EG 7, 1-4)


Altes Testament

Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden. Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn Er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt.
Jes 61, 1-2.10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In Nazareth bekennt sich Jesus als Erfüller dieser Verheißung: Er ist der  S o h n, der freimacht. Er tröstet die Traurigen mit neuer Freude, Er löst die Bande der Sünde, Er macht frei von allem, was uns knechtet. Aus den  s o  Erlösten werden Priester des Herrn und Diener Gottes.
Das Feierkleid und der Fingerreif des verlorenen Sohnes - das sind die Insignien, mit denen Gott uns Sünder bekleidet. (Spieker [5], S. 49)


Epistel

Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gewandelt seid nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern. Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in Seiner großen Liebe, mit der Er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht - aus Gnade seid ihr gerettet -; und Er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, damit Er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum Seiner Gnade durch Seine Güte gegen uns in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind Sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
Eph 2, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Es ist Gnade, daß Gott uns nicht hat fallen lassen in den Zeiten, als wir geistlich tot waren, dahingegeben an die Lüste des Fleisches und unterworfen dem Fürsten dieser Welt. Es ist Gnade, daß Gott uns nicht dem Tode gelassen und uns in Jesus Christus das neue Leben geschenkt hat. Darum haben wir unsern Ruhm nicht an uns selbst, sondern rühmen allein die Barmherzigkeit, die uns widerfahren ist. (Spieker [5], S. 237)

Evangelium

(Aus der Bergpredigt Jesu:) Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
Mt 6, 1-4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


ERZMÄRTYRER STEPHANUS

Zeuge des Glaubens

26. Dezember

Tagesspruch

 

Der Tod Seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN. Dir will ich Dankopfer bringen und des HERRN Namen anrufen.

Lied

 

Geist des Glaubens, Geist der Stärke (EG 137, 1.2.7.8)
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen (EG 56)


Alttestamentliche Lesung

Der HERR aber sandte Propheten zu ihnen, dass sie sich zum HERRN bekehren sollten, und sie ermahnten sie, aber sie nahmen's nicht zu Ohren. Und der Geist Gottes ergriff Secharja, den Sohn des Priesters Jojada. Der trat vor das Volk und sprach zu ihnen: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des HERRN, sodass ihr kein Gelingen habt? Denn ihr habt den HERRN verlassen, darum wird Er euch auch verlassen. Aber sie machten eine Verschwörung gegen ihn und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Vorhof am Hause des HERRN.
2.Chr 24, 19-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Stephanus {aber}, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Kilikien und der Provinz Asia und stritten mit Stephanus. Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete. Da stifteten sie einige Männer an, die sprachen: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und gegen Gott. Und sie brachten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, traten herzu und ergriffen ihn und führten ihn vor den Hohen Rat und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz. Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose gegeben hat. Und alle, die im Hohen Rat saßen, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
[Da fragte der Hohepriester: Ist das so? Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, hört zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das Ich dir zeigen will.« Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und als sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herüber in dies Land, in dem ihr nun wohnt, aber Er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß ihm, Er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben, obwohl er noch kein Kind hatte. Denn so sprach Gott: »Seine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten und misshandeln vierhundert Jahre lang. Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen werden, will Ich richten«, sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und Mir dienen an dieser Stätte.« Und Er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter. Und die Erzväter wurden neidisch auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Aber Gott war mit ihm und errettete ihn aus aller seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Regenten über Ägypten und über sein ganzes Haus. Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsre Väter fanden keine Nahrung. Jakob aber hörte, dass es in Ägypten Getreide gebe, und sandte unsre Väter ein erstes Mal. Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen; so wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt. Josef aber sandte aus und ließ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fünfundsiebzig Menschen. Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsre Väter; und sie wurden nach Sichem herübergebracht und in das Grab gelegt, das Abraham für Geld gekauft hatte von den Söhnen Hamors in Sichem. Als nun die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, bis ein andrer König in Ägypten aufkam, der nichts wusste von Josef. Er ging mit Hinterlist vor gegen unser Volk und misshandelte unsre Väter und ließ ihre neugeborenen Kinder aussetzen, damit sie nicht am Leben blieben. Zu der Zeit wurde Mose geboren, und er war ein schönes Kind vor Gott und wurde drei Monate ernährt im Hause seines Vaters. Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und zog ihn auf als ihren Sohn. Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter gelehrt und war mächtig in Worten und Werken. Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen Brüdern, den Israeliten, zu sehen. Und sah einen Unrecht leiden; da stand er ihm bei und rächte den, dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter. Er meinte aber, seine Brüder sollten's verstehen, dass Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringe; aber sie verstanden's nicht. Und am nächsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Ihr Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut einer dem andern Unrecht? Der aber seinem Nächsten Unrecht getan hatte, stieß ihn von sich und sprach: »Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?« Mose aber floh wegen dieser Rede und lebte als Fremdling im Lande Midian; dort zeugte er zwei Söhne. Als vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai ein Engel in einer Feuerflamme im Dornbusch. Da Mose das sah, wunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzuging zu schauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm: »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.« Mose aber fing an zu zittern und wagte nicht hinzuschauen. Da sprach der Herr zu ihm: »Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliges Land! Ich habe gesehen das Leiden Meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe sein Seufzen gehört und bin herabgekommen, es zu erretten. Und nun komm her, Ich will dich nach Ägypten senden.« Diesen Mose, den sie verleugnet hatten, als sie sprachen: »Wer hat dich als Aufseher und Richter eingesetzt?«, den sandte Gott als Anführer und Befreier durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war. Dieser Mose führte sie heraus und tat Wunder und Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang. Dies ist der Mose, der zu den Israeliten gesagt hat: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern.« Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wüste stand zwischen dem Engel, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsern Vätern. Er empfing Worte des Lebens, um sie uns weiterzugeben. Ihm wollten unsre Väter nicht gehorsam werden, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen wieder Ägypten zu und sprachen zu Aaron: »Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist.« Und sie machten zu der Zeit ein Kalb und opferten dem Götzenbild und freuten sich über das Werk ihrer Hände. Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, sodass sie dem Heer des Himmels dienten, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: »Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste Mir Schlachtopfer und Gaben dargebracht? Ihr trugt das Zelt Molochs umher und den Stern eures Gottes Räfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegführen bis über Babylon hinaus.« Es hatten unsre Väter die Stiftshütte in der Wüste, wie der es angeordnet hatte, der zu Mose redete, dass er sie machen sollte nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. Diese übernahmen unsre Väter und brachten sie mit, als sie unter Josua das Land der Völker in Besitz nahmen, die Gott vertrieb vor dem Angesicht unsrer Väter, bis zur Zeit Davids. Der fand Gnade bei Gott und bat darum, dass er eine heilige Stätte finden möge für das Haus Jakob. Salomo aber baute Ihm ein Haus. Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: »Der Himmel ist Mein Thron und die Erde der Schemel Meiner Füße; was wollt ihr Mir denn für ein Haus bauen«, spricht der Herr, »oder was ist die Stätte Meiner Ruhe? Hat nicht Meine Hand das alles gemacht?« Ihr, halsstarrig und unbeschnitten an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's nicht gehalten. Als sie das hörten, ging's ihnen durchs Herz und sie knirschten mit den Zähnen über ihn.]
P.JordanEr aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus, und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
Apg 6, 8-15; 7, (1-54) 55-60 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Kirche begeht das Gedächtnis ihres ersten Blutzeugen an Weihnachten, damit über dem Jubel und der Freude nicht vergessen werde, daß ihr eigner Weg auf Erden gleich dem ihres Meisters mit dem Blut der Märtyrer gezeichnet ist. (Spieker [5], S. 25)

Evangelium

Jesus sprach zu den Zwölf: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen. Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater das Kind, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und werden sie zu Tode bringen. Und ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.
Mt 10, 16-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Taubeneinfalt und Schlangenklugheit, lauterste Wahrhaftigkeit mit äußerster Klugheit ist den Zeugen Gottes in der Welt befohlen, wie "die behutsame, ganz sauber und ganz sicher das Messer führende Klugheit des echten Chirurgen." [Johannes Wilkens, Die urchristliche Botschaft I, S. 151]. Ebenso sind sie zu unerschrockenem Einsatz und zugleich elastischem Widerstand aufgerufen: sich nicht zum Martyrium drängen, sogar "weichen", wenn der Druck der Verfolgung zu groß geworden ist - aber nicht um menschlicher Selbsterhaltung, sondern immer um des Evangeliums willen! (Spieker [5], S. 227)

APOSTEL UND EVANGELIST JOHANNES

Apostel und Evangelisten

27. Dezember

Tagesspruch

 

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Lied

 

Wunderbarer Gnadenthron (EG 38)
Herr, du hast darum gebetet (EG 267)


Alttestamentliche Lesung

Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang Seiner Wege, ehe Er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Tiefe noch nicht war, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als Er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. Als Er die Himmel bereitete, war ich da, als Er den Kreis zog über der Tiefe, als Er die Wolken droben mächtig machte, als Er stark machte die Quellen der Tiefe, als Er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten Seinen Befehl; als Er die Grundfesten der Erde legte, da war ich beständig bei Ihm; ich war Seine Lust täglich und spielte vor Ihm allezeit; ich spielte auf Seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern. So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! Hört die Zucht und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind! Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore! Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN. Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.
Spr 8, 22-36 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens - und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist - was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir, auf dass unsere Freude vollkommen sei.
1.Joh 1, 1-4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Jünger, der beim heiligen Mahl an des Herrn Brust lag, bezeugt uns das Leben aus Gott, welches in dieser Todeswelt erschienen ist: nicht als bloße Idee, sondern als geschichtliche Person, und dennoch das ganze, heilige und gewaltige Leben Gottes in sich tragend. An diesem Leben Anteil zu geben mit den Mitteln, die ihr anvertraut sind, ist die Aufgabe der Kirche. (Spieker [5], S. 26)

Evangelium

Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte, der auch beim Abendessen an Seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der Dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn Ich will, dass er bleibt, bis Ich komme, was geht es dich an? Folge du Mir nach! Da kam unter den Brüdern die Rede auf: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn Ich will, dass er bleibt, bis Ich komme, was geht es dich an? Dies ist der Jünger, der das bezeugt und aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.
Joh 21, 20-24 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zwei verschiedene Wege der Jüngerschaft: auf dem einen wird der Herr gepriesen durchs Martyrium, auf dem andern durch die Glut der Liebe und die Tiefe der Erkenntnis. (Spieker [5], S. 26)

UNSCHULDIGE KINDER VON BETHLEHEM

Opfer um Jesu willen

28. Dezember

Tagesspruch

 

Der Tod Seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN. Dir will ich Dankopfer bringen und des HERRN Namen anrufen.

Lied

 

Vom Himmel kam der Engel Schar (EG 25)
Es mag sein, dass alles fällt (EG 378)


Alttestamentliche Lesung

So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen. Aber so spricht der HERR: Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes, und es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR: Deine Kinder sollen wieder in ihre Heimat kommen.
Jer 31, 15-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Schon beim Propheten ist die Klage der Mutter Rahel aufgenommen in tröstliche Zusage und Verheißung: das Volk, um welches Rahel trauert, wird wiederkehren und wird Zukunft haben. Auch die Rahel-Klage wird überwunden durch den Trost Gottes, der alles menschliche Weinen verwandeln wird in Freude. (Spieker [5], S. 28)

Epistel

{Und} es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage.
Offb 12, 1-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Hier wird die Bedrohung des göttlichen Kindes in den riesenhaften Dimensionen des Weltganzen gezeigt. Der Widersacher Gottes steht wider den Sohn auf schon ehe Er geboren ist. Auf Erden beginnt dieser Kampf bei Herodes, er setzt sich fort durch die Jahrhunderte bis in unsere Tage. Aber Gott erweist sich als der Stärkere, indem er den Sohn aus dem Tode erweckt und in die himmlische Welt entrückt, während die »Mutter«, d. i. die messianische Heilsgemeinde auf Erden, dem »Zorn des alten Drachen« ausgesetzt bleibt, so lange diese Welt steht. (Spieker [5], S. 27 f.)

Evangelium

Als die Weisen aus dem Morgenland {sie aber} hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen. Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.« Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Knaben in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht: »In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.«
Mt 2, 13-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Rettung des  e i n e n  Kindes wiegt das Sterben der vielen Kinder auf. An diesen  e i n e n  Kind hängt der Erlösungsrat Gottes und die Rettung der Welt. In diesem Kind wird der Trost erscheinen , welcher allein für die Trauer der bethlehemitischen Mütter ausreichend ist. Durch dieses Kind wird den bethlehemitischen Kindern das Tor aufgetan zur himmlischen Welt. (Spieker [5], S. 28)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-07-26
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